Bochum. . Bochums Geschäftsführer Schindzielorz bedankt sich bei Hinterseer und Sam. VfL appelliert an die Fans, nicht selbst Tickets zu verkaufen.
Mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot peilt der VfL Bochum einen versöhnlichen Saisonabschluss an, während Union Berlin am Sonntag im Ruhrstadion (15.30 Uhr) den direkten Aufstieg im Visier hat.
Für den VfL stehen zwar noch rund 1,5 Millionen Euro auf dem Spiel, die man je nach Endplatzierung aller Zweitligisten mehr oder weniger aus dem Fernsehtopf erhält, rein sportlich aber richten sich die Blicke längst auf die kommende Saison. Am Freitag hat der Verein Fakten geschaffen: Wie berichtet, werden acht Profis vor dem Anpfiff verabschiedet. Besonders schmerzhaft ist der Abgang von Torjäger Lukas Hinterseer.
Endgültige Entscheidung fiel am Mittwochabend
Am Mittwochabend, erklärte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, haben Hinterseer und sein Berater ihm mitgeteilt, dass sie das Angebot des VfL nicht annehmen. Laut „Reviersport“ steht der 28-Jährige vor einer Unterschrift beim Hamburger SV, wo er 1,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen soll. Auch zum HSV wechselt Jan Gyamerah.
„Lukas hat für uns oft getroffen und war auch vom Charakter ein guter Faktor für das Team“, sagte Schindzielorz. „Es wird schwierig, ihn zu ersetzen, gerade unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten.“
Weitere sieben Spieler verlassen den Verein
Verabschiedet werden zudem Eigengewächs Tom Baack, der sich bei einem anderen Verein mehr Spielpraxis erhofft, Jannik Bandowski, Sidney Sam, Robbie Kruse, Torwart Felix Dornebusch und Evangelos Pavlidis, der bereits an Willem II ausgeliehen ist. Zudem verlässt Reha- und Fitnesstrainer Stefan Bienioßek den Verein.
Schindzielorz erklärt den Bandowski-Abgang
Fans sollen Schwarzmarkthandel nicht unterstützen
Obwohl Bochum das Gästekontingent für Union Berlin auf 5100 Karten deutlich erhöht hatte, ist die Nachfrage der Berliner nach Tickets unvermindert hoch. Deshalb wurden vom VfL die Tickets nur an VfL-Mitglieder und -Dauerkarteninhaber verkauft.
Trotzdem werden auf Plattformen wie eBay oder Viagogo Karten aus den VfL-Kontingenten zu überhöhten Preisen angeboten. Der VfL appelliert an seine Vereinsmitglieder und Dauerkartenkunden, den unautorisierten Weiterverkauf und den Schwarzmarkthandel nicht zu unterstützen. In nachweisbaren Fällen sind Sanktionen möglich.
VfL-Mitglieder und -Dauerkarteninhaber können bis einschließlich Samstag (18. Mai, 20 Uhr) Karten kaufen. Die Sitzplatzbereiche sind ausverkauft, Tickets für die Ostkurve sind in ausreichender Zahl vorhanden. Die Tageskassen werden am Sonntag nicht geöffnet.
Bandowski war in seinen drei VfL-Jahren meistens verletzt. Auch am Sonntag fällt der Linksverteidiger aus. Schindzielorz: „Jannik hat mir mitgeteilt, dass er sich schon während der Verletzungspause gedanklich vom VfL Bochum verabschiedet und einem anderen Klub eine Zusage gegeben hat.“
Viel Lob für Sidney Sam
Bei Sidney Sam betonte der Manager, „dass die Gespräche von gegenseitigem Respekt geprägt waren. Sid war immer engagiert und fleißig im Training. Auf beiden Seiten war aber die Einsicht da, dass die Situation für den Verein und den Spieler da ist, sich zu verändern.“ Der 31-Jährige hat gegenüber der WAZ bereits betont, dass er seine Karriere fortsetzen will.
Silvere Ganvoulas Zukunft ist noch offen
Von den Spielern, deren Verträge auslaufen, werden nur zwei Profis nicht verabschiedet. Während Patrick Fabian in neuer Rolle im Verein bleiben wird, ist die Zukunft des vom RSC Anderlecht ausgeliehenen Silvère Ganvoula offen. Der VfL hält eine Kaufoption in kolportierter Höhe von 1 Millionen Euro. Kommt Anderlecht dem VfL, der sich in diesem Transfersommer finanziell keine großen Sprünge leisten kann, preislich nicht entgegen, ist auch eine weitere Ausleihe denkbar.