Bochum. Keine große Auswahl mehr hat Ismail Atalan, Trainer des VfL Bochum, vor dem Auswärtsspiel des Zweitligisten am Montagabend bei Arminia Bielefeld.

  • Innenverteidiger Patrick Fabian hat sich zum zweiten Mal in seiner Karriere das Nasenbein gebrochen
  • Der dienstälteste Bochumer Spieler wird für das Spiel des VfL in Bielefeld nicht infrage kommen
  • Am Donnerstag befanden sich nur noch 16 Feldspieler im Mannschaftstraining der Bochumer

Und schon könnte es knifflig werden. Weil sich Patrick Fabian zum zweiten Mal das Nasenbein gebrochen hat, muss der 29-Jährige, gleichermaßen ein furchtloser Fighter und Stehaufmännchen, für die Zweitliga-Partie am Montag in Bielefeld von der Besetzungsliste des VfL Bochum gestrichen werden. Aber wer spielt in diesem Fall auf der rechten Seite, wenn Tim Hoogland für Fabian in die Mitte rücken muss? Jan Gyamerah und Stefano Celozzi stehen noch nicht wieder zur Verfügung.

Mit Pech ist das, was Patrick Fabian nahezu alle paar Monate widerfährt, kaum noch zu beschreiben. Seine Karriere ist von außen betrachtet ein einziger, von wenigen ruhigen Phasen abgesehen, Leidensweg. Vier Kreuzbandrisse und zwei Nasenbeinbrüche - der Tribut, den der Innenverteidiger seit Jahren seinem Beruf, besser seiner Berufung, zollt, ist enorm. Man darf unterstellen, dass die meisten Spieler in seiner Situation irgendwann aufgegeben hätten.

Fabians aktuelle Verletzung resultiert aus einem Zweikampf am Donnerstagmorgen mit Nico Rieble, Anfang der kommenden Woche soll, so heißt es, die Nase gerichtet werden. Ein paar Tage später wird wohl eine Maske angepasst, vielleicht steht der Ex-Kapitän am 27. August wieder zur Verfügung, wenn der VfL Dresden empfängt.

Die ganz große Auswahl hat er nicht mehr: VfL-Trainer Ismail Atalan muss improvisieren.
Die ganz große Auswahl hat er nicht mehr: VfL-Trainer Ismail Atalan muss improvisieren. © Udo Kreikenbohm

Deshalb ist die personelle Ausstattung in der Defensive nicht mehr die beste, aber auch insgesamt ist von der Fülle vergangener Tage nichts mehr übrig geblieben. Gestern trainierten noch exakt 16 Feldspieler, das wäre dann praktisch die Kaderbesetzung für Bielefeld. Nicht im Mannschaftstraining befanden sich gestern Nachmittag, außer Fabian, Dimitrios Diamantakos, Stefano Celozzi, Jan Gyamerah, Evangelos Pavlidis und Nico Rieble, über Timo Perthel muss man an dieser Stelle nicht reden.

Zudem haben ja in den letzten Tagen drei Spieler den VfL verlassen. Marco Stiepermann, Russell Canouse und Tom Weilandt sind inzwischen andernorts untergekommen.

Entlastungszug der Bahn fährt nach Bielefeld

Zum Gastspiel des VfL Bochum in Bielefeld wird es einen Entlastungszug der Bahn geben. Abfahrt Bochum Hbf: 16:57 Uhr; Ankunft Bielefeld Hbf: 18:19 Uhr. Rückreise Abfahrt Bielefeld Hbf: 23:30 Uhr, Ankunft Bochum: 00:57 Uhr.

Es gelten die Fahrausweise des NRW-Tarifs. Wir empfehlen das „Schöner Tag Ticket NRW“. Der Fahrpreis ist in der Eintrittskarte nicht enthalten.

Eine mögliche Lösung in der Defensive wäre der Einbau von Jungprofi Maxim Leitsch. In diesem Fall könnte Tim Hoogland auf der rechten Seite bleiben, aber Felix Bastians müsste als Linksfuß neben ihn rücken. Oder man versucht es rechts doch mit Jan Gyamerah. Alles eher suboptimal.

Kecker Gruß nach Bochum

Aus dem Vollen schöpfen kann VfL-Trainer Ismail Atalan jedenfalls momentan nicht mehr. Man muss beim VfL, wie so oft in der vergangenen Spielzeit, improvisieren - vor einem Spiel, das schon eine gewisse Bedeutung hat und gegen einen Gegner, der nicht unter einem Mangel an Selbstbewusstsein leidet. Bei der 1:3-Niederlage im Pokal gegen Fortuna Düsseldorf lieferten die Bielefelder bis zur Verlängerung eine gute Leistung auf Augenhöhe ab. Kein Wunder, hatten sie doch die ersten Meisterschaftsspiele gegen Regensburg und in Fürth für sich entschieden.

Arminias Kapitän Julian Börner sandte nach dem Pokalauftritt einen kecken Gruß zum VfL: „Wenn wir genauso auftreten, mit dieser Leidenschaft, dann hauen wir am Montag Bochum weg.“