Bochum. Gäste aus Sachsen-Anhalt sind nach der Niederlage gegen den VfL Vorletzer in der 2. Liga. Zwischenfalls mit Magdeburger Fans am Hauptbahnhof.

Der VfL Bochum hat auch die letzten theoretischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigt und mit dem 4:2 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg die Abstiegssorgen des Aufsteigers vergrößert.Wie erwartet, hatte VfL-Trainer Robin Dutt mit vier Änderungen in der Startelf auf die 2:3-Niederlage in Aue reagiert. Tim Hoogland, Stelios Kokovas, Robert Tesche und Görkem Saglam rotierten auf die Reservebank, Patrick Fabian, Jannik Bandowski, Thomas Eisfeld und Silvere Ganvoula begannen.

Magdeburg hatte die erste Möglichkeit, aber Jan Kirchhoffs Kopfball nach einer Ecke war nicht präzise genug. Dann stellten die Magdeburger Fans, die es ins Stadion geschafft hatten, den Support ein, viele verließen die Tribünen, durften aber nicht das Stadiongelände verlassen. Die Polizei hielt zu dieser Zeit einen mit weiteren FCM-Anhängern besetzten Sonderzug am Bahnhof fest, die Rede war von sichergestelltem Pyromaterial.

VfL Bochum: Tom Weilandt gelingen zwei Tore

Die Situation am Stadion war brisant und aufregender als das was auf dem Rasen geschah. VfL-Schlussmann Manuel Riemann bekam nach einer Ecke den Ball nicht weit genug weg, doch diese Szene blieb ebenso folgenlos wie Ganvoulas Distanz-Knaller, den Magdeburgs Keeper Alexander Brunst meisterte. Ganvoula, der gegen die robusten und bei Standards starken Gäste seine Physis ausspielen sollte, war nach einer Ecke von Milos Pantovic mit dem Kopf zur Stelle - noch erfolglos.

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Dann hatte Marius Bülter, mit dem Dominik Baumgartner erhebliche Probleme hatte, seinen Auftritt. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld durfte sich Bülter zweimal im Bochumer Strafraum versuchen, wenig später zwang er Riemann zu einer Glanzparade. Magdeburg hatte in dieser Phase die besseren Möglichkeiten, das Tor machten aber die Hausherren. Die Innenverteidigung der Gäste bekam Lukas Hinterseer nach einem langen Ball nicht in den Griff, Ganvoula kam dazu - und plötzlich führten die Gastgeber. Bereits vor einer Woche hatte der Belgier in Aue getroffen.

Kurz nach dem Wiederanpfiff legte der VfL nach. Einen Eckball von Pantovic beförderte Baumgartner mit dem Kopf ins Magdeburger Tor, es war der erste Treffer des Österreichers für Bochum. Nur elf Minuten später schienen die Gastgeber einem Fußball-Feiertag entgegen zu gehen. Tom Weilandt, gerade erst eingewechselt, hob nach einem von Anthony Losilla perfekt gespielten Konter den Ball zum 3:0 ins Gästetor. Jetzt ließ sich auch die Sonne blicken.

Doch wieder einmal fing der VfL an zu wackeln. Magdeburg wagte alles und setzte die Bochmer unter Druck. Zunächst kratzte der für den verletzten Fabian eingewechselte Hoogland den Ball noch von der Linie, aber dann klingelte es im Tor der Hausherren. Bülter traf zum 1:3 aus Gästesicht. Wer weiß, wie es weitergegangen wäre, wenn Riemann nicht mit einer erstklassigen Reaktion den von Steven Lewerenz aufs Tor gebrachten Ball entschärft hätte.

So blieb es beim Zweitore-Vorsprung, die der VfL noch hätte ausbauen können. Aber Thomas Eisfeld verfehlte das Magdeburger Tor nach Chung-Yong Lees klasse Zuspiel. Aber dann kam noch einmal Weilandt und knallte den Ball vehement unter die Latte. Der VfL feierte und vergaß dabei zu verteidigen. Doch mehr als der Treffer zum 4:2-Endstand durch Christian Beck gelang den Gästen nicht mehr.