Bochum. Beim VfL Bochum herrscht an Qualität kein Mangel: Lukas Hinterseer, Dimitrios Diamantakos und Danilo Soares befinden sich im besten Fußballalter.
- Die drei neuen Spieler befinden sich alle im besten Fußballalter und kennen sich aus im deutschen Fußball
- Danilo Soares und Lukas Hinterseer sind bereits einmal gemeinsam mit dem FC Ingolstadt aufgestiegen
- Der noch fehlende vierte Neuling soll sich gerüchteweise derzeit in Russland beim Confed-Cup befinden
Ein Blick auf die Geburtsdaten der Neuen sagt einiges aus über die Ambitionen ihres Klubs. Lukas Hinterseer (26), Danilo Soares (25) und Dimitrios Diamantakos (24) befinden sich im besten Fußballalter. Alle drei haben, wenngleich sie aus dem Ausland kommen, bereits ihre Erfahrungen mit dem deutschen Fußball gemacht. Sie können sich verständigen, der eine mehr, der andere weniger, und wissen, wie der Hase in der Zweiten Bundesliga läuft. Davon will der VfL Bochum profitieren.
Nein, ein geeigneter Maßstab sind Begegnungen gegen unterklassige Amateurklubs nicht. Aber auch in solchen Spielen ist individuelle Qualität nicht zu übersehen. Insofern darf man sich durchaus bereits jetzt ein wenig freuen auf die kommende Saison. Und wenn Soares sagt, dass er nach Bochum gekommen ist, „damit wir gemeinsam aufsteigen“, dann ist das nicht großmäulig, sondern schlicht sein Ziel. Schließlich hat er es ja schon einmal geschafft - mit dem FC Ingolstadt und - kurioserweise - damals an der Seite von Lukas Hinterseer.
Schachtjar Donezk setzt auf brasilianischen Ballzauber
Am kommenden Samstag wird der VfL Bochum auf den ukrainischen Champions-League-Teilnehmer Schachtjar Donezk treffen. Anpfiff der Partie in Dülmen wird um 16.30 Uhr auf dem TSG-Sportplatz am Grenzweg sein.
Nach den bisherigen drei Testspielen gegen Vereine aus den unteren Amateurligen in Bochum dürfte es für das Team von Trainer Gertjan Verbeek im Spiel gegen Donezk das erste Mal in dieser Saison-Vorbereitung etwas schwieriger werden. Nach den torreichen Begegnungen gegen Grümerbaum, Linden und Querenburg wird erstmals auch die Abwehr gefordert sein und auf die Probe gestellt.
Der amtierende ukrainische Meister befindet sich seit Montag (26. Juni) im Trainingslager in Marienfeld/Harsewinkel, wo auch der VfL in der Vergangenheit mehrfach zu Gast war. Gleich sechs Testspiele, unter anderem gegen die Dänen von Odense BK, PAOK Thessaloniki und den Zweitliga-Aufsteiger von Holstein Kiel, stehen für den ukrainischen Spitzenklub auf dem Programm.
Das Team der Ukrainer ist mit acht Brasilianern gespickt. Drei von ihnen, Taison, Fred und Bernard spielen seit Jahren in der „Seleção“, der brasilianischen Nationalmannschaft. Star des Teams ist jedoch kein Brasilianer, sondern der Kroate Darijo Srna, der für sein Land bereits 134 Mal auf dem Platz stand und als Verteidiger schon 22 Treffer erzielen konnte.
Nach den Offensiv-Spektakeln gegen die Bochumer Amateurteams wird sich das Augenmerk des VfL-Trainerteams am Samstag somit vermutlich mehr auf die Abwehr konzentrieren. Während selbst Neuzugang Danilo Soares in Querenburg durchgehend den Vorwärtsgang eingeschaltet hatte und sein erstes Tor für den VfL erzielen konnte, wird er gegen Donezk wohl mehr auf seiner Stammposition als Linksverteidiger zu finden sein.
