Lllucmajor/Mallorca. . VfL-Trainer Jens Rasiejewski will erst - gemeinsam mit Torwarttrainer Peter Greiber - vor dem Spiel gegen den MSV Duisburg die Nummer eins benennen.
Stürmer Johannes Wurtz hat offenbar auch ruhige Hände. Er hat Felix Dornebusch, seinem Zimmerkollegen im gestern beendeten Trainingslager auf Mallorca, die Haare abrasiert. Die „Frisur” erinnert jetzt an die von Trainer Jens Rasiejewski. „Mein Haar wird halt immer lichter”, sagt Dornebusch und lässt sich entspannt ins Sofa in der Lobby des Hilton-Hotels Sa Torre fallen.
„Einschleimen” beim Coach will sich der Torwart-Hüne sicher nicht, dafür ist „Dorne”, wie den Wittener alle nennen, nicht der Typ. Er ist ein Teamplayer, kein Einzelgänger; einer, der sich lange hinten angestellt hat. Erst in dieser Saison ist er in die Offensive gegangen, mit 23 Jahren. Dornebusch will spielen. Er will die neue Nummer eins sein. Und das Rennen ist so offen wie noch nie für ihn.
Keine Tendenz erkennbar
Noch ist keine Tendenz erkennbar, ob Manuel Riemann oder Dornebusch beim Heimauftakt gegen den MSV Duisburg das Tor hüten werden. Trainer Jens Rasiejewski sagt: „Mit dem Torwarttrainer werde ich die Leistungen genau analysieren und vor dem Spiel gegen Duisburg eine Entscheidung treffen.” Beim Testspiel in St. Pauli am Mittwoch spiele eventuell jeder eine Halbzeit.
Riemann, der sich vorerst öffentlich nicht äußern will, kam im Sommer 2015 zum VfL. Der Ex-Schnapper vom SV Sandhausen verlor zunächst das Duell gegen Andreas Luthe, der dann bei den Club-Verantwortlichen in Ungnade fiel. Unter Gertjan Verbeek spielte ab Dezember 2015 nur noch Riemann, er kommt auf 64 Zweitliga-Einsätze für den VfL. Seine Serie von 56 Partien ohne eine Fehlminute in Folge riss erst im vergangenen September, als er sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Im Sommer schon, unter Ismail Atalan, musste sich Riemann durchsetzen gegen Dornebusch. Mit Erfolg. „Das war aber eine andere Situation, weil ich noch keine Pflichtspiele vorzuweisen hatte”, sagt der Herausforderer.
In der Hinrunde sprang Dornebusch zweimal ein für den verletzten Riemann, bei den Siegen gegen Union Berlin, Regensburg und dem 1:2 in Pauli überzeugte er. Wobei auch Riemann stärker hielt als in der Vorsaison.
Riemann leistete sich nicht selten einen Patzer
Für den 29-Jährigen spricht seine Erfahrung, seine Lautstärke bei den Anweisungen, vielleicht auch sein Reflex auf der Linie. Allerdings leistete sich Riemann nicht selten spielentscheidende Patzer, und seine Körpergröße von 1,86 Meter machen ihn bei hohen Bällen anfällig. Dornebusch misst 1,93 Meter. Und mit der Praxis kam auch mehr Sicherheit hinzu, wobei auch Dornebusch bisher meist nicht ganz ohne Fehler auskam.
Riemann hat seinen zweiten Muskelfaserriss der Saison komplett auskuriert. Beide brennen auf ihre Einsätze. Überhaupt ist Dornebusch angetan vom Trainingslager: „Jeder gibt hier Vollgas, weil das Rennen um die Plätze offen ist. Da ist richtig Feuer drin.”
Und wenn es nicht klappt? Es ist kein Geheimnis, dass Dornebusch schon im Sommer 2017 ein Angebot hatte. Der Verein legte sein Veto ein. „Ich werde im nächsten Sommer 24 und will spielen”, sagt Dornebusch, dessen Vertrag noch ein Jahr länger datiert ist, bis 2019. Aber ein Wechsel ist nur ein 1B-Gedanke. „Die Priorität”, betont Dornebusch, „liegt ganz klar beim VfL Bochum.”