Die Fans von Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg haben sich in besonderer Weise am bundesweiten Protest der Fanszenen beteiligt.
Still blieb es zunächst nicht, dafür herrschte im berüchtigten Block U hinterm Tor gähnende Leere. Die aktive Fanszene des Zweitliga-Aufsteigers 1. FC Magdeburg hatte beim Heismpiel gegen den VfL Bochum in besonderer Weise am bundesweiten Stimmungsoykott der Fanszenen teilgenommen. Darauf hatten sich Anhänger sämtlicher Vereine als Protest auf die Ansetzung von Montagsspielen in den Profi-Spielklassen geeinigt.
Während auf der Haupt- und Gegentribüne der MDCC-Arena nahezu jeder Platz besetzt war und von dort ordentlich Stimmung kam, zogen es die härtesten Fans der Sachsen-Anhalter vor, die ersten zehn Minuten vor dem Block zu warten.
Stattdessen zierte ein Plakat mit einem Bild von einem in die Jahre gekommenen und vor dem Fernseher sitzenden Ehepaar die für ihre grandiose Stimmung bekannte Tribüne. „Wir sind für Montagsspiele“ stand auf einem Spruchbanner, das über dem Bild aufgespannt war – mit „wir“ war das abgebildete Paar gemeint. Die eindeutige Botschaft der Magdeburger Fans stand in weißen Lettern auf einem blauen Schriftband darunter: „Und wir sind dagegen!“
Spruchbänder in Block U
Nach zehn Minuten füllte sich der Magdeburger Block wieder – angekündigt von dem von früheren Boykott-Aktionen bekannten Countdown der letzten zehn Sekunden. Die FCM-Anhänger stimmten zunächst „Scheiße DFB“ (in der Melodie des Dortmunder Liedes „Heja BVB“) an, ehe die Fans des VfL Bochum mit gleichem Liedgut antworteten.
Kurz darauf waren in Block U zahlreiche Spruchbänder im Block zu lesen. Darunter Klassiker wie „Scheiß DFB“ und „Fußball am Montag ist wie alkoholfreies Bier“. Aber auch solche mit klaren Botschaften mit Verweis auf die Berufstätigkeit vieler Fußballbegeisterter, die auch zu Auswärtsspielen reisen.
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„Weil ihr kein Herz für Arbeiter habt“ zum Beispiel, oder auch „Montagabend, 440 KM – Der Chef kotzt, die Frau motzt“ und der Hinweis darauf, dass Herkunft und Einkommensart nicht zu verwechseln seien: „Harzer sind keine Hartzer.“ Die Befürchtung vieler Anhänger: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) könnten die ohnehin schon zersplitterten Spieltage noch weiter ausdehne. Davon zeugte das Plakat mit der Aufschrift „Erst kommt der Montag, dann kommt der Dienstag...“
Nach rund 20 Minuten stiegen die Magdeburger in den Support ein – ließen die Spruchbänder danach aber für alle lesbar im Block hängen. Darunter auch eines mit einer klaren Ansage an die Entscheidungsträger: „Der Kampf gegen uns wird eure Qual – ihr lasst uns keine andere Wahl.“