Bochum. 18 Punkte holte der VfL Bochum in der 2. Liga nach der Corona-Pause. In Hannover will der Zweitligist die Serie ins Ziel bringen. Wohl mit Zulj.

Zwei trainingsfreie Tage gönnt Coach Thomas Reis seinen Profis nach den kräftezehrenden Wochen. Nach den erfolgreichen Wochen. Bereits einen Spieltag vor Schluss steht fest, dass der VfL Bochum Geisterspiel-Meister der 2. Liga ist, auch wenn dies selbstredlich kein echter Titel ist.

18 Punkte hat Bochum nach der Corona-Pause geholt, hat fünf Mal gewonnen und drei Mal remis gespielt wie zuletzt beim 2:2 gegen Fürth, als die Beine so langsam langsamer wurden. „Die Jungs sind platt, das hat man auch gesehen“, erklärte Reis. Er lobte aber nach dem „für beide Teams gerechten Punkt“ den Willen, die Partie zu drehen. „Es war schön zu sehen, wie die Mannschaft auf den Rückstand reagiert hat.“ Immerhin war das frühe 0:1 gegen einen fußballerisch starken Gegner der erste Rückstand des VfL seit Mitte Februar, seit dem 0:1 gegen Stuttgart. Das war auch die letzte Saisonniederlage.

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Trainer Thomas Reis: Das wird wohl einzigartig bleiben

Auf 14 Punkte kommen die besten „Re-Start-Teams“ hinter dem VfL, Zweitliga-Meister Bielefeld und der Tabellendritte FC Heidenheim. „Wir nehmen das gerne mit“, sagt Thomas Reis, der stolz ist auf die Leistung seiner zuletzt arg dezimierten Mannschaft in der Rückserie. „Das ist zwar kein offizieller Titel, aber das wird wahrscheinlich und hoffentlich einzigartig bleiben.“

Tom Weilandt (l.) konnte gegen Fürth seine Chance bei seinem Startelf-Comeback nicht nutzen.
Tom Weilandt (l.) konnte gegen Fürth seine Chance bei seinem Startelf-Comeback nicht nutzen. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Ralf Ibing

Reis verweist aber vielmehr auf die Ausbeute, auf das Ziel, „uns bestmöglich zu platzieren“, und dieser Weg sei noch nicht zu Ende. Am Sonntag (15.30 Uhr) steigt das Saisonfinale in Hannover. Die Gastgeber verbreiteten bei ihrer 1:2-Niederlage in Aue zuletzt wenig Schrecken, konnten zuvor allerdings mit drei Heimsiegen in Serie überzeugen.

Ein Punkt in Hannover reicht wahrscheinlich für Platz sieben

Der VfL, derzeit Sechster, würde bei einem Sieg und gleichzeitiger Niederlage von Darmstadt in Stuttgart auf Platz fünf springen. Gastgeber Hannover hat nur einen Punkt weniger. Fürth (gegen Karlsruhe) und Aue (in Regensburg) weisen zwei Zähler weniger auf. Aue hat – ebenso wie der drei Punkte hinter dem VfL platzierte Tabellenzehnte Regensburg – das klar schlechtere Torverhältnis. Ein Remis also würde wohl reichen, um Rang sieben zu sichern. Wie berichtet, reicht Platz sieben, um in der TV-Geld-Tabelle Bundesliga-Absteiger SC Paderborn hinter sich zu lassen, was rund 700.000 Euro mehr oder weniger bedeutet.

Robert Zulj wohl wieder eine Option – Ganvoula eher nicht

Rein sportlich aber will das Reis-Team alles daran setzen, seine Serie von nun elf Partien ohne Niederlage am Stück fortzusetzen und mitzunehmen in die neue Saison. „Wir wollen in dieser Woche die Akkus nochmal aufladen“, sagt Reis. Dabei wird er mit größter Wahrscheinlichkeit weiterhin auf Silvere Ganvoula verzichten müssen. Dagegen ist der Trainer optimistisch, wieder auf Robert Zulj zurückgreifen zu können, der gegen Fürth wegen Knieproblemen passen musste.

Aufgrund der zahlreichen Ausfälle in der Offensive nicht unwichtig. Tom Weilandt enttäuschte gegen Fürth bei seinem Startelf-Comeback, und auch der eingewechselte Sebastian Maier wird wohl kein Zweikampfmonster mehr werden.