Bochum. Nach drei Wochen daheim hat der VfL Bochum am Montag erstmals auf dem Stadiongelände trainiert, in vier Gruppen. Trainer Reis war zufrieden.

Die wohl beste Nachricht vorweg: Bis auf den langzeitverletzten Ulrich Bapoh waren alle Profis des VfL Bochum am Montag auf dem Vereins- und Trainingsgelände des Zweitligisten. Sie nahmen damit an einem historischen Training teil: Erstmals ging es seit den Kontaktverbot-Maßnahmen in NRW im Zuge der Coronavirus-Epidemie mehr oder minder gemeinsam auf den Platz.

Natürlich unter strenger Einhaltung der gültigen Hygiene- und Abstandsregelungen, um eine etwaige Verbreitung des Coronavirus’ zu verhindern. In vier Gruppen, die auf den zwei Plätzen und im Kraftraum dann noch einmal unterteilt wurden, ging es an die Arbeit mit Ball oder an den Geräten.

Bochums Trainer Reis spricht von einem „ganz kleinen Schritt Richtung Normalität“

„Das war ein ganz, ganz kleiner Schritt Richtung Normalität, wenn man denn von Normalität sprechen kann“, sagte Trainer Thomas Reis dieser Redaktion am Montagnachmittag, als das für alle neue Programm beendet war. „Es war schon schön, das eine oder andere Gesicht mal wieder zu sehen.“

Thomas Reis zeigte sich mit der homeoffice-Arbeit seiner Profis jedenfalls zufrieden. „Die Auswertungen zeigen, dass die Jungs gut mitgezogen haben in den letzten Wochen“, sagte er. Und auch die erste Einheit in Kleingruppen gefiel ihm den Umständen entsprechend, „wobei man gemerkt hat, dass die Belastung auf dem Trainingsplatz mit kürzeren, intensiveren Intervallen schon eine andere ist als etwa bei Ausdauerläufen“.

Trainierte in der Gruppe von Thomas Reis im Stadion: Anthony Losilla, der Kapitän des VfL Bochum.
Trainierte in der Gruppe von Thomas Reis im Stadion: Anthony Losilla, der Kapitän des VfL Bochum. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Selim Sudheimer

Konkret lief das Training am Montagvormittag so ab: Die Profis fuhren leicht zeitversetzt in vier Gruppen a sechs bis sieben Spielern bereits in Trainingsmontur vor und – ohne Duschen – rund 80, 90 Minuten später direkt wieder nach Hause. Begegnungen jenseits der Gruppen gab es nicht, und auch innerhalb dieser Gruppen hieß es: Abstand halten! Was auch für die sechs involvierten Trainer galt und gilt.

Zwei Gruppen im Kraftraum, zwei auf dem Platz

Die Gruppen eins und zwei gingen in den Kraftraum, wurden aber hier noch einmal in kleinere Gruppen unterteilt. Gruppe drei arbeitete auf dem für die Öffentlichkeit abgeriegelten Trainingsplatz 1, Gruppe vier auf dem Rasen im Vonovia-Ruhrstadion. Am Dienstag werden die Rollen dann getauscht.

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Zur Gruppe vier mit Trainer Thomas Reis zählten Anthony Losilla, Robert Tesche, Vitaly Janelt, Jordi Osei-Tutu, Vasileios Lampropoulos und Jan Wellers. 15 Minuten lang stand ein Aufwärmprogramm in sechs abgesteckten, einzelnen Quadraten an. Anschließend gab es Training in Zweiergruppen: vier mal zwei Übungen a sechs Minuten mit kurzen Pausen. Passen stand dabei an, auch Pässe in den Raum mit Abschluss auf kleine Tore, Flugbälle, Torschussübungen, oft mit Wettkampfcharakter. Ballgewöhnung, kurze Bewegungen, Technik- und Krafttraining, das ist das Programm für diese Woche.

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Danny Blum und Silvere Ganvoula trainierten noch individuell(er)

Nur zwei Profis absolvierten am Montag noch nicht dieses Kleingruppen-Programm. Danny Blum absolvierte wegen seiner Wadenprobleme ein individuelles Rehatraining, auch Silvere Ganvoula arbeitete wegen Trainingsrückstandes - er war eine Zeit lang angeschlagen in der Coronapause - individuell, steigt dann aber am Dienstag ins Kleingruppen-Training ein.

Letztlich fasste Trainer Reis das Wichtigste so zusammen: „Alle waren gesund und munter. Ich hoffe, dass es so bleibt.“ Stand jetzt plant die Deutsche Fußball-Liga, die Saison am 2. oder 9. Mai mit Geisterspielen fortzusetzen.