Bochum. Er ist der Mann der Stunde beim VfL Bochum: Tom Weilandt hat die letzten drei Tore für den VfL erzielt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.

Er ist der Mann der Stunde beim VfL Bochum und hat die letzten drei Tore für den Zweitligisten geschossen - eins schöner anzuschauen als das andere. In der Summe bringt es Tom Weilandt nach 14 Punktespielen auf sieben Treffer, die bis dahin nicht gänzlich unbeschwerte Karriere des mittlerweile 26-Jährigen hat in den letzten Monaten einen ungeheuren Schub bekommen.

Haut sich richtig rein inzwischen: Tom Weilandt im Zweikampf mit dem beinharten Darmstädter Aytac Sulu.
Haut sich richtig rein inzwischen: Tom Weilandt im Zweikampf mit dem beinharten Darmstädter Aytac Sulu. © Udo Kreikenbohm

„Es war nicht immer einfach, ich musste mal etwas wagen“, sagt Weilandt im Rückblick und meint sein Jahr als Leihspieler in Kiel. Dort war er zwar auch nicht Stammspieler, hat aber, wie er meint, „einiges mitgenommen“ an Disziplin, aber auch an Selbstvertrauen und Ruhe: „Ich habe gelernt, dass ich ruhig bleiben und auf meine Stärken vertrauen muss.“ Die waren in Ansätzen schon immer erkennbar, mehr aber nicht. Vielleicht auch deshalb, weil er in seiner ersten Bochumer Zeit positionell praktisch an der Seitenlinie festgenagelt wurde und nur wenig Bewegungsfreiheit hatte. „Wenn man mich nicht greifen kann, ist es aber für mich einfacher und für den Gegner schwieriger“, sagt Weilandt und benennt damit einen wichtigen Grund, warum es inzwischen nahezu perfekt läuft für ihn.

Dass der Offensiv-Spieler nach Kiel nicht weitergezogen ist durch die Republik, ist rasch erklärt. Er hatte nämlich während seines Engagements im Norden seine Bochumer Wohnung in Sichtweite des Stadions behalten und saß, wann immer es ging, auf der Tribüne. Hautnah bekam „Hille“, wie er in Erinnerung an seinen Vater Hilmar gerufen wird, also die Entwicklung des VfL mit und natürlich auch die „beeindruckende Aufholjagd“ unter Trainer Robin Dutt gegen Ende der vergangenen Saison.

Weilandt hat viele Freunde in Bochum gefunden

Als dann VfL-Sportchef Sebastian Schindzielorz anrief und ihm mitteilte, dass der Klub ihn gerne wieder im Ruhrstadion würde spielen sehen, musste Weilandt nicht lange überlegen. Schließlich lebte ja seine Lebensgefährtin noch hier in der gemeinsamen Wohnung, außerdem hatte er bereits viele Freunde gefunden. Dass er das Ruhrgebiet zu schätzen weiß, macht er mit diesen Worten deutlich: „Ich fühle mich mega wohl hier.“

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Dass er zum Saisonstart beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln nicht mal im Kader war, traf den gebürtigen Rostocker zwar schon, warf ihn aber nicht aus der Bahn. Weiter arbeiten lautete seine Devise, die schließlich von Erfolg gekrönt war. In Duisburg saß er bereits auf der Bank, und am dritten Spieltag durfte er beim 1:0 gegen Sandhausen ran an den Ball, mit dem er trefflich umzugehen versteht.

Es folgten Tore, Erfolge und weitere Einsatzzeiten. Inzwischen hat Weilandt fünf komplette Spiele abgeliefert und ist zum Stammspieler aufgestiegen. Es ist die bis dato schönste Zeit in seiner Karriere. Wird er die aber auch in Bochum fortsetzen? Sein Vertrag läuft, wie viele andere Verträge auch, im kommenden Sommer aus. „Jetzt eine Entscheidung zu treffen, wäre zu früh“, sagt er lächelnd. Tom Weilandt erwartet, dass man in absehbarer Zeit Gespräche mit ihm führen wird. Aus seiner Grundeinstellung macht er keinen Hehl: „Es gibt viele Pluspunkte, hier zu bleiben.“