Nürnberg. Es war ein verdientes 0:0 im Zweitliga-Duell: Der VfL Bochum steht weiter defensiv stabil, hatte beim 1. FC Nürnberg aber auch gute Torchancen.
Dieses Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den VfL Bochum wird es nicht in die Top100 der besten Zweitligaspiele des neuen Jahrtausends schaffen. Nürnberg, akut in Abstiegsgefahr, bot wenig, Bochum, wenig mehr. Am Ende hieß es 0:0. Nürnberg bleibt drin, Bochum im Mittelfeld.
"Das war in der ersten Halbzeit schon eine zähe Angelegenheit. Wir können mit dem Punkt aber im Großen und Ganzen zufrieden sein und auch damit, dass wir den Abstand auf den 1. FC Nürnberg halten konnten. Es ist wichtig, dass wir nicht selbstzufrieden sind. Das kann ins Auge gehen“, sagte Bochums Trainer Thomas Reis. Dennoch zeigte er sich froh über den gewonnen Punkt: „Das war immens wichtig.“
Anfängliche Unsicherheiten bei Maxim Leitsch gehören inzwischen zu den Spielen des VfL Bochum dazu wie der Spender mit Desinfektionsmittel am Spielfeldrand auf Höhe der Mittellinie und Einwechselspieler mit Maske auf der Tribüne statt der Bank. Leitsch aber stabilisierte sich. Auch das hatte er im Zusammenspiel mit seinem Innenverteidigerpartner Vasileios Lampropoulos und den beiden Außenverteidigern zuletzt stets geschafft.
Nur Vitaly Janelt neu in der Startelf des VfL Bochum
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Lampropoulos hatte auch diesmal eine beeindruckende Zweikampfbilanz. Er strahlte Ruhe und Sicherheit aus. Gleiches galt für Soraes und auch Stefano Celozzi. Soares ist ohnehin über die Saison gesehen der stärkste Bochumer. Celozzis ebenso souveräne Leistung dagegen überraschte nur, weil er so lange nicht gespielt hatte. Er war für den Gelb gesperrten Cristian Gamboa ins Team gerückt.
Im Mittelfeld durfte wie erwartet Vitaly Janelt für Robert Tesche anfangen. Im Zusammenspiel mit Anthony Losilla sorgte er dort für Stabilität. Dass Robert Zulj in der Lage ist mit nur einem Pass ein Tor vorzubereiten, hatte sich bis Nürnberg herumgesprochen. Er hatte weniger Platz als in den Spielen zuvor. Entsprechend kam auch Silvere Ganvoula nicht zu Abschlussmöglichkeiten. Bochums bislang bester Angreifer war die Fülle von zuletzt drei Spielen in rascher Folge anzumerken. Er wirkte nicht so frisch wie in den Spielen zuvor. Nach 57 Minuten war für ihn Schluss. Thomas Reis brachte für ihn Manuel Wintzheimer. Das Spiel nahm etwas an Fahrt auf.
Mit Erfolg an Defensive gearbeitet
In erster Linie, weil die Nürnberger jeden Punkt nötig haben. Sie machten mehr, erhöhten das Tempo. Den Bochumern boten sich Räume. Die bis dahin beste Bochumer Chance ergab sich aber nach einem ruhenden Ball. Nach einem Freistoß kam Losilla frei zum Kopfball, Christian Mathenia im Nürnberger Tor konnte problemlos halten. Wenig später kam Losilla fast in gleicher Position erneut nach einem Freistoß von Soares zum Kopfball. Diesmal tropfte der Ball von seinem Kopf ins Aus.
Die beiden Szenen zeigten, dass die Bochumer in der Corona-Pause nicht nur mit Erfolg an der Defensive gearbeitet haben. Die aber ist der Schlüssel dazu, dass sie nach Wiederaufnahme des Spielbetriebes weiter ungeschlagen sind. Wenngleich es gegen ein schwaches Nürnberger Team im zweiten Abschnitt danach aussah, als wäre mehr möglich gewesen.
Nürnbergs Hack mit großer Chance
Den Eindruck hatte wohl auch Reis. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte er mit Robert Tesche für Janelt und Tom Weilandt für Osei-Tutu zwei weitere frische Spieler. Sie sorgten dafür, dass die Bochumer auch bei den Torschüssen einen klaren Vorsprung hatten.
Das hätte ihnen am Ende aber kaum geholfen. Nürnbergs Robin Hack setzte sich fünf Minuten vor dem Ende mit einer schnellen Drehung im Strafraum durch, sein Schuss klatschte an die Latte. Wäre es ein Tor geworden, es hätte vielleicht in die Top10 der schönsten Tore des Spieltages geschafft. „Wenn man zu Null spielt, dann holt man Punkte. Das haben wir heute wieder geschafft. Wir wussten natürlich vorher, dass wir unbedingt den Abstand zu Nürnberg halten müssen. Es gab ein paar Chancen. Aber ich glaube, dass das Ergebnis verdient ist", sagte Bochums Mttelfeldspieler Anthony Losilla. "Wir können mit diesem Punkt zufrieden sein.“
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