Bochum. Der VfL Bochum hat gegen Bielefeld einen Punkt geholt - und enttäuscht. Trainer Gertjan Verbeek pickte sich nach der Partie zwei Spieler heraus.

  • Der VfL Bochum hat gegen Bielefeld einen Punkt geholt
  • Dabei enttäuschte die Mannschaft über weite Strecken
  • Trainer Gertjan Verbeek pickte sich nach der Partie zwei Spieler heraus

Es ist bekannt, dass sich Gertjan Verbeek gern in aller Deutlichkeit zu bestimmten Dingen äußert. Mal stichelt er gegen Journalisten, tatsächlich auch gegen Fans und zuletzt auch gegen die Liga-Funktionäre wegen schräger Anstoßzeiten in der 2. Bundesliga. Dass er jedoch seine Spieler namentlich kritisiert, ist äußerst selten.

Dieser Umstand verleiht den deutlichen Worten des Niederländers nach dem enttäuschenden 1:1 (0:1) gegen Arminia Bielefeld also noch mehr Gewicht. Die Adressaten der ungewohnt offenen Worte des VfL-Trainers: Bochums Angreifer Marco Stiepermann und Johannes Wurtz.

Hintergrund: Bereits nach 57 Minuten hatte Verbeek Stiepermann aus dem Spiel genommen und für ihn den erst 19 Jahre alten Görkem Saglam eingewechselt. Elf Minuten später war die Partie auch für Wurtz beendet. Für ihn kam der zuletzt von den Fans gescholtene Nils Quaschner. Für Stiepermann rückte Innenverteidiger Felix Bastians auf den linken Flügel, anstelle des defensiven Mittelfeldspielers Vitaly Janelt, der fortan als linker Verteidiger agieren musste, spielte Saglam in der Zentrale. Das zeigte ebenso Wirkung wie die Hereinnahme von Selim Gündüz, der in der 56. Minute für Tom Weilandt ins Spiel kam und in der 81. Minute den Ausgleichstreffer erzielte.

Bei Verbeek überwiegt die Enttäuschung

Auf die Frage, ob er zufrieden sei mit diesen klugen Wechseln, entgegnete Trainer Verbeek: „Bei mir überwiegt die Enttäuschung über die Spieler, die ich ausgewechselt habe. Sie haben nicht das gezeigt, was sie noch gegen Dresden gezeigt haben.“ Dann wurde der 54-Jährige konkret: „Ich rede über Stiepermann und Wurtz. Das sollen Leistungsträger sein. Das habe ich aber nicht gesehen.“

Und er sagte auch, was ihn so gestört hatte: „Sie haben fast jeden Ball zum Gegner gespielt. Dabei hatten wir doch blaue Trikots an.“ Weil sich bei beiden Spielern im zweiten Durchgang nichts geändert habe, habe er wechseln müssen. „Man kann ja mal einen schlechten Tag haben. Den habe ich auch manchmal. Aber als Trainer habe ich dann noch die Möglichkeit, solche Spieler auszuwechseln.“

Verbeek auch mit der zweiten Halbzeit nicht zufrieden

Bei seiner gesamten Mannschaft, den beiden Angreifern aber im Besonderen, habe er Defizite festgestellt. Einstellungssache sei es gewesen, dass seine Mannschaft erneut „zwei Gesichter gezeigt“ hatte. Verbeek ergänzte in Bezug auf diese Aussage: „Auch mit der zweiten Halbzeit war ich nicht zufrieden.“

Unter einer Mannschaft, die unbedingten Willen zeigt, stelle er sich etwas anderes vor: „Es geht darum, den Ball haben zu wollen. Und wenn man den Ball dann hat, Tempo nach vorne und Laufarbeit zu machen.“ Immerhin, so der Niederländer „war es schön zu sehen, dass die Mannschaft am Ende noch gern gewinnen wollte. Wir hätten aber von Anfang an so spielen sollen.“