Bochum. Mal schauen, wer beim VfL Bochum mitgerissen wird von der Transferwelle, nachdem Marco Stiepermann mit seinem Wechsel den Anfang gemacht hat.

  • Die Transferliste ist noch rund drei Wochen geöffnet, dan kann in alle Richtungen viel passieren
  • Beim VfL Bochum gibt es zwei, drei Kandidaten, die sich in naher Zukunft verabschieden könnten
  • Verstärken wird sich der Zweitligist noch einmal, wenn überhaupt, dann auf den Außenpositionen

Der August ist da, die zweite sommerliche Transferwelle rollt. Mal schauen, wer da vom VfL Bochum noch mitgerissen wird, nachdem Marco Stiepermann mit seinem Wechsel zu Norwich City den Anfang gemacht hat.

Mit Stiepermanns Weggang verzeichnet der VfL in dieser Transferperiode bislang vier Abgänge. Nils Quaschner (Arminia Bielefeld) und Dominik Wydra (Erzgebirge Aue) wird man demnächst im Ligageschehen wiedersehen, Pawel Dawidowicz wurde von Benfica Lissabon an US Palermo verliehen. Weitere Kandidaten, die Bochum noch bis zur Schließung der Transferliste Ende August verlassen könnten, sind vorhanden. Russell Canouse zum Beispiel, der von der TSG Hoffenheim ausgeliehen ist, und Tom Weilandt; beide gehörten in den ersten zwei Punktespielen der neuen Saison nicht dem VfL-Kader an.

Über einen Veränderungswunsch von Peniel Mlapa kann man derzeit nur spekulieren, aber erste Wahl ist der Angreifer, der bis 2019 an den VfL gebunden ist, offensichtlich nicht mehr. Obwohl Dimitrios Diamantakos seiner Rückenbeschwerden wegen nicht eingesetzt wurde, blieben Mlapa an der Wedau nur ein paar Minuten gegen Ende des Spiels. Eindruck machte er dabei nicht, obwohl der Raum, den er für sein Spiel benötigt, vorhanden war. Es sah schon ein wenig nach Resignation aus, was der 26-Jährige auf den Duisburger Rasen brachte. VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter wollte davon aber nicht sprechen: „Es ist schwer, als Ersatzspieler reinzukommen für zehn oder zwölf Minuten.“ Grundsätzlich habe noch kein weiterer Akteur die Hand gehoben und signalisiert, dass er sich unbedingt verändern möchte.

Sieht zentral „keinen Handlungsbedarf“: Sportvorstand Christian Hochstätter.
Sieht zentral „keinen Handlungsbedarf“: Sportvorstand Christian Hochstätter. © Jürgen Theobald (theo)

Während nach Stiepermanns Weggang alle Welt davon ausgehen würde, dass nun ausreichend Geld für weitere Transfers zur Verfügung stünde, sehe das in der Realität anders aus, so Hochstätter. „Die Leute glauben, wir schwimmen im Geld.“ Das sei ein Irrtum. Was nicht bedeuten muss, dass nichts mehr passieren kann in der einen und anderen Transfer-Richtung.

Und auf welcher Position sollte sich der VfL Bochum im Fall der Fälle verstärken? Mit Mlapa, Johannes Wurtz, Lukas Hinterseer und Dimitrios Diamantakos hat die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan derzeit einige zentrale Angreifer, die miteinander konkurrieren, im Angebot. Dort hat man ja kürzlich erst mit Diamantakos und Hinterseer nachgerüstet. „Zentral sehe ich den Handlungsbedarf nicht“, sagt denn auch Christian Hochstätter.

Tekpetey weiter in der Diskussion

Ob der Sportvorstand auf den offensiven Außenpositionen noch Bedarf sieht, ist fraglich. Mit Robbie Kruse hat man einen schnellen Mann für die rechte Seite verpflichtet, Jannik Bandowski ist links mindestens so flott unterwegs. Wobei man noch nicht weiß, ob Bandowski die Wettkampfbelastung nach der langen Pause ohne Rückschläge vertragen wird. Alternativ stehen außen Kevin Stöger und Selim Gündüz zur Verfügung - und eben Tom Weilandt.

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Macht ein weiterer Spieler dort Sinn, oder benötigt Anthony Losilla noch einen weiteren potenziellen Nebenmann? Perspektivisch eher nicht. Vitaly Janelt wird irgendwann wieder gesund und belastbar sein, und Tim Hoogland kann diese Position, wie in Duisburg geschehen, problemlos besetzen.

Deutet also alles auf einen Flügelmann hin. Steht der junge Schalker Bernard Tekpetey (19), aktuell auch beim SCR Altach im Gespräch,damit wieder auf dem Bochumer Einkaufszettel? Hochstätters Antwort: „Tekpetey ist momentan kein Thema bei uns.“ Fragt sich, ob er nicht will oder nicht darf?