Bochum. Ilja Kaenzig macht sich Gedanken, wie sich der VfL Bochum von den “Global Playern“ im Ruhrgebiet abheben kann, um nicht abgehängt zu werden.

Die Situation des VfL Bochum könnte einfacher sein. Während ein Stück weiter östlich Borussia Dortmund die Massen anzieht, ist es ein wenig nordöstlich der FC Schalke 04, der die Blicke der Menschen auf sich zieht. Zwischen den beiden großen Fußball-Bundesligisten bleibt für den Zweitligisten wenig Aufmerksamkeit übrig. Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL, hat sich Gedanken gemacht, wie sich die Bochumer von den "Global Playern" abheben können. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärt er: "Uns unterscheidet vom BVB und S04, die für mich eher Unterhaltungskonzerne sind, dass wir hier an der Castroper Straße Volkssport repräsentieren."

Für Kaenzig ist der VfL Bochum ein Gegenentwurf

Kaenzig sieht den VfL als "ewigen Gegenentwurf zur grellen Fußball-Epoche aus Glamour, Geld und Entertainment". Er glaubt, "dass die Zuschauer, die zum Fußball gehen, keinen Bock auf Inszenierungen, Halbzeit-Shows mit Popstars oder die totale Vermarktung ihres Sports haben." Der 45-Jährige verspricht, dass der VfL einen anderen Weg gehen wird. Es könnte ein steiniger werden, schließlich ist es in diesen Zeiten nicht einfach, Erfolg zu haben, ohne sich zu sehr auf die zunehmende Vermarktung des Sports einlassen zu wollen.

Auch interessant

Kaenzig lässt keinen Zweifel daran, dass sich in Bochum auf Dauer wieder größere Erfolge einstellen sollen. Er betont gegenüber der "Bild": "Unser Ziel ist es, sportlich und wirtschaftlich zu den Top 25 der deutschen Klubs zu gehören. Die Zielsetzung beinhaltet explizit die Bundesliga-Zugehörigkeit, und darauf arbeiten wir logischerweise hin." Gleichwohl weiß Kaenzig um die Schwierigkeit des Unterfangens. Er glaubt, dass Klubs wie der Drittligist KFC Uerdingen, der - mit der Unterstützung eines Investors - am Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga arbeitet, zum Problem werden können. Für ihn bedarf es "unbedingt Financial-Fairplay-Regeln, die verhindern, dass es zu einem ruinösen Rennen um den Aufstieg kommt, wie dies heute in Englands 2. Liga der Fall ist." Kaenzig warnt: "Passiert nichts, würden wir gnadenlos abgehängt". (tm)