Stuttgart. Nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart will der VfL Bochum möglichst noch in dieser Woche einen neuen Trainer präsentieren. Weitere Ausfälle drohen.
„Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht“, sagte Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart. Das Team habe „teils gezeigt, was in ihm steckt. Das müssen wir über längere Zeit hinbekommen.“
Unterm Strich steht der VfL nach fünf Partien mit zwei Punkten auf Rang 17, und deshalb wollte Schindzielorz auch keine gute Miene zum bösen Spiel machen. „Wir müssen von einem Fehlstart sprechen. Jetzt gilt es, uns neu zu sortieren.“
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Ganz oben auf der Agenda, nachdem das Transferfenster am Montagabend geschlossen hat: die Trainersuche. „Das ist eine ganz, ganz wichtige Entscheidung. Die Qualität der Entscheidung geht vor“, sagte Schindzielorz. Heißt: Auf ein, zwei Tage mehr oder weniger kommt es eher nicht an. Das Ziel des VfL aber ist es, einen Nachfolger von Robin Dutt und Interimstrainer Heiko Butscher noch in dieser Woche zu präsentieren. An diesem Dienstag tagt der Aufsichtsrat, womöglich ist der VfL danach einen entscheidenden Schritt weiter.
Lob für Ganvoula vom Trainer des VfB Stuttgart
Heiko Butscher, der beim VfL nicht erst seit Dutts Beurlaubung als Mann der Zukunft gehandelt wird, trainiert die Mannschaft vorerst weiter, „solange, bis ich irgendetwas anderes höre“, sagte er. Und gegenüber Sky betonte Butscher: „Ich liebe diesen Verein.“ Parallel macht der 39-Jährige derzeit seinen Fußball-Lehrer.
Mit d er Leistung seiner Mannschaft zeigte sich Butscher weitgehend zufrieden: Die ersten 20 Minuten „waren wir zu passiv, wir sind schlecht reingekommen in die Partie“, sagte er. Danach lief der VfL den Gegner höher an, „wir hatten unsere Chancen nach Balleroberungen, da ist letztlich zu wenig bei herumgekommen“, so Butscher. Allein Silvere Ganvoula vergab drei weitere Möglichkeiten, einmal traf der Stürmer, der trotz des Chancenwuchers erneut zu Bochums Besten zählte. „Er hat unsere Innenverteidiger vor Probleme gestellt“, lobte auch Stuttgarts Trainer Tim Walter den wuchtigsten Mann des VfL.
Butscher: Passivität bringt uns nicht weiter
Am Ende aber sprang wieder kein Punkt heraus. Butschers Fazit: „Wir haben alles reingeschmissen, aber es hat leider nicht ganz gereicht. Man hat gesehen, dass der VfL eine aktive Mannschaft sein muss, die vorne draufgehen muss. Passivität bringt uns nicht weiter.“
Ob sich die Ausfall-Liste beim Heimspiel gegen Dresden vergrößert oder kleiner wird, ist offen. Simon Zoller, der ebenso fehlte wie Tom Weilandt, ist heiß auf sein Comeback, mit ihm ist gegen Dresden zu rechnen. Chung-Yong Lee konnte zuletzt gar nicht trainieren - zwei Hoffnungsträger, die in Normalform den VfL nach vorne bringen können.
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Die Offensiv-Alternativen Sebastian Maier und Danny Blum jedenfalls enttäuschten auch in Stuttgart - und beide gingen verletzt vom Feld. Maier könnte, so die erste Diagnose vor Ort, eine Zerrung davon getragen haben. Auch Jordi Osei-Tutu, der sich nach einer ganz schwachen ersten halben Stunde zurückmeldete mit ein paar guten Offensiv-Aktionen, fuhr mit einer Fleischwunde als Folge eines Tritts nach Bochum zurück.