Nürnberg. Am Ende der Woche mit drei Spielen ist der VfL Bochum weiter ungeschlagen. Auch deshalb hat Trainer Reis dem Team zwei Tage frei gegeben.
Der VfL Bochum bleibt weiter das Team in der 2. Bundesliga, das am besten aus der Coronapause gekommen ist. Von den vier Spielen haben die Bochumer die beiden Heimspiele gewonnen und die beiden Auswärtspartien jeweils 0:0 gespielt, zunächst in Karlsruhe, nun in Nürnberg. Entsprechend zufrieden gab sich Trainer Thomas Reis. Ansätze zur Kritik sah er dennoch.
Die Bochumer benötigen auswärts immer erst etwas Anlaufzeit. Das galt für Maxim Leitsch, der auch gegen Nürnberg ganz früh im Spiel erst einen Ball zu kurz zu Torwart Manuel Riemann zurückspielen musste, um danach deutlich besser ins Spiel. Seine Leistung stand sinnbildlich für die der Mannschaft. Auch die fing schwach an, um sich dann zu stabilisieren.
Nürnberg - VfL Bochum: Zerfahrene erste Hälfte
„Die erste Hälfte war sehr zerfahren“ So fasste Reis die ersten 45 Minuten zusammen. Da hätten seinem Team die tiefen Läufe gefehlt. „Alle Angreifer sind entgegen gekommen, statt auch mal in die Tiefe zu gehen.“ In der zweiten Hälfte sei das besser gewesen. „Da hatten wir klare Möglichkeiten durch Jordi Osei-Tutu, Toto Losilla und Manuel Wintzheimer.“ Vor allem Losilla hatte zwei richtig gute Möglichkeiten, um sein Torkonto zu erhöhen. Es blieb bei vier Treffern, weil Losilla zweimal zwar völlig frei zum Kopfball kam, zweimal aber nicht traf. Teil zwei des Bochumer Plans ging damit nicht auf.
Teil eins des Bochumer Plans bleibt weiterhin, kein Gegentor zuzulassen. „Schaffen wir das“, sagte Losilla, haben wir zumindest einen Punkt sicher.“ Fußball kann so einfach sein. Gegen Nürnberg mussten die Bochumer aber schon einiges investieren, um erneut und damit zum dritten Mal in Reihe auswärts zu Null zu spielen. Bochum gelang das in Darmstadt, Karlsruhe und jetzt in Nürnberg. In der Defensive hat sich das Team von Thomas Reis nach der Coronapause stabilisiert.
Freie Tage als Belohnung
„Wir haben selber fast nichts zu gelassen. Bis auf den Lattentreffer hatte Nürnberg keine große Chance, da haben wir vorher gut verteidigt“, sagte Reis. „Auswärts steht jetzt seit drei Spielen die Null. Das ist vor dem Hintergrund, dass wir in dieser Woche mit drei Spielen zwei Mal auswärts gespielt haben, bemerkenswert.“ Er sei stolz auf die Mannschaft. Zumal zu sehen gewesen sei, „dass die Spieler auf dem Zahnfleisch gehen“. Dennoch habe sein Team „sehr souverän gespielt“.
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So konnte man Reis Maßnahme nach dem Spiel auch als Belohnung für eine gute Leistung verstanden wissen. Auch wenn er einen anderen Aspekt hervorhob. „Die Spieler haben jetzt zwei Tage frei, weil viele müde sind. Wenn ich sehe, dass die Jungs so viel geben, gebe ich auch was zurück.“ Man müsse immer auch die besondere Situation rund um die Spiele mit Corona und den Hygienevorschriften berücksichtigen. „Die Spieler müssen auch mal wieder die Köpfe frei bekommen.“
Keine weiteren verletzten Spieler
Immerhin haben sich in Nürnberg keine weiteren Spieler verletzt. Am Tag vor dem Spiel hatte sich zuletzt Mittelfeldmann Sebastian Maier mit Adduktorenproblem verletzt gemeldet. Reis hatte A-Jugendspieler Lars Holtkamp für ihn mitgenommen: „Die Auswechslung von Silvere Ganvoula hatte damit zu tun, dass er nicht mehr ganz frisch wirkte und wir ihn im Saisonendspurt noch brauchen werden. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Wir haben ja nicht mehr so viele Offensivspieler, gerade für die Außenbahnen. Das darf man auch nicht vergessen, dass wir da mit Danny Blum und Simon Zoller zwei Spieler dauerhaft ersetzen müssen, die bis hierhin Stammspieler waren.“
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Noch aber bietet Bochums Kader Möglichkeiten, um das Fehlen von Stammkräften zu kompensieren. Stefano Celozzi rückte für den gesperrten Cristian Gamboa ins Team. Er hatte seit November nicht mehr für die Bochumer gespielt. „Er hat seine Nominierung absolut gerechtfertigt“, sagte Reis. „Seine Erfahrung hat bei der Überlegung, wer für den gesperrten Cristian Gamboa spielen wird, gegenüber Armel Bella-Kotchap den Ausschlag gegeben. Defensiv war Stefanos Leistung tadellos.“
Holtkamp verdient sich Nominierung
Lars Holtkamp konnte sich dagegen nicht auf dem Spielfeld zeigen. „Er hat sich seine Nominierung durch seine Trainingsleistungen verdient“, sagte Reis. „Er ist aber natürlich auch deshalb erstmals in den Kader gerutscht, weil Sebastian Maier verletzt war und damit ein zentraler Mittelfeldspieler fehlte. Für junge Spieler wie Lars ist es wichtig, solche Spiele und die dazu gehörenden Abläufe mitzumachen, die Ansprache vor einem Zweitligaspiel zu hören.“