Bochum. Selim Gündüz kann erstmals seit 2014 die komplette Vorbereitung beim VfL Bochum mitmachen. Er sieht den Klub in der Lage, oben anzugreifen.

Ein kleines Veilchen ziert das rechte Auge von Selim Gündüz. Es ist eine leichte Verletzung aus dem Freundschaftsspiel beim CSV Bochum-Linden. Davongetragen aus einem harmlosen Zusammenstoß mit seinem Gegenspieler. „Nichts Wildes, ich bin topfit und sehr glücklich“, sagt Gündüz.

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Die Begründung für seine Gemütslage: Der 23 Jahre alte Außenspieler konnte erstmals seit 2014 wieder zu Beginn der Vorbereitung ins Training des VfL Bochum einsteigen. Nach der Schultereckgelenkssprengung, die ihn bis Ende Juni 2015 außer Gefecht setzte und seinen Leistenproblemen, aufgrund derer er sogar den Start der vergangenen Saison verpasste, ist das blaue Auge eine Lappalie.

Sommerpause tat dem Bochumern gut

„Es macht mich wirklich froh, dass ich direkt einsteigen kann. Das tut sehr gut und ist ein schönes Gefühl“, erläutert der Rechtsfuß, der die Sommerpause, wie seine Kollegen auch, in vollen Zügen genießen konnte: „Die drei Wochen haben der Mannschaft gut getan. Es war wichtig, einmal komplett abzuschalten.“

Das hat sich ausgezahlt: Gündüz wirkt erholt und frisch – vor allem aber hochmotiviert. „Wir haben Ziele. Als Mannschaft und als Verein. Wir wollen etwas erreichen, und dafür müssen wir arbeiten“, betont der gebürtige Siegener. Was zunächst nach einer Floskel klingt, führt er genauer aus: „Unser Anspruch sollte es sein, oben mitzuspielen, vor allem in dieser Saison.“

Bochums Fans dürften so eine Ansage schon einmal gehört haben – nicht nur von Gündüz. „Ja, wir haben in den letzten Jahren das Gleiche gesagt. Aber jetzt gilt es“, sagt er. Dabei spiele vor allem eine Rolle, dass bisher kein Zweitligist als haushoher Favorit auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga gilt. „Ich weiß nicht, wann die Liga zuletzt so ausgeglichen war“, so Gündüz. „Das“, erklärt der Deutsch-Türke, „ist die große Chance für unsere Mannschaft“. Denn: „Wir haben so viele individuell starke Spieler bei uns.“