Bochum. Der Innenverteidiger lobt auch seinen Kollegen Saulo Decarli. Gegen den SV Sandhausen spielt der VfL Bochum auch gegen einen Negativrekord an.

Es war eine überschaubare Gruppe, die am frühen Donnerstagnachmittag auf dem Trainingsplatz des VfL Bochum dem Regen trotzte. Die Spieler flankten und schlossen volley oder per Kopf ab, spielten dann sechs gegen sechs. Dennoch hat Thomas Reis, Trainer des Fußball-Zweitligisten, beim wichtigen Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den noch immer einen Punkt besser platzierten SV Sandhausen wohl eine ordentliche Auswahl.

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Denn das Fehlen der Hälfte des Kaders hatte zwei Gründe. Zum einen absolvierten die Feldspieler der momentan zweiten Reihe, die am Vortag beim Test gegen Preußen Münster ganz oder fast ganz über die volle Distanz gegangen waren, nur ein Regenerationsprogramm mit Auslaufen, Dehnen, ein paar Kraftübungen. Robert Zulj zum Beispiel, der 1:0-Siegtorschütze gegen die Preußen, der ein Kandidat sein dürfte für die Startelf gegen Sandhausen. Die A-Jugendlichen zogen wieder zur U19 zurück.

Torwart Riemann pausiert beim VfL Bochum im Training

Zum anderen fehlten einige Stammkräfte des Profikaders aus gesundheitlichen Gründen. Verletzt sind sie nicht, aber salopp gesagt verschnupft. Manuel Riemann, der Torwart, hat in dieser Woche Fieber gehabt, er hat noch gar nicht mittrainiert seit dem Sieg in Dresden.

Am Donnerstag blieb die Nummer eins des VfL vorsichtshalber noch daheim, „er hat kein Fieber mehr“, erklärte Thomas Reis nach einem Telefonat mit seinem Führungsspieler im Tor. „Es wäre schön, wenn Manu am Freitag wieder dabei sein könnte.“ Wenn nicht, könnte Patrick Drewes zu seinem zweiten Einsatz für den VfL Bochum kommen. Angeschlagen zuhause blieben auch der seit Wochen unberücksichtigte Chung-Yong Lee, Patrick Fabian, als Führungsspieler auch ohne Einsatz gefragt, und Simon Zoller, der zuletzt über die rechte offensive Bahn gesetzt war. Sollte Zoller nicht mitspielen können, wäre in Tom Weilandt ein möglicher Ersatz wieder bereit. Erstmals nach seinen Rückenproblemen am Tag vor dem Dresden-Spiel trainierte Weilandt am Donnerstag komplett mit. Gegen Wiesbaden und Stuttgart stand der Offensivmann ja in der Startelf, gegen Dresden fiel er verletzt aus. Wieder dabei war auch Armel Bella-Kotchap, der 18-Jährige dürfte für das Heimspiel aber noch keine Rolle spielen.

Leitsch warnt vor Sandhausen

Zu gut präsentierte sich zuletzt auch die Innenverteidigung, vor allem dank Maxim Leitsch. „Es darf so weitergehen“, sagte der 21-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion nach der Einheit am Donnerstag bescheiden. Mit seinem Verteidiger-Kollegen Saulo Decarli verstehe er sich gut, „auf dem Platz und auch sonst“, sagte Leitsch. „Er hilft mir viel, das ist für mich gerade jetzt zum Anfang sehr wichtig.“

Leitsch hat jetzt vier Zweitliga-Spiele bestritten und überzeugt nach seiner langen Verletzungspause, er ist auch dank seines Tempos kaum mehr wegzudenken aus der Innenverteidigung des VfL. Der 21-Jährige zählt auch im Training zu den Leistungsträgern, sein frisches Selbstbewusstsein ist kaum zu übersehen. Das sollte auch für den VfL insgesamt gelten nach dem 2:1-Sieg gegen Dynamo Dresden – ohne überheblich zu werden.

Gegen Sandhausen droht Bochum vierte Heimniederlage in Serie

Maxim Leitsch erwartet gegen den seit vier Partien punkt- und torlosen SV Sandhausen alles andere als einen Selbstläufer. Nach drei Heimniederlagen in Folge gegen Regensburg, Hamburg und Stuttgart schließlich hat der VfL Bochum nur zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 16 – und vier Heimniederlagen am Stück würde die Einstellung des Vereins-Negativrekords in der 2. Liga bedeuten, aufgestellt 1999/2000. Leitsch sagt: „Es gibt überhaupt keinen Grund für uns, Sandhausen zu unterschätzen. Wir müssen wieder genau so Gas geben wie in Wiesbaden, wie gegen Dresden.“