Bochum. . Die Vereinsführung des VfL Bochum appelliert nach Eklat beim Training an das Fingerspitzengefühl des Trainers. Gertjan Verbeek hatte das Auftakttraining einfach eine Stunde früher begonnen.

  • Die Vereinsführung des VfL Bochum appelliert nach Eklat beim Training an das Fingerspitzengefühl des Trainers
  • Gertjan Verbeek hatte das Auftakttraining einfach eine Stunde früher begonnen
  • Dies hatte für Ärger gesorgt

Am Tag des von Störgeräuschen begleiteten Trainingsauftaktes unterlief dem VfL Bochum eine Informationspanne. In einer Anzeige, die der Fußball-Zweitligist in einem Teil der Auflage dieser Zeitung schaltete, ist ein falsches Datum für den Spieltag.

Diese Panne betrifft ausgerechnet den Höhepunkt der Vorbereitung – das Spiel gegen den Nachbarn Borussia Dortmund.

Ein ärgerlicher Fehler. Einer, der unterlaufen kann. Aber keinesfalls einer, der sich nicht durch offene, vor allem aber durch professionelle Kommunikation in Teilen beheben ließe. Daher bemühten sich die Mitarbeiter in der Kommunikationsabteilung umgehend um Richtigstellung über die sozialen Netzwerke. So, wie es eben sein muss.

Diesen Umgang mit einem Fauxpas hatten sich die Verantwortlichen des Vereins wohl auch von Cheftrainer Gertjan Verbeek gewünscht, nachdem der Niederländer mit der spontanen Entscheidung, den Trainingsauftakt um eine Stunde vorzuziehen, viele VfL-Fans verärgert hatte. Doch die fehlende Einsicht, mit der der 54-Jährige anschließend über den Vorfall sprach, verschlimmerte alles.

Deutliche Worte sind für VfL-Trainer Verbeek keine Seltenheit

Er sei ihm keine Erklärung schuldig, sagte Verbeek einem Journalisten, und wies zudem darauf hin, dass die Fans den VfL in der Vorbereitung auf die kommende Saison bei den Trainingseinheiten und Freundschaftsspielen in Bochum noch oft genug zu sehen bekommen. Diese Äußerungen wurden in der Öffentlichkeit kritisiert.

Das hatte Folgen: Nach Informationen dieser Zeitung hat es noch am Abend eine Sitzung mit der Vereinsführung gegeben. Darin sei der Vorfall aufgearbeitet worden.

Dabei sei ausdrücklich betont worden, dass man dem Niederländer auf sportlicher Ebene vertraut. Doch wie sieht es auf der kommunikativen aus? Schließlich war es nicht neu, dass dem VfL durch Äußerungen des Trainer erhöhte Aufmerksamkeit zuteil wurde.

Zuletzt hatte er einigen seiner Spieler die sportliche und mentale Fähigkeit abgesprochen, um den Aufstieg in die Bundesliga zu spielen. So deutliche Worte – egal in wessen Richtung – sind für den Niederländer keine Seltenheit.

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Journalisten einer großen Zeitung beschimpfte er auf einer Pressekonferenz vor einiger Zeit als „Arschlöcher“, dann drohte er mit dem Trainingsausschluss von Reportern, weil nach einer öffentlichen Einheit Details über die geplante Aufstellung bekanntgeworden waren. Einen Ausschluss vom Training hat der Klub bisher nicht vorgenommen.

Als Verbeek am Montag darauf angesprochen wurde, dass er während der Vorbereitung auf Landsmann Peter Bosz, den neuen Trainer von Borussia Dortmund, treffen würde, reagierte er patzig: „Das interessiert mich nicht. Ich bin Trainer vom VfL Bochum.“

Vielleicht ändert sich seine Meinung ja noch, bis seine Mannschaft bei der Saisoneröffnung im Bochumer Stadion gegen die Schwarz-Gelben spielt.

Am 22. Juli. Um 18 Uhr. Keinen Tag und keine Stunde früher.