Bochum. Kann der VfL Bochum bis zur Winterpause noch einmal Boden gutmachen, oder rutscht er ab in den Abstiegskampf - darum geht es in Kaiserslautern.
- Mit Kruse, Hinterseer und Sam fehlen dem VfL Bochum in Kaiserslautern drei Offensiv-Spieler
- Gegen den Spielmacher Kevin Stöger ermittelt der DFB-Kontrollausschuss. Stöger droht eine Sperre
- VfL-Trainer Jens Rasiejewski erwartet von seiner Elf die gleiche Intensität wie im Spiel gegen Düsseldorf
Sie haben es so öffentlich natürlich noch nicht gesagt, aber beim VfL Bochum rechnet man wohl nicht damit, Kevin Stöger an diesem Freitagabend in Kaiserslautern einsetzen zu dürfen. Der DFB-Kontrollausschuss nimmt gerade den rustikalen Armeinsatz des VfL-Profis gegen den Düsseldorfer Adam Bodzek unter die Lupe.
Weil die Fernsehbilder zeigen, dass sich in diesem Moment die Aufmerksamkeit von Schiedsrichter Cartus auf den Kampf um den Ball abseits der beiden liegenden Kontrahenten Stöger und Bodzek richtete, handelt es sich nicht um eine Tatsachen-Entscheidung, die unverrückbar steht. Folglich kann der Kontrollausschuss eine Strafe aussprechen. Man muss mit einer Zwei-Spiele-Sperre rechnen.
VfL Bochum muss in der Pfalz auf Kruse, Sam und Hinterseer verzichten
Keine gute Entwicklung für den VfL Bochum, der ja in der Pfalz auch auf den gesperrten Lukas Hinterseer und den immer noch verletzten Robbie Kruse verzichten muss. Der Australier soll übrigens für seinen Verband die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele gegen Honduras am 10. und 15. November bestreiten. Das sähe der VfL gar nicht gerne, ist aber verpflichtet Kruse abzustellen. VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter („Wenn er für uns nicht spielen kann, kann er auch nicht für Australien spielen“) befindet sich im Gedankenaustausch mit den Australiern, die den Bochumer Angreifer wenigstens im zweiten Spiel stürmen sehen wollen. Gibt Kruse sein Okay, dann wird er erst einen Tag vor dem Heimspiel gegen Fürth wieder zurück in Bochum sein - in welcher Verfassung, das steht in den Sternen. Neben Kruse und Hinterseer wird mit Sidney Sam in Kaiserlautern ein weiterer Offensiv-Spieler nicht zur Verfügung stehen.
Andersson ist der Hoffnungsträger des FCK
„Wir sind wirtschaftlich in der Lage, Transfers zu machen. Wir sind bereits dabei, den Markt zu sondieren und sind optimistisch, Spieler zu bekommen, die uns bei unserem großen Ziel Klassenerhalt helfen.“ Das sagte kürzlich Boris Notzon, Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern, und schürte damit den Funken Hoffnung, der noch im Umfeld des ehemaligen Pfälzer Fußballprunkstückes glimmt. So richtig erwärmen kann dieser Funke jedoch nicht angesichts der sechs Punkte Rückstand der Lauterer auf das rettende Ufer. Aber die Botschaft, dass Geld vorhanden sei, um damit die Mannschaft in der Winterpause zu verstärken und die Wende eventuell zu erzwingen, mobilisiert vielleicht den frustrierten Anhang.
Der neue Trainer Jeff Strasser, der Ende September den glücklosen Norbert Meier abgelöst hat und der noch kein Ende der Ergebniskrise bewirken konnte, soll jedenfalls an Bord bleiben. Ihm kann man wohl kaum die Verantwortung für die Misere in die Schuhe schieben.
Vor ein paar Tagen hat auch die Pfälzer Mannschaft ihre Fans in einem offenen Brief um Unterstützung gebeten. Die Spieler wollen künftig eigenes Geld in einige Aktionen stecken, die den Anhängern zugute kommen sollen. In Kaiserslautern geht die Angst um, jegliche Unterstützung zu verlieren.
20000 aber werden wohl noch da sein am Freitagabend, nicht aber die verletzten Offensiv-Spieler Baris Atik und Osayamen Osawe. Den beiden Alternativen Gervane Kastaneer und Lukas Spalvis wird in der Pfalz nur wenig zugetraut. Womit der schwedische Fünf-Tore-Stürmer Sebastian Andersson zum Hoffnungsträger avanciert. (dpa)
Gut, dass wenigstens Stefano Celozzi und Jan Gyamerah ihre Blessuren soweit auskuriert haben, dass sie auf dem Betzenberg spielen können. Auch Danilo Soares ist einsatzfähig. So dürfte sich in der Defensive kaum etwas ändern, zumal Patrick Fabian noch einmal außen vor ist und Anthony Losilla deshalb wohl im Abwehrzentrum bleiben wird.
Ganz vorne wird, wie schon gegen Düsseldorf, Dimitrios Diamantakos versuchen, die Pfälzer Abwehr unter Druck zu setzen, unterstützt vermutlich von Johannes Wurtz. Luke Hemmerich, an dessen wunderbaren Start in Bochum man auf Schalke sicher seine Freude hat, wird auch angesichts der zahlreichen Ausfälle im Team bleiben, für Stöger käme Görkem Saglam, um den es etwas ruhig geworden war, infrage.
Kaiserslautern, warnt Jens Rasiejewski, werde mit „aller Macht“ versuchen, die miserable Situation zu „verändern“. Da brauchen wir die „Intensität von Montag“. Nach diesem Spiel, so Rasiejewski, werde man eine Antwort geben können auf die Frage: „Wo stehen wir?“
So könnte der VfL Bochum spielen
Riemann - Gyamerah, Losilla, Bastians, Leitsch (Soares) - Celozzi - Hemmerich, Eisfeld, Saglam (Janelt), Wurtz - Diamantakos.