Vaals. . Es waren nicht viele Spiele, die Anthony Losilla (31) und Vitaly Janelt (19) gemeinsam im zentralen defensiven Mittelfeld gemacht haben, aber es hat gut funktioniert.

  • Vitaly Janelt, die Leihgabe aus Leipzig, war beim VfL Bochum die Entdeckung der zweiten Saisonhälfte
  • Der Jungprofi harmoniert prächtig mit seinem zwölf Jahre älteren Nebenmann Anthony Losilla
  • Losilla und Janelt bilden beim Essen stets einen Viererbund mit Stefano Celozzi und Görkem Saglam

Es waren nicht viele Spiele, die Anthony Losilla (31) und Vitaly Janelt (19) gemeinsam im zentralen defensiven Mittelfeld zusammen gemacht haben. Doch es war für alle Bochumer Zuschauer schnell offensichtlich: Obwohl gut zwölf Jahre zwischen den beiden VfL-Profis liegen, harmonieren sie auf dem Platz hervorragend miteinander. Im Trainingslager im niederländischen Vaals sprechen die beiden über ihre Rolle auf dem Platz, Führungsqualitäten und darüber, wie sie die Aufstiegs-Chancen für den VfL in der kommenden Saison sehen.

Wer von Ihnen beiden ist der Chef im Mittelfeld?

Losilla: Ich auf jeden Fall (lacht).

Janelt: Toto (Losilla, Anm. d. Red.).

Eigentlich wollten wir zwei unterschiedliche Antworten hören.

Janelt: Ich glaube, um etwas anderes zu behaupten, bin ich noch zu jung.

Losilla: Spaß beiseite, es gibt bei uns nicht wirklich einen Chef. Wir reden viel miteinander. Und Vitaly ist ein guter Junge. Das heißt: Er hört mir immer zu (lacht). Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten.

Hat Vitaly Janelt denn das Potential, Führungsspieler einer Mannschaft zu sein?

Losilla: Wer mehr Erfahrung hat, nimmt auch automatisch die Rolle an, die jüngeren Spieler zu begleiten. Ich muss sagen, dass es nur Kleinigkeiten sind, die ich Vitaly sagen kann. Als erfahrener Spieler.

Sie haben trotz kurzer Eingewöhnung sehr gut harmoniert. Woran liegt das?

Janelt: Toto ist seit drei Jahren Stammspieler, er kennt die Abläufe gut. Von dieser Erfahrung profitiere ich auch. Wir verstehen uns außerdem auch außerhalb des Platzes. Das trägt natürlich dazu bei.

Hat sich schnell an die harte Gangart in der 2. Bundesliga gewöhnt: Vitaly Janelt im Duell mit Bielefelds Manuel Prietl.
Hat sich schnell an die harte Gangart in der 2. Bundesliga gewöhnt: Vitaly Janelt im Duell mit Bielefelds Manuel Prietl. © Revierfoto

Was macht Vitaly so stark?

Losilla: Wenn er am Ball ist, strahlt er viel Ruhe aus. Genau das ist es, was wir im Mittelfeld brauchen. Er hat sehr schnell verstanden, was der Trainer von ihm verlangt. Er hat vom VfL eine große Chance bekommen und hat sie genutzt. Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Herr Janelt, Sie sind während der Saison zum VfL gekommen. Wie ist Ihnen von den Mitspielern die Eingewöhnung leichter gemacht worden?

Janelt: Am Anfang kannte ich niemanden außer Görkem Saglam, mit dem ich in der Junioren-Nationalmannschaft zusammengespielt habe. Görkem hatte viel mit Toto zu tun, Toto wiederum mit Stefano Celozzi – jetzt haben wir vier uns angefreundet und besetzen beim Mittagessen immer einen Vierertisch.

Ist bei Ihnen in der Zeit seit Oktober ein Reifeprozess eingetreten?

Janelt: Das kann man schon sagen. Als ich nach Bochum kam, war mein Name mit der Suspendierung aus der Nationalmannschaft verbunden. Ich weiß, dass ich damals Mist gebaut habe. Christian Hochstätter hat mir aber gesagt, dass er nicht zurückblicken will. Daher habe ich gar nicht so eine große Last auf mir gespürt. Insgesamt denke ich, dass der VfL für meine persönliche und für meine sportliche Entwicklung der richtige Schritt war. Ich habe vorher schon beobachtet, dass viele U19-Spieler den Sprung in den Profi-Kader geschafft haben. Das hat mich zusätzlich motiviert.

Wie stehen Sie zu der Zielsetzung? Schafft der VfL den Aufstieg?

Losilla: Die 2. Bundesliga ist ziemlich eng. In jedem Jahr kommen Überraschungen. Es ist schwer zu sagen. Aber wir wollen oben angreifen.