Fürth. Der VfL Bochum hat im Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth eine 2:0-Führung verspielt. Die VfL-Profis nach dem 2:2 in der Einzelkritik:
Manuel Riemann (3): Er musste sich in der Auftaktphase der Partie einiges einfallen lassen, um sich warmzuhalten. Zum ersten Mal richtig eingreifen musste er erst in der 45. Minute, als er eine harmlose flache Flanke von Marco Caligiuri abfangen musste. Blieb bei der Ecke vor dem 1:2-Anschlusstreffer zu passiv. Dafür rettete er in der 64. Minute gegen den heranstürmenden Atanga.
Tom Baack, bis 65. (2,5): Beinahe hätte sich der 19-Jährige sein Startelf-Debüt in Liga zwei schon ganz früh versüßt – doch dafür stand er bei seinem Kopfballversuch einige Zentimeter zu weit hinter dem Ball. Allerdings hätte es Elfmeter geben müssen. Keita-Ruel hatte bei Baacks Einsatz den Schuh im Gesicht des U20-Nationalspielers.
Jan Gyamerah (2,5): Bildete mit Hoogland das Duo in der Innenverteidigung, hatte aber das Vergnügen, den ehemaligen Wattenscheider Daniel Keita-Ruel enger zu begleiten. Das gelang ihm gut. Kompromisslos im Zweikampf, starke Übersicht.
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Tim Hoogland (3): Setzte in der 23. Minute einen Freistoß aus 20 Metern Entfernung über das Tor. Sieben Minuten später schaltete er sich erneut in die Offensive ein, zielte aber aus der Distanz wieder über die Latte. Während er durch seine offensiven Aktionen punktuell für Aufsehen sorgte, war seine Abwehrarbeit vor allem geprägt von humorloser Konsequenz und großer Sicherheit. Warf sich spektakulär dem einschussbereiten Keita-Ruel in die Schussbahn (71.).
Danilo Soares, bis 45. (2,5): Atanga hatte wahrlich kein Vergnügen gegen den Bochumer Linksverteidiger, der sich in der 27. Minute behandeln lassen musste. Und auch nach vorne arbeitete der Brasilianer richtig gut mit. Beispielhaft seine Mitarbeit vor dem zweiten Bochumer Treffer, als er Sam mit einem starken Pass quasi zur Torvorlage zwang. Wegen Knieproblemen nahm Trainer Dutt ihn zur Pause raus.
Anthony Losilla (3,5): Der Franzose war unauffällig, aber souverän. Machte das, was er tun sollte: Er sicherte das Mittelfeld ab. Nach vorne zu wenige Pässe, dafür strahlte er viel Ruhe und Besonnenheit aus.
Robert Tesche (3): Ganz unauffällig stahl er sich im Rücken der Fürther Abwehr davon und schob die perfekte Lee-Flanke zum 1:0 für den VfL ins Tor. Ebenso trocken wie bei diesem Abschluss war sein Auftritt im Mittelfeld. Baute nach dem Seitenwechsel ab – die allgegenwärtige Unsicherheit nach dem Anschluss übertrug sich auch auf den Routinier.
Sidney Sam (3,5): Er kam für den zuletzt formschwachen Kruse in die Startelf. Wurde für seinen unermüdlichen Einsatz belohnt, als er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mustergültig für Hinterseer auflegte und so das 2:0 vorbereitete. Hatte zwischendurch aber immer wieder Momente, in denen er unglücklich agierte.
Chung Yong Lee (2,5): Der Koreaner bekräftigte einmal mehr den Eindruck, dass er ein Gewinn für die Bochumer Elf ist. Der lauffreudige Lee spielte in der Offensive eine gewichtige Rolle und arbeitete zudem immer wieder mit, wenn die Bochumer verteidigen mussten. Und wie selbstverständlich bereitete er Tesches 1:0 vor. Es war die vierte Torvorbereitung in Folge. Bei diesem offenbarte sich, was für ein feiner Techniker er ist.
Tom Weilandt (4): Er ließ die zweite große Chance der Bochumer liegen, als er nach einer präzisen Hinterseer-Flanke Fürths Torhüter Burchert aus spitzem Winkel an die Brust schoss. Danach tauchte er etwas ab.
Lukas Hinterseer (2,5): Die erste Chance ging auf sein Konto: Nach einem Pass von Sam lupfte er über Burchert, doch Maloca rettete im letzten Moment vor der Linie. Kurz vor dem Pausenpfiff war es genau diese Konstellation, die für das wichtige 2:0 verantwortlich zeichnete. Der Österreicher zeigte sich sehr beweglich, forderte immer wieder den Ball – ein ordentliches Spiel des VfL-Stürmers, der nach dem Seitenwechsel abbaute.
Timo Perthel, ab 46. (3): Kam nach dem Wechsel für den angeschlagenen Soares ins Spiel. Auch ihm gelang es nicht, das Bochumer Spiel zu beruhigen. Ganz wichtig: Hinderte Atanga an einem für den VfL brandgefährlichen Pass während eines Fürther Konters und sprang kurz darauf rechtzeitig ein, bevor Keita-Ruel einköpfen konnte (76.). Unterband in der Nachspielzeit einen weiteren Fürther Konter.