Essen. Über 700 Millionen Euro haben die Bundesligisten im Sommer in neue Spieler investiert. Auch am finalen Transfer-Tag wurde aufgerüstet.
Bei Fußballmanagern in ganz Europa herrschte am Montag Torschlusspanik. In den meisten europäischen Ligen, darunter in Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich, endete die Sommer-Transferperiode. Der sogenannte „Deadline Day“ bot den Vereinen die letzte Chance, ihre Kader noch einmal entscheidend zu verstärken oder nicht mehr benötigte Spieler loszuwerden, denn danach sind die Möglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Zwei der größten Namen, die Kandidaten für einen Wechsel am letzten Transfertag waren, sind letztlich aber bei ihren Vereinen geblieben: Jerome Boateng und Nabil Bentaleb. Ein Wechsel des langjährigen Nationalspielers und FC-Bayern-Verteidigers zu Juventus Turin zerschlug sich ebenso wie ein Transfer des Algeriers vom FC Schalke zu Werder Bremen.
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Dass Mittelfeldspieler Bentaleb Schalke erhalten bleibt, hatte sich zwar bereits abgezeichnet. Doch die Umstände waren nicht bekannt: Bentaleb wurde in Lyon aufgrund eines akuten Meniskusrisses am rechten Kniegelenk operiert und fällt wahrscheinlich länger aus – eine böse Überraschung. Werder lieh stattdessen Leonardo Bittencourt von der TSG Hoffenheim aus.
Konoplyanka wechselt nach Donezk
Während Bentaleb bei den Königsblauen bleibt, konnte Schalke immerhin einen weiteren Top-Verdiener bei einem anderen Klub unterbringen: Yevhen Konoplyanka wechselt in seine ukrainische Heimat zu Schachtjor Donezk.
Die meisten Deals zum Transferschluss gingen reibungslos über die Bühne. Außergewöhnlich beliebt waren dabei Leihgeschäfte. Viele Spieler, die am Montag noch den Verein gewechselt haben, wurden zunächst verliehen – oft mit Kauf-Option für den aufnehmenden Klub. Zum Beispiel Marius Wolf. Borussia Dortmund hat den Flügelspieler auf Leihbasis an Hertha BSC abgegeben. Die Berliner können den 24-Jährigen danach per Option fest an sich binden.
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Beim VfL Bochum gab es Bewegung in beide Richtungen: Der Zweitligist sicherte sich auf den letzten Drücker einen neuen Angreifer und leiht Manuel Wintzheimer für ein Jahr vom Liga-Konkurrenten Hamburger SV aus. Verteidiger Dominik Baumgartner hat den VfL hingegen verlassen. Er wird an den Wolfsberger AC in Österreich ausgeliehen.
In der Bundesliga verstärkte sich RB Leipzig mit Stürmer Patrik Schick vom AS Rom (Leihe mit Kauf-Option). Der SC Freiburg sorgte zudem für eine kleine Überraschung. Der Klub konnte Vincenzo Grifo von der TSG Hoffenheim fest verpflichten, nachdem der Italiener in der vergangenen Rückrunde noch als Leihspieler bei den Freiburgern überzeugt hatte.
Neuer Torwart für Thomas Tuchel
Den größten Bundesliga-Deal des Tages wickelte Eintracht Frankfurt ab: Ante Rebic spielt in Zukunft für den AC Mailand. Im Gegenzug schickte der italienische Spitzenklub den Portugiesen André Silva nach Frankfurt. Die entscheidenden Verhandlungen hatte Eintrachts Sportvorstand Fredi Bobic noch während des Spiels Frankfurt gegen Düsseldorf am Sonntagabend geführt. „Es war das erste Mal, dass ich nicht alles von unserem Spiel mitbekommen habe, weil die Kollegen in Mailand gedacht haben, wir hätten kein Spiel“, verriet er bei Sky. Am Ende der Transferperiode rückt das Tagesgeschäft für so manchen Klubverantwortlichen offensichtlich schon mal in den Hintergrund.
Im internationalen Fußball war am Montag ebenfalls einiges los. Thomas Tuchel, Trainer von Paris St. Germain, durfte sich beispielsweise über einen neuen Torwart freuen: Der Costa-Ricaner Keylor Navas kam von Real Madrid. Auch der ehemalige BVB-Profi Henrikh Mkhitaryan hat ein neues sportliches Zuhause gefunden. Der Armenier ging vom FC Arsenal nach Italien zur AS Rom – auf Leihbasis, na klar.