Bochum. Im dritten Punktspiel der Saison den ersten Sieg landen will der VfL Bochum in Bielefeld und damit den Abstand auf die führenden Klubs verkürzen.

  • Arminia Bielefeld ist das einzige Zweitliga-Team, das noch drei Siege in Folge landen kann
  • Das will und kann der VfL Bochum aber mit einem Erfolg auf der „Alm“ im Montagspiel verhindern
  • Weil Defensiv-Talent Tom Baack für die U19 im Einsatz war, kommt er für Bielefeld nicht infrage

Nein, es muss nicht unbedingt wieder ein Tor des Monats sein, wie es Anthony Losilla im Vorbereitungsspiel gegen Borussia Dortmund erzielt hat. Ob der Ball mit einem x-beliebigen Körperteil irgendwie über die Torlinie bugsiert wird oder kunstvoll den Weg in die Maschen findet, dürfte völlig gleichgültig sein, Hauptsache das Tor zählt und beschert auch noch drei Punkte. Denn nach den bisherigen Spielen des Wochenendes steht der VfL Bochum am heutigen Montag in Bielefeld schon unter gehörigem Erfolgsdruck.

VfL-Trainer Atalan ist "tendenziell sehr optimistisch"

Obwohl es ja noch schlimmer hätte kommen können mit Blick auf die Spitzengruppe der Zweiten Liga. Bielefeld stellt vor dem abschließenden Montagspiel das einzige Team, das noch mit einer weißen Weste und vollen neun Punkten aus dem dritten Spieltag gehen könnte, weil sich Nürnberg und Union Berlin am Sonntag unentschieden trennten. Die Mannschaft von Ismail Atalan hat es also selbst in der Hand, den Abstand nach oben auf ein überschaubares Maß zu verkürzen.

Der Ehrgeiz darf dabei nicht fehlen, sollte aber unbedingt eskortiert werden von Übersicht und Cleverness. Ein kühler Kopf ist immer gefragt, denn „wir wollen“, sagt Atalan in einer kurzen kritischen Rückschau, „phasenweise mit dem Kopf durch die Wand“. Und beim Pokalauftritt gegen den Fünftligisten Nöttingen, so der VfL-Trainer weiter, „haben wir zu viele Standards zugelassen“.

Ist wieder im Gespräch: Maxim Leitsch, hier im duell mit Wattenscheids Jonas Erwig-Drüppel.
Ist wieder im Gespräch: Maxim Leitsch, hier im duell mit Wattenscheids Jonas Erwig-Drüppel. © Ziegler, Olaf

Insgesamt aber ist der 37-Jährige „tendenziell sehr optimistisch“. So lange die Mannschaft keine Torchancen zulasse und sich selbst Tormöglichkeiten erarbeite, stimme die Richtung. Außerdem sei die „Trainingsintensität hoch“. Seine Spieler, sagt Ismail Atalan, „haben gute Ideen, sind selbstkritisch und kommunikativ“ - ein klares Statement für das Team, das jetzt endlich den ersten Sieg in der Meisterschaft landen will.

Arminia will die Serie gegen Bochum fortsetzen

Zwei Ligaspiele, zwei Siege, dazu eine Pokalniederlage gegen Fortuna Düsseldorf nach akzeptabler Leistung - für Arminia Bielefeld hätte die Zweitliga-Saison wesentlich schlechter beginnen können. Nach dem 1:3 gegen die Fortuna sagte Arminias Trainer Jeff Saibene denn auch: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Unter dem Strich kostet die Pokalschlappe in der ersten Runde die Ostwestfalen allerdings einen Spieler. Weil der Sprung in die zweite Runde verpasst wurde, kann nämlich kein weiterer Linksverteidiger verpflichtet werden neben Florian Hartherz. Sportchef Samir Arabi hatte bereits angekündigt, dass es „ohne Sondereinnahmen schwierig“ sei, einen Spieler zu bekommen, inzwischen wurde das Thema offenbar beerdigt. Und Saibene kommentierte anschließend knapp: „Es ist so, wie es ist.“

Sonderlich viel hat sich personell nicht getan in der Sommerpause bei der Arminia. Zuletzt war Konstantin Kerschbaumer, der Österreicher mit England-Erfahrung, der einzige neue Spieler in der Startelf. Nils Quaschner, vom VfL Bochum nach Bielefeld weitergewandert, fällt verletzt aus. Was bislang nicht ins Gewicht gefallen ist, denn Torjäger Fabian Klos, der in der vergangenen Spielzeit nicht mehr immer erste Wahl gewesen war, hat sich wieder gefangen. Er bildet momentan mit Andreas Voglsammer das Sturmduo der Bielefelder. Voglsammer hatte beim letzten Besuch der Bochumer den Siegtreffer für Arminia erzielt.

Ebenfalls zurückgekehrt in die Stammelf ist Florian Dick (32). Der Routinier war einst von Rüdiger Rehm aussortiert worden, ließ sich aber nicht vertreiben. Dann war Rehm - wegen anhaltender Erfolglosigkeit - plötzlich weg, und Dick kehrte ins Team zurück. Der Standard-Spezialist wird voraussichtlich auch gegen den VfL spielen, während Manuel Prietl und Tom Schütz noch fraglich sind. Aber nicht deshalb sagte Saibene: „Es werden 90 Minuten auf des Messers Schneide sein.“ (ecki)

Bleibt die Frage nach dem Personal. Wegen des Ausfalls einiger Defensiv-Spieler waren am Freitag auch zwei junge Akteure in den Fokus geraten. Tom Baack, einer der beiden Kandidaten, spielte allerdings am gestrigen Sonntag für die U19, die bei Fortuna Köln mit 1:0 gewann und nun nach drei Spielen drei Siege aufweist. Baack dürfte nach den 90 Minuten in Köln jedoch nicht mehr infrage kommen für die Zweitliga-Begegnung in Bielefeld.

Bleibt also Maxim Leitsch. „Ich traue ihm das absolut zu“, hatte Atalan auf die Frage geantwortet, ob der 19-Jährige auch die Innenverteidigerposition rechts neben Felix Bastians besetzen könnte. In dem Fall würde Tim Hoogland seine Erfahrung auf der momentan verwaisten Außenbahn ausspielen können. Dort, hatte Atalan gesagt, „sehe ich ihn momentan eher“. Sicher auch, um Robbie Kruse abzuschirmen, sollte der Australier die offensive Position auf dem rechten Flügel besetzen.