Grumme. . Von Eksaste und Enttäuschung, Verletzten und Dauerbrennern: Die Hinrunden-Bilanz des VfL Bochum in Zahlen.

Vor dem Rückrunden-Auftakt und zugleich Jahresabschluss am kommenden Freitag beim 1. FC Köln ist der VfL Bochum nach dem 0:2 in Berlin auf Rang acht abgerutscht. Ein paar Zahlen zur Hinrunde.

24 Punkte

hat der VfL geholt, und allüberall wurde das Gefühl in folgende Worte gepackt: Es war mehr drin. „Ich glaube, dass die Tabelle und die Punktanzahl nicht ganz unsere Leistung in dieser Hinrunde widerspiegeln“, sagte Trainer Robin Dutt. Der dominante Ballbesitzfußball des VfL sieht gut aus, brachte aber unter dem Strich zu wenige Zähler. Kernprobleme: die mangelnde Konsequenz im gegnerischen Strafraum, zudem in entscheidenden Phasen zu leichte Fehler in der Defensive, wie etwa beim 1:3 gegen den FC St. Pauli.

Auch fehlte es oft an Konstanz, die Höchstleistung über die kompletten 90 Minuten abzurufen. In Fürth, in Kiel, in Berlin zum Beispiel folgte jeweils einer starken ersten eine schwache zweite Halbzeit. Gegen Spitzenteams wurde das bestraft: Gegen keine der sieben vor Bochum platzierten Mannschaften gab es einen Sieg.

90. Minute (plus minus zwei).

Tore in der Schlussphase waren ein Grund, warum der VfL jetzt sieben Punkte hinter dem Dritten Union Berlin steht. In Kiel (2:2), in Heidenheim (2:3), gegen Regensburg (3:3), in Fürth (2:2) verschenkte Bochum Punkte durch Nachlässigkeiten am Ende. Allerdings ging es auch umgekehrt.

4. Minute der Nachspielzeit.

Bochum gegen Aue. Tom Weilandt trifft zum 2:1. Vorlagengeber Silvere Ganvoula macht spontan einen Flic-Flac aus dem Stand, seine Kollegen, die Zuschauer, alle flippen aus. Ekstase im Ruhrstadion. Es war der emotionale Höhepunkt der Hinrunde.

6 Tore

fielen gegen den FC Ingolstadt, mit dem 6:0-Heimsieg stellte der VfL seinen Zweitliga-Rekord ein. An diesem Tag passte alles. An einem anderen nichts.

1 Runde

nur durfte der VfL im DFB-Pokal mitmachen. Dann hatte der Viertligist SC Weiche-Flensburg die Profis mit 1:0 blamiert. Das Pokal-Aus war nicht nur eine große Enttäuschung, sondern kostete auch Geld.

4 Neuzugänge

kamen im Sommer und Herbst, der jüngste Transfer war der wohl beste seit Simon Terodde. Der Südkoreaner Chung-yong Lee ist für den VfL ein Volltreffer, seine Ballsicherheit und Spielintelligenz haben Bochum nach vorne gebracht. Von den anderen Neuen schlug keiner voll ein. Milos Pantovic zeigte gute Ansätze, zog sich aber am vierten Spieltag eine Kreuzbandverletzung zu, fehlt seitdem.

Der ausgeliehene Silvere Ganvoula überzeugte zu Beginn als Joker, zum Beispiel in Duisburg, als er das 1:0 köpfte; zuletzt ist dem technisch nicht so beschlagenen Stürmer das Abschluss-Glück abhanden gekommen (2 Saisontore). Sebastian Maier, als Spielmacher geholt, war meistens verletzt (nur sechs Einsätze).

8 Ausfälle

Die vielen Verletzungen, garniert mit ein paar Sperren (Sidney Sam nach Roter Karte,. Losilla nach Gelb-Roter Karte, Lee nach fünfter Gelber Karte), waren ein gewichtiger Grund für zu wenige Punkte. Gegen St. Pauli und in Berlin zuletzt fehlten gleich acht Profis, der VfL konnte offensiv kaum nachlegen. Thomas Eisfeld und Jannik Bandowski verpassten die komplette Hinserie. Der VfL hofft, dass alle Verletzten nach der Winterpause einsteigen. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht.

Auch interessant

17 Einsätze

hatten fünf Spieler des VfL: Manuel Riemann und Tim Hoogland verpassten gar keine Minute, zudem waren Jan Gyamerah, Robert Tesche und Lukas Hinterseer immer dabei, wurden aber auch mal ein- oder ausgewechselt.

1 Debüt

gab es, Talent Tom Baack feierte seinen ersten Kurzeinsatz (gegen Bielefeld) und seinen ersten Startelf-Einsatz (gegen Fürth) bei den Profis. Erstmals auf der Bank saßen die A-Junioren Lars Holtkamp und Moritz Römling. Insgesamt stellte der VfL aber mit seiner Startelf eine der ältesten Mannschaften der Liga.

2 Geduldige

kann man ausmachen. Görkem Saglam wartete ein Jahr auf einen Pflichtspiel-Einsatz, gegen Darmstadt Mitte November war es soweit, insgesamt kommt das Talent nun auf vier Einsätze. Patrick Fabian, der vier Kreuzbandrisse überstanden hat, kam verletzungsfrei durch die Saison. Aber erst am letzten Hinrunden-Spieltag durfte der Verteidiger von Beginn an ran nach zuvor nur drei Kurzeinsätzen.

13 Verträge

laufen am Saisonende aus, und zwar von Felix Dornebusch, Florian Kraft, Patrick Fabian, Tim Hoogland, Jan Gyamerah, Tom Baack, Timo Perthel, Jannik Bandowski, Sidney Sam, Lukas Hinterseer, Robbie Kruse, Tom Weilandt und Silvere Ganvoula. Chung-yong Lee hat seinen Vertrag bereits verlängert bis 2019/20. Offen ist, ob im Winter zugelegt wird, Vereinsführung und Trainer sprechen nur allgemein vom „Beobachten des Marktes“. Spekuliert wird mit einer Verpflichtung von Simon Zoller (Köln). Offensiv jedenfalls ist Handlungsbedarf, auch wenn Trainer und Manager beim VfL Bochum betonen, vor allem auf die zurückkehrenden Verletzten zu setzen. Die Kadergröße jedenfalls, sagt Robin Dutt, sei ausreichend.