Bochum. . Maxim Leitsch ist froh, beim VfL Bochum wieder dabei zu sein. Bis zur Topform ist es ein weiter Weg für den zuvor lange verletzten Verteidiger.

Es regnete in Strömen, stürmische Böen fegten über den Leichtathletik-Platz am Stadion, als die Profis des VfL Bochum am Dienstag eine hochintensive Einheit beendeten. Aggressives, temporeiches Attackieren des Ballführenden stand auf dem Programm; erst in zwei kleinen Gruppen, dann auf großem Feld, elf gegen elf. Wer hier zögerte mit dem Abspiel oder einem kurzen Haken, der hatte verloren.

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Mittendrin, und zwar bis zum Schluss: Maxim Leitsch. Dennoch gab sich der 20-Jährige nach seinem zweiten Trainingstag im neuen Jahr als Realist. Laufen sei kein Problem, bei manchen schnellen Schritten aber spüre er schon noch Probleme im Leistenbereich. Physisch sei er zwar fit, aber ganz rund laufe es noch nicht – was auch nicht zu erwarten war. Leitsch, der in jedem Fall mit ins Trainingslager fliegen will, hat schon in jungen Jahren gelernt, sich in Geduld zu üben. „Wir müssen sehen, wie sich die Belastung auswirkt“, sagt er. Und ist zunächst einmal heilfroh, wieder mitzutrainieren.

VfL-Manager Schindzielorz hält große Stücke auf Leitsch

Die ersten acht Saisonspiele absolvierte der gebürtige Essener ja über die volle Distanz, als linker Innenverteidiger an der Seite von Routinier Tim Hoogland. Eine Schambeinentzündung zwang ihn seit Oktober zur Pause, wie schon in der Rückrunde der Vorsaison, die er seit dem Amtsantritt von Trainer Robin Dutt komplett verpasste. Zuvor kam Leitsch auf zehn Saisoneinsätze 2017/18, einige Partien absolvierte er auch als Linksverteidiger. Manager Sebastian Schindzielorz hält viel von dem Linksfuß, was sich auch in der Vertragsverlängerung im vorigen August ausdrückte: Leitsch unterschrieb bis Sommer 2022.

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Das Talent aus dem eigenen Nachwuchs könnte, Gesundheit vorausgesetzt, nicht nur wieder die Rolle des linken Innenverteidigers einnehmen, sondern durchaus auch in die Bresche springen, falls Linksverteidiger Danilo Soares einmal ausfällt. In jedem Fall geht Trainer Robin Dutt davon aus, den Back-up für den gesetzten Brasilianer nach dem Wechsel von Timo Perthel gen Magdeburg in den eigenen Reihen zu finden.

VfL Bochum: Wer wird Back-up von Soares?

Robin Dutt nannte Jannik Bandowski, dem nach seinem Kreuzbandriss allerdings die Spielpraxis fehlt, und den A-Jugendlichen Moritz Römling. Auch Jan Gyamerah und Stefano Celozzi, die etablierten Rechtsverteidiger, könnten links aushelfen, so der Coach.

Zum Saisonstart gegen den MSV Duisburg am 29. Januar werden wohl beide anderweitig gefordert sein, mit einem Comeback von Leitsch ist dann noch nicht zu rechnen. Da Tim Hoogland nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist, dürften – Stand jetzt – Gyamerah und der in Köln starke Patrick Fabian die Top-Kandidaten für die Innenverteidigung sein. Für Celozzi wäre die rechte Bahn frei.