Bochum. Wer hat in den zurückliegenden Monaten beim VfL Bochum überzeugt, wer hat überrascht, wer womöglich enttäuscht? Ein Zwischenfazit.
Spieler und Trainer genießen ein paar Tage der Muße. Es ist an der Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen. Wer hat in den zurückliegenden Monaten beim VfL Bochum überzeugt, wer hat überrascht, wer womöglich enttäuscht? Und wer war wegen äußerer Umstände gar nicht so richtig in der Lage, sein Können zu zeigen. In dem folgenden Beitrag werden alle Spieler unter die Lupe genommen, die bislang fünf oder mehr Punktespiele absolviert haben.
Kleine Überraschung: Mit Felix Dornebusch, Florian Kraft, Tom Baack, Jannik Bandowski, Thomas Eisfeld, Görkem Saglam, Milos Pantovic, Baris Ekincier und Vitaly Janelt haben es neun Spieler gar nicht erst in diese Wertung geschafft, von denen fünf bislang kein einziges Pflichtspiel bestreiten konnten. Übrig geblieben sind die folgenden 17 Spieler, von denen immerhin fünf alle 18 Punktespiele absolviert haben.
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Manuel Riemann (18 Spiele): „Manu“ ist die unangefochtene Nummer eins, trotz gelegentlicher Ausrutscher. Ist zwar immer noch temperamentvoll, aber doch etwas ruhiger geworden, seitdem Robin Dutt als Trainer das Sagen hat. Nervenstark besonders in den Eins-zu-eins-Situationen.
Stefano Celozzi (12): Ist routiniert und nach wie vor ballgewandt, wenn es aber um Tempo geht, wird die rechte Außenbahn immer häufiger mit Jan Gyamerah besetzt. Zweites Manko: Kommt der gegnerische Strafraum in Sichtweite, geht nicht mehr viel nach vorne.
Jan Gyamerah (18): Hat sich längst etabliert, auch aufgrund seiner Flexibilität. Kann auf drei Positionen spielen. Starker Antritt, gute Ballführung. Leistete sich aber in letzter Zeit ein paar Konzentrationsfehler zu viel. Ist erst 23 und ab Saisonende ablösefrei. Der VfL wird viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um ihn halten zu können.
Patrick Fabian (5): Den 31-Jährigen darf man mit Fug’ und Recht ein Vorbild nennen. Toller Sportsmann. Bleibt gegen Ende der Karriere dezent im Hintergrund, arbeitet aber weiter hoch professionell und ist mit all’ seiner Erfahrung und Willen da, wenn er gebraucht wird. Wie zuletzt in Köln.
Maxim Leitsch (8): Hält er dauerhaft der physischen Belastung stand, wird ihm die Zukunft gehören. Ist schnell und beweglich. Hat sich in Sachen Athletik bereits verbessert, da muss aber noch mehr kommen.
Tim Hoogland (18): Ist zwar schon 33, aber so fit wie im Moment war „Hoogi“ wohl schon lange nicht mehr. Absoluter Führungsspieler. Hat noch keine Minute versäumt und gehörte stets zu den Besten. Ist sicher nicht abgeneigt noch ein Jahr dranzuhängen.
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Danilo Soares (15): Der Brasilianer hat unübersehbar Erstliga-Qualitäten. Lediglich in der Offensive könnte er nicht nur präsent sein, sondern noch etwas mehr Wirkung hinterlassen.
Timo Perthel (9): Steht klar im Schatten von Soares. Hat es nach seiner langen Verletzungspause aber auch schwer, wieder in den Wettkampf-Rhythmus zu finden.
Anthony Losilla (17): Der Marathon-Mann. Verfügt trotz seiner 32 Jahre offenbar über eine herausragende Konstitution, ist auch praktisch nie verletzt und deshalb unangefochtene Stammkraft.
Robert Tesche (18): Losillas Nebenmann und Spielberuhiger. Wenn bei Standards etwas geht für die Bochumer, dann über ihn - und zwar am langen Pfosten. Hat schon dreimal getroffen.
Sebastian Maier (6): Zwar stehen sechs Einsätze in seiner Bilanz, aber so richtig bewerten kann man den Mittelfeldmann wegen seiner Verletzungen noch nicht. Das soll sich im neuen Jahr ändern.
Robbie Kruse (12): Keine gute Saison für den Australier, der nach der Weltmeisterschaft und einem Sahneauftritt für den VfL gegen Ingolstadt nicht mehr so richtig Tritt fassen konnte - bis heute.
Chung-Yong Lee (11): Der Südkoreaner ist ein Gewinn für den VfL, wenngleich ihm in Köln ein wenig die Puste ausging. Starke Ballbehauptung, gutes Kombinationsspiel, war nach seinem Wechsel sofort da. Bleibt noch ein Jahr.
Tom Weilandt (16): Netter Kerl, auf dem Platz zwischen Genie und Wahnsinn. Schießt tolle Tore und ist dann aber ein paar Spiele lang kaum zu sehen. Braucht dringend Konstanz und eine Basisleistung, die er immer abrufen kann.
Sidney Sam (14): Kein Liebling der Massen. Die harte Schulter, die viele vermissen, kriegt er bestimmt nicht mehr, aber an Einsatz und Laufvermögen fehlt es beim Ex-Nationalspieler nie. Auch deshalb konnte der VfL in der Hinrunde so oft dominant auftreten.
Lukas Hinterseer (18): Wird oft zu kritisch gesehen. Arbeitet viel und ist nach Simon Terodde der erfolgreichste Bochumer Stürmer in den zurückliegenden Zweitligajahren. Gut möglich, dass man ihn nicht wird halten können im Sommer.
Silvere Ganvoula (12): Die Alternative, wenn spielerisch nichts mehr geht und nur noch Physis gefragt ist. Ist ausgeliehen und wird wohl nur ein kurzes Gastspiel geben.