Bochum. Vasileios Lampropoulos vom VfL Bochum, erklärt im Interview, was er an Langendreer schätzt, wer ihm besonders half und wie es weitergehen kann.
Es hat etwas gedauert, bis Vasileios Lampropoulos beim VfL Bochum richtig angekommen ist. Der griechische Innenverteidiger war im Winter die zweite Verpflichtung des VfL Bochum. Er kam kurz vor Ende der Wechselperiode, ist bis Ende Juni ausgeliehen vom spanischen Zweitligisten Deportivo La Coruna. Seitdem er mitspielt, ist der VfL Bochum ungeschlagen und hat in den sieben Partien nur ein Gegentor kassiert.
Wie gut kannten Sie die 2. Bundesliga und den VfL Bochum?
Vasileios Lampropoulos: Speziell den VfL kannte ich schon, durch die Berichte von den und über die vielen griechischen Spieler, die hier gespielt haben oder noch spielen. Natürlich die von Theofanis Gekas, aber auch die von Dimitrios Diamantakos oder Vangelis Pavlidis. Mit Stelios Kokovas habe ich gesprochen und natürlich mit dem VfL-Scout Christos Orkas. Die Geschichten über den VfL zu hören oder zu lesen ist das eine, aber wenn du es selbst vor Ort erlebst, ist es noch besser. Die Organisation hier ist top.
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Welche Erwartungen hatten Sie an die 2. Bundesliga und den VfL Bochum?
Lampropoulos: Ich wusste ja um die Situation, in der sich der VfL befand, als ich herkam. Darüber hatte ich mit Christos Orkas und Sebastian Schindzielorz gesprochen. Die beiden haben mir die Situation sehr realistisch geschildert. Ich wollte Spanien aus diversen Gründen verlassen, das Angebot aus Bochum kam zum richtigen Zeitpunkt. Meine Motivation war, dabei mitzuhelfen, dass der VfL wieder aufblüht. Und das hat ja geklappt! (lacht) Man hat ja Erwartungen an den Verein – der wie gesagt top-organisiert ist – und die Stadt. Bochum ist zwar keine Schönheit, aber das Leben hier ist easy, und das Einleben wurde mir auch leicht gemacht. Das Team ist super, die Stimmung war auch schon in der Zeit vor unserem Lauf gut. Während der Corona-Pause wurde es zwar ein bisschen speziell, weil ich hier noch nicht so viel Anschluss hatte und jeder zunächst auf sich allein gestellt war, aber auch das haben wir hinbekommen. Dafür kenne ich jetzt in Langendreer jede Ecke und jede Parkbank am Ümminger See – da bin ich mit meiner Freundin immer wieder spazieren gewesen. (lacht)
Es dauerte etwas, bis Sie ins Team gerutscht sind. Hatten Sie immer das Selbstvertrauen, dass Sie beim VfL Bochum Spiele machen werden?
Lampropoulos: Anfangs war es etwas schwierig, ich sprach kaum Deutsch, so dass ich nicht alles zu hundert Prozent verstanden habe. Aber speziell Cristian Gamboa und Danilo Soares haben mir sehr geholfen, wir konnten uns auf Spanisch verständigen, wodurch ich näher an die Mannschaft heranrückte. Und ob ich dann spiele oder nicht, liegt an der Entscheidung des Trainers. Ich wollte natürlich spielen, aber ich musste mich gedulden. Das ist alles Vergangenheit, was zählt, sind Gegenwart und Zukunft. Und mein Deutsch hat sich in der Zeit auch verbessert, das macht vieles leichter.
Mit Maxim Leitsch haben Sie einen jungen Mitspieler in der Innenverteidigung. Warum klappt es mit Ihnen beiden zusammen so gut?
Lampropoulos: Es liegt nicht allein an Maxim oder mir, das gesamte Team arbeitet inzwischen besser zusammen. Wir konnten die Corona-Pause dazu nutzen, daran zu feilen. Letzten Endes waren uns während der Unterbrechung die vier Gegentore aus dem Sandhausen-Spiel präsent. Das hat bei allen dazu geführt, dass wir uns über unser Defensiv-Verhalten als Mannschaft Gedanken manchen mussten. Wir wollten besser verteidigen und wussten, dass wir das können. Der Trainer war beziehungsweise ist derselben Meinung. Wenn wir die Null in der Defensive halten, haben wir aufgrund unserer guten Offensive immer die Chance auf einen Sieg. Wobei die individuelle Qualität beim VfL generell sehr hoch ist, nicht nur in der Offensive. In der Kabine setzt sich das fort, da wird viel kommuniziert. Für mich sind das wesentliche Bestandteile unserer Erfolgsserie. Aber da Sie mich speziell nach Maxim fragen: Er ist sehr talentiert und ich bin mir sicher, dass er – vorausgesetzt, er bleibt verletzungsfrei – sich hier in Bochum etablieren kann und durchaus das Potenzial für höhere Aufgaben hat.
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Wie sind Ihre Pläne für die nächste Saison?
Lampropoulos: Derzeit kann man wenig sagen, Corona bringt alles durcheinander. Erstmal werden wir hier die Saison anständig zu Ende bringen und dann werde ich nach Spanien zurückfliegen. Dort läuft die Saison noch. Man wird sehen, was die Zukunft bringt. Was ich sagen kann: Mir gefällt es hier. Ich fühle mich im Kreis der Mannschaft wohl.