Bochum. Der VfL Bochum sammelt weiter Punkte. Am Freitag gewannen die Bochumer 2:1 gegen Erzgebirge Aue. Der Traum vom Aufstieg lebt weiter.
Der VfL Bochum träumt weiter von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Dank eines Doppelpacks von Robbie Kruse besiegte der VfL den FC Erzgebirge Aue vor 20.121 Zuschauern mit 2:1 (1:1) und verkürzte den Rückstand auf den Tabellendritten Holstein Kiel auf zwei Punkte.
VfL-Trainer Robin Dutt änderte seine Startelf auf einer Position. Für Selim Gündüz kehrte der zuletzt verletzte Tim Hoogland in die Mannschaft zurück. In der Viererkette rückte Hoogland in die Mitte, Jan Gyamerah auf die rechte Seite. Zwei Änderungen nahm Aues Trainer Hannes Drews vor. Für Ridge Munsy (Bank) und Calogero Rizzuto (Gelb-Sperre) spielten Fabian Kalig und Sören Bertram. Bertram war einer von vier Ex-Bochumern in der Startelf der Gäste, denn auch Dominik Wydra, Christian Tiffert und Malcolm Cacutalua spielten von Beginn an.
Für Bochum begann das Spiel optimal: Das Umschaltspiel klappte in der dritten Minute perfekt. Kevin Stöger sah Lukas Hinterseer, der Torjäger bewies ein gutes Auge und schickte Robbie Kruse. Der Australier behielt die Nerven und schloss zum 1:0 ab. Glück für den VfL: Kruse stand bei Hinterseers Zuspiel knapp im Abseits, Schiedsrichter Daniel Schlager (Rastatt) hatte das nicht gesehen. Aues Trainer Hannes Drews sah Schlagers Fehler auf der Anzeigetafel in der Zeitlupe und regte sich so auf, dass er auf die Tribüne verbannt wurde. Für Aue ging alles schief.
VfL Bochum blieb klar überlegen
Denn der VfL blieb klar überlegen und ließ dem abstiegsbedrohten Gegner keine Luft zum Atmen. Sidney Sam schoss über das Tor (6.), Torwart Martin Männel wurde bei Rückpässen sofort gestört. Erst nach knapp zwölf Minuten gelang es den Gästen, das Spiel zu beruhigen - und gleich mit ihrer ersten Chance schlugen sie zu. Bertram, einer der Ex-Bochumer, setzte sich gegen Jan Gyamerah und Patrick Fabian durch, passte den Ball schön auf Pascal Köpke und Aues Torjäger schob den Ball durch die Beine von VfL-Torwart Manuel Riemann zum 1:1 ins Netz (16.).
Dieses Tor schockte ganz Bochum. Die zuvor euphorischen VfL-Fans wurden ganz still, die Elf auf dem Platz hatte auf einmal vergessen, wie Pressing funktioniert. Es folgten viele Quer- und Fehlpässe, aber ganz lange keine Torszenen mehr. Standard-Spezialist Kevin Stöger schlug schon von der Mittellinie Freistöße in den Strafraum - ohne Erfolg. Aue hatte das Spiel gut im Griff.
Wie aus dem Nichts ergab sich für den VfL nach 20 Minuten Leerlauf die Riesenchance zum 2:1. Nach einem schönen Stöger-Steilpass lief Torjäger Hinterseer allein aufs Tor zu, doch er verdribbelte sich und scheiterte an Torwart Männel (34.). Die Gäste blieben mutig. Bis zur Pause hatten sie gleich zwei große Chancen, um noch in Führung zu gehen. In der 40. Minute köpfte Köpke nach einer Flanke von Fabian Kalig ganz knapp vorbei, fünf Minuten später tauchte Bertram allein vor VfL-Keeper Riemann auf - doch der blieb diesmal der Sieger. Es blieb beim 1:1 zur Pause, und dieses Remis hatten sich die Gäste redlich verdient.
Nach der Pause bemühte sich der VfL, konzentrierter aufzutreten. Das gelang - und deshalb war der VfL ab der 46. Minute die klar feldüberlegene Mannschaft. In der 54. Minute drang Sidney Sam auf der linken Seite in den Strafraum ein, schoss den Ball aber am rechten Pfosten vorbei. Acht Minuten später gelang das Bochumer Pressing perfekt. Stöger eroberte den Ball, spielte schnell auf Kruse - doch diesmal war der Australier im Abschluss nicht abgebrüht. Aues Torwart Männel parierte. Auch in der 65. Minute lief Kruse allein aufs Tor zu - diesmal konnte ihn Dennis Kempe nur mit einem Trikotzupfer stoppen. Für diese Notbremse gab es die Rote Karte. Stöger scheiterte mit dem Freistoß von der Strafraumlinie an Männel. Die Bochumer Führung war nun überfällig - dass Konkurrent Arminia Bielefeld mit 0:2 gegen Schlusslicht Kaiserslautern zurücklag, hob die Stimmung der VfL-Fans ebenfalls.
Dann kam die 77. Minute in Bochum
Doch je näher der Schlusspfiff rückte, desto weniger fiel den Bochumern ein. Die Pässe kamen nicht mehr an, Bielefeld glich zum 2:2 gegen Kaiserslautern. Doch dann kam die 77. Minute: Mit einem beherzten Sprint eroberte Danilo Soares auf der linken Seite den Ball, sein Querpass rutschte an allen Spielern vorbei und rollte vor die Füße von Kruse. Der Australier blieb cool und traf zum 2:1. Das Ruhrstadion bebte.
Im kollektiven Jubel gingen zwei große Ausgleichschancen der Gäste beinahe unter. Nach einem Fehler von Stöger im Mittelfeld stand Köpke frei, schoss aber am langen Eck vorbei (81.) - und Köpke war es auch, der eine Minute vor Schluss freistand, das Tor aber nicht traf. Doch die Bochumer blieben zum neunten Mal in Folge unbesiegt, die Fans brüllten „Der VfL ist wieder da“ - und nun drückt der VfL dem FC Ingolstadt die Daumen, der am Sonntag Holstein Kiel empfängt. Sechster ist der VfL geblieben, da Bielefeld noch mit 3:2 gewann.
Der VfL-Ticker zum Nachlesen:
VfL Bochum - Aue 2:1
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