Bochum. Der VfL Bochum empfängt heute (20 Uhr) die Bayern in der 2. Runde des DFB-Pokals. Für VfL-Boss Ilja Kaenzig ist das allerdings kein Traumlos.

Ausverkauftes Haus, ein höchst attraktiver Gegner, Erinnerungen an bessere Zeiten - zwischen dem VfL Bochum und Bayern München ist eigentlich alles angerichtet für einen echten Pokalfight am Dienstagabend. "Natürlich ist es ein Highlight", sagt auch Bochums Vorstandssprecher Ilja Kaenzig in einem Interview mit dem Sportbuzzer - fügt aber an: "Es hätte gerne einen anderen Gegner geben können. Denn wirtschaftlich ist es kein Traumlos."

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Der 46-Jährige begründet das damit, dass das Erreichen des Achtelfinals den Bochumer garantierte 700.000 Euro sowie ein weiteres Spiel im Pokal gesichert hätte. "Wenn wir dann in München, Dortmund oder Schalke gespielt hätten, wären durch die höheren Zuschauerzahlen die geteilten Einnahmen ebenfalls siebenstellig gewesen. Da kommen wir hier nicht ran", erklärt Kaenzig. Das Bochumer Ruhrstadion ist für den Bayern-Schlager natürlich ausverkauft, ob vor rund 27.000 oder doch vor über 60.000 Zuschauern gespielt wird, mache aber schon einen Unterschied. Und die Wahrscheinlichkeit, dem Verein ein Bein zu stellen, ist gewiss gering.

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13 Millionen Sympathisanten in Deutschland

Nichtsdestotrotz weiß Kaenzig um die Vorzüge, die der VfL Bochum als Verein als eine Art Gegenentwurf zu Dortmund oder Schalke bietet. "Ich denke, wir können unsere Nische nutzen in einer Fußballwelt, die immer glattgebügelter wird, in der es immer mehr um Show geht. Wir wollen nahbar sein, transparent, bodenständig. Das fängt damit an, dass wir in einem der letzten echten Stadien Deutschlands spielen. Das Ruhrstadion ist ein Markenzeichen, das für den Charakter dieses Klubs steht", sagt der Schweizer.

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Von dem Status einer grauen Maus in Fußballdeutschland will Kaenzig indes nichts wissen: "Wenn man mit 13 Millionen Sympathisanten in Deutschland eine graue Maus ist, sind wir das gerne. Wir gehören zu den zehn Klubs, die seit 1965 immer in den obersten beiden Ligen spielen. Sollte das auch in der nächsten 54 Jahren so sein, wäre ich glücklich."