Bochum. Beim Re-Start des VfL Bochum kann Trainer Reis fünfmal wechseln – eine Option, die er für gut hält. Auch offensiv hat er genug Auswahl. Der Check.
Elf gegen elf ließ Thomas Reis wie tags zuvor auch am Donnerstag spielen im Training, bei der vorletzten Einheit vor dem Re-Start der 2. Liga. Am Samstag geht es gegen den FC Heidenheim im abgeschirmten Vonovia-Ruhrstadion (13 Uhr).
Während die Heidenheimer auf die verletzten Maximilien Thiel und Denis Thomalla sowie den Rot-gesperrten Innenverteidiger Oliver Hüsing verzichten müssen, sind beim VfL bis auf Vitaly Janelt und Ulrich Bapoh alle Profis am Ball. Lediglich hinter einem möglichen Einsatz von Saulo Decarli steht ein Fragezeichen. Der Verteidiger klagt über Sprunggelenks-Probleme. Wahrscheinlich werden Maxim Leitsch und Vasileios Lampropoulos die Innenverteidigung bilden.
Das hält Trainer Thomas Reis von den fünf möglichen Wechseln
Für die Spieler wird dann das knapp einwöchige Quarantäne-Trainingslager im Hotel am Ruhrstadion zu Ende gehen, wo sie sich ebenfalls an etliche Hygieneregeln halten müssen. So halten sie etwa auch beim Essen die Abstandsregeln ein, untergebracht sind sie in Einzelzimmern. „Wir tun alles, damit wir spielen können“, sagt Trainer Reis. Nach der Partie gegen Heidenheim dürfen die Bochumer Profis dann wieder nach Hause. Erst einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC am Sonntag, 24. Mai, ist wieder eine Mannschafts-Hotelübernachtung Pflicht.
Sonntags in Karlsruhe
Die Deutsche Fußball-Liga hat nun die Spieltage 27 bis 29 zeitgenau angesetzt. Der VfL Bochum muss nach dem ersten Geisterspiel gegen Heidenheim an diesem Samstag (13 Uhr) auswärts antreten, und zwar beim Abstiegskonkurrenten Karlsruher SC. Die Partie steigt zum Beginn der ersten englischen Woche nach dem Re-Start am Sonntag, 24. Mai (13.30 Uhr).
Das Geisterheimspiel gegen Holstein Kiel findet am Mittwoch, 27. Mai, statt (18.30 Uhr). Beim 1. FC Nürnberg gastiert der VfL dann am Samstag, 30. Mai (13 Uhr).
Doch zunächst steht der Auftakt im Fokus, und auch sportlich gilt eine neue Regel: Ab sofort sind fünf Wechsel erlaubt. Drei Wechselperioden sind dafür vorgesehen inklusive der Halbzeitpause. „Ich denke, dass das eine gute Lösung ist“, sagt Reis zum Beschluss der Mitgliederversammlung der DFL am Donnerstag. „Alle Mannschaften legen einen Kaltstart hin nach über zwei Monaten ohne Spiel. So kann man mehr Spieler, die eventuell am Limit sind, auswechseln. Das dient der Gesundheit der Spieler.“
Ob Thomas Reis dieses Kontingent ausschöpfen wird gegen Heidenheim, wird sich am Samstag zeigen. Auswahl hat er jedenfalls genug auf allen Positionen, um reagieren zu können. Auch in der Offensive, um die es im letzten Teil unseres Checks der Mannschaftsteile vor dem Re-Start geht.
Der Offensiv-Check: Blum ist gesetzt
Linksaußen: Danny Blum (29 Jahre, 25 Einsätze, 9 Tore, 11 Assists, Vertrag bis 2021). Er trumpfte beim letzten Heimspiel vor der Pause gegen den SV Sandhausen groß auf. Drei Treffer, eine Vorlage steuerte Blum bei zum am Ende frustrierenden 4:4. Eine Verletzung hat der schnelle Flügelstürmer rechtzeitig auskuriert, Blum kam bisher in allen Partien zum Zug – dabei bleibt’s.
Duell zwischen Zoller und Osei-Tutu um die Position rechtsaußen
Rechtsaußen: Simon Zoller (28 Jahre, 21 Einsätze, 6 Tore, 3 Assists, Vertrag bis 2022). Ein Führungsspieler, der auch über den Tellerrand des Fußballs blickt. In der Corona-Zeit hat er eine Spendenaktion für den Amateurfußball ins Leben gerufen. Sein Einsatzwille ist unbestritten. Gegen Sandhausen aber fehlte er erkrankt, und Jordi Osei-Tutu machte seine Sache so gut, dass er auch in Darmstadt (0:0) loslegte.
Jordi Osei-Tutu (21, 12 Einsätze, 2 Tore, 1 Vorlage, Leihvertrag endet) liefert sich ein Duell mit Zoller um den Startplatz. Sein Tempo, seine Dribbelstärke sind die Pluspunkte des Leihspielers vom FC Arsenal, den Reis längst als Rechtsaußen sieht. Die weiteren Alternativen auf den Flügeln, Tom Weilandt (28, 14 Einsätze, kein Tor, 1 Assist) und Milos Pantovic (23, 13 Einsätze, kein Tor, 2 Assists), sind nach bisher enttäuschender Saison auch beim Re-Start zunächst außen vor.
An Silvere Ganvoula führt kein Weg vorbei
Stoßstürmer: Silvere Ganvoula (23, 11 Tore, 6 Vorlagen, Vertrag bis 2023). In der Heimtrainings-Phase war er nicht ganz fit, mittlerweile aber hat der Torjäger seinen Rückstand aufgeholt - auf ihn kann Reis nicht verzichten. Wie Blum hat Ganvoula vor der Coronapause das Interesse anderer Klubs geweckt. Sein Ersatz, der vom HSV ausgeliehene Manuel Wintzheimer (21/15 zumeist kurze Einsätze/2 Tore), bleibt Joker.