Bochum. Nach drei Wochen Coronakrise daheim geht’s für die Profis des VfL Bochum am Montag wieder auf den Platz. Ein zuletzt verletzter Spieler ist fit.
Von Erleichterung sollte man nicht sprechen, aber zumindest ein bisschen atmet auch Thomas Reis auf. „Das ist ein kleiner Schritt in Richtung längst noch nicht vorhandener Normalität“, sagt der Trainer des VfL Bochum im Telefongespräch mit dieser Redaktion.
Ab kommenden Montag, 6. April, geht es auch für seine Zweitliga-Fußballer wieder auf den Platz. In Klein-, also Zweiergruppen dürfen sie unter anderem zumindest mal vor den Ball treten. Möglich macht es die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, die Berufssportlern Training in Kleingruppen erlaubt. Wie etwa bereits bei Borussia Dortmund wird dies auch beim VfL Bochum in einem strikt begrenzten Umfang auf dem Trainingsgelände des Arbeitgebers stattfinden, „unter Beachtung der geltenden Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen sowie einer möglichst kontaktarmen Ausübung des Sports“, betonte der Verein in einer Mitteilung.
Technik- und Krafttraining bilden den Schwerpunkt der vierten Corona-Trainingswoche
Drei Wochen lang haben die Profis des VfL daheim individuell trainiert, vor allem Ausdauer- und Intervallläufe standen an, konditionelle Basisarbeit also. Ab Montag und zunächst bis zum kommenden Samstag stehen dann Technik- und Krafttraining an, erläutert Thomas Reis, der sein Team auf den nächstmöglichen ersten (Geister-)Spieltag vorbereitet. Stand jetzt ist das nach der jüngsten DFL-Versammlung Anfang Mai (2. oder 9.). Zu zweit werden die Spieler also mit Ball trainieren mit spezifischen Bewegungen, Richtungswechseln, etwa eine Stunde lang – zu nahe kommen dürfen und werden sie sich dabei nicht.
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Insgesamt plant Thomas Reis mit fünf Trainern und fünf oder sechs Gruppen, die sich vor Ort dann auf die drei Trainingsstätten – Vonovia-Ruhrstadion, Trainingsplatz S1, Kraftraum – jeweils in Zweierteams aufteilen. Die Kleingruppen arbeiten sozusagen im Schichtdienst, also zeitversetzt: Vorfahren in voller Trainingsmontur, trainieren, abfahren in verschwitzter Trainingsmontur. Ohne Duschen. Und die Wäsche darf jetzt mal jeder selbst machen.
Sichtblenden am Trainingsplatz 1: Keiner darf beim Training zuschauen
Während Kraftraum und Stadion nicht-öffentliche Bereiche sind, die entsprechend abgeriegelt werden können, muss der Trainingsplatz S1 (oberer Platz nahe der Umkleiden) zugangsbeschränkt und mit Sichtblenden versehen werden, erklärt der Verein. Dies sind weitere Schutzmaßnahmen, um zu verhindern, dass Fans das Training beobachten und damit eine Gruppe bilden würden, was ja verboten ist (Kontaktverbot in NRW). Der VfL bittet um Verständnis und darum, dass keiner zum Zuschauen kommt.
Manuel Riemann ist nach seiner Meniskus-OP wieder trainingsbereit
Kommen soll dagegen Manuel Riemann. Der Torwart war bereits vor dem erst einen Tag vor dem Anpfiff abgesagten Zweitliga-Spiel gegen Heidenheim Anfang März am Meniskus operiert worden. Zuletzt absolvierte Bochums Nummer eins ein Reha- und Physioprogramm, am Montag soll er das „Kleingruppen-Mannschaftstraining“ komplett absolvieren, berichtet Trainer Reis. Sollte die Saison also wie von den Profiklubs erhofft fortgesetzt werden, dürfte Riemann das Tor des VfL hüten.
Grundsätzlich ist Trainer Reis mit dem Fitnesszustand seiner knapp 30 Profis – nur Ulrich Bapoh fällt verletzungsbedingt komplett (Reha nach Kreuzbandriss) – zufrieden, „die Grundlagen sind gelegt“, bilanziert er das bisherige Heimtraining. Noch etwas Rückstand im Ausdauerbereich haben Sebastian Maier, Silvere Ganvoula (nach Erkältungen) und Danny Blum. Der Linksaußen, ein Schlüsselspieler des VfL, laborierte schon vor der Coronakrise an muskulären Problemen in der Wade, absolvierte zuletzt vor allem ein Rehaprogramm.