Aber auch die Durchschlagskraft der Offensive steht auf dem Prüfstand. Ob Gertjan Verbeek die beiden neuen Stürmer Lukas Hinterseer und Dimitrios Diamantakos erneut Seite an Seite aufbieten wird, ist eine der noch offenen Fragen. (Sebastian Sendlak)
Beim VfL muss man die Verhandlungen sehr überzeugend geführt haben, denn um ablösefreie Spieler dieser Kategorie setzt üblicherweise ein Hauen und Stechen in der Szene ein. Dimitrios Diamantakos hält auch gar nicht damit hinter dem Berg, dass es andere Angebote für ihn gab. Früh hatten ihn zwei, drei Klubs aus der griechischen Heimat kontaktiert, doch er wollte nicht zurück und hat konsequent, sagt er, alles „abgeblockt“.
Ratschlag von Michael Skibbe
Dann kam der VfL, kam auch der Ratschlag von Michael Skibbe, seit dem Herbst 2015 Trainer der griechischen Nationalmannschaft, sich für Bochum zu entscheiden. Und dann war da ja noch die Erinnerung an Theofanis Gekas, der dem jungen Kollegen einst im Kreise der griechischen Auswahl nur Positives aus seiner Bochumer Zeit zu berichten hatte.
Zum guten Ruf des VfL und zur Überzeugungskraft der Verantwortlichen gesellten sich aber auch noch einige andere positive Dinge. „Es hat mich einfach gereizt, in diesem Stadion zu spielen“, sagt Diamantakos, der an den Bedingungen im maroden wie weiträumigen und zugigen Karlsruher Wildparkstadion kaum Freude hatte. Auch Hinterseer und Soares dürften Gefallen finden an der Heimstatt des VfL, jedenfalls ist sie keinesfalls zu verwechseln mit dem Stadion in Ingolstadt oder gar mit den Bedingungen in Südeuropa. „Die Qualität“, sagt Diamantakos, „die Zuschauer, das Stadion, das Tempo, alles ist anders als in Griechenland“.
Kruse-Absage, Hochstätter setzt auf Bapoh
„Qualität“, um die hohen Ziele zu erreichen, hat Gertjan Verbeek gefordert, Qualität, so sieht es jedenfalls bislang aus, hat er bekommen. Fehlt noch der vierte Mann, der in dieser Transferperiode kommen soll. Gerüchteweise ist von einem Akteur die Rede, der beim Confed-Cup in Russland eine Rolle spielen soll.
Ab Montag gibt es Karten für das Spiel gegen den BVB
Knapp eine Woche vor dem Highlight gegen Pauli steht der Höhepunkt der Vorbereitung an. Ab Montag, 3. Juli (10 Uhr), gibt es Karten für das Spiel gegen Borussia Dortmund am Samstag, 22. Juli (18 Uhr/Ruhrstadion). VfL-Mitglieder und -Dauerkarteninhaber haben ein Vorkaufsrecht bis zum 5. Juli in den Fan-Shops (Stadion/Ruhrpark/Bochum-Marketing) sowie online. Für Inhaber der Early-Bird-Dauerkarte ist der jeweilige Platz bis zum 7. Juli reserviert. Jede Person darf maximal vier Karten kaufen. Stehplatzkarten kosten 10, Sitzplatzkarten zwischen 15 und 25 Euro. Der Vorverkauf für Gästefans beginnt am 4. Juli (10 Uhr) über das BVB-Callcenter sowie in der BVB-Fanwelt am Signal Iduna Park. Karten für die Gästeblöcke sind nur dort erhältlich.
Wie diese Redaktion erfuhr, handelt es sich um den australischen Nationalspieler Robbie Kruse (28). Ein Transfer des ehemaligen Bundesliga-Stürmers zum VfL wird jedoch nicht zustande kommen. Denn der Ex-Leverkusener hat den Bochumer Verantwortlichen eine Absage erteilt.
VfL-Manager Christian Hochstätter (53) erklärte auf RevierSport-Nachfrage, dass derzeit keine weiteren Transfers geplant sind. "Momentan gibt es für uns keinen Handlungsbedarf", sagt er. Stattdessen setzt der ex-Profi auf den 18-jährigen Ulrich Bapoh. Der offensive Mittelfeldspieler aus der eigenen U19 sei ein Kandidat für einen Kaderplatz bei den Profis: "Das trauen wir ihm zu", betont Hochstätter.