Bochum. Lob für den Gegner, dabei aber den Blick klar nach oben gerichtet: VfL-Trainer Gertjan Verbeek möchte sich vor der Partie gegen Dresden nicht mit dem Abstiegskampf befassen.

  • Gertjan Verbeek spricht vor dem Heimspiel gegen die Sachsen in den höchsten Tönen von Dynamo Dresden
  • Personelle Wechsel seien vor allem dem Gegner geschuldet und nicht Ausdruck von Unzufriedenheit
  • Stefano Celozzi befindet sich wieder in Behandlung und wird wohl in dieser Saison nicht mehr spielen

Schauen wir lieber nach oben, oder richten wir besser den Blick nach unten? Gertjan Verbeek hat für sich eine Antwort auf diese Frage gefunden. „Die Mannschaft ist gut fokussiert. Nürnberg ist in der Tabelle in unserer Nähe, Heidenheim auch.“ Welche Richtung Verbeek vor dem Heimspiel am Freitag gegen Dynamo Dresden (18.30 Uhr) bevorzugt, bleibt also kein Geheimnis.

Obwohl der VfL-Trainer kein Hehl aus seinem Respekt vor dem aktuellen Gegner macht. „Dresden hat eine richtig gute Mannschaft, ihre Philosophie ist überragend, sie haben eine gute Ballbesitz-Quote. Das ist eine der besseren Mannschaften, ich finde sie besser als Braunschweig.“ Und zum Schluss dürften auch noch Uwe Neuhaus’ Ohren geklungen haben. Verbeek über den Kollegