Bochum. Die Beziehung zwischen den Fans des VfL und Torwart Manuel Riemann bleibt angespannt. Im Spiel gegen Darmstadt gab es „Riemann-raus-Rufe“.
Als die Fans des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum nach dem 2:2 gegen den SV Darmstadt 98 das Stadion verließen, hatten viele nur zwei Gesprächsthemen. Das eine Thema war das neuerliche Unentschieden. Von bisher acht Spielen hat der VfL drei Partien verloren, fünf endeten mit einem Remis. So kommt das Team nicht von der Stelle. Das andere Thema war: Manuel Riemann.
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Im Spiel gegen Darmstadt hatte es Rufe einzelner Fans gegen ihn gegeben. Riemann nahm das nicht einfach hin. Als er in der Schlussphase einen Kopfball von Darmstadts Serdar Dursun hielt und damit zumindest einen Punkt rettete, drehte er sich zu den Fans um und rief etwas zurück. Für das Verhältnis zwischen Fans und Riemann war das nicht förderlich.
Riemann ist beim VfL Bochum ein sicherer Rückhalt
Sportlich lässt sich an der Leistung Riemanns in dieser Saison wenig bekritteln. Er ist ein sicherer Rückhalt, fußballerisch solide. Was einigen Fans beim Darmstadt-Spiel sauer aufstieß war die Tatsache, dass er vor dem 2:2-Ausgleich einen Abstoß ins Aus schoss und danach verbal auf seine Vorderleute los ging. Als könnten sie etwas dafür, dass der Ball im Aus landete.
Bei der Pressekonferenz auf die Szene und das späte 2:2 angesprochen, fand VfL-Trainer Thomas Reis klare Worte. Natürlich werde immer ein Schuldiger gesucht. „Aber wir sind ein Team, einzelne Spieler herauszupicken ist nicht richtig. Wir sind gemeinsam in Führung gegangen und haben gemeinsam den Ausgleich kassiert. Einzelne Spieler an den Pranger stellen – das gibt es mit mir nicht.“
Fan-Beauftragter des VfL Bochum äußert sich
Auch bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Mittwoch war klar geworden, dass das Verhältnis zwischen den Anhängern und dem Verein aktuell angespannt ist. Einig waren sich indes alle, dass es nur gemeinsam geht. Das sieht auch Dirk Michalowski so. Der Fan-Beauftragte des VfL hat qua Amt einen besonderen Draht zu den Fans. Im Reviersport äußerte er sich über die Situation. „Wir müssen jetzt alle gemeinsam dafür sorgen, dass wir positive Signale gesetzt bekommen. Wir müssen in Gesprächen herausfinden, woran dieses angespannte Verhältnis liegt und wie man wieder gemeinsam den Fokus auf die Verbesserung der sportlichen Situation lenken kann.“ Die Torwartfrage werde er aber jetzt nicht klären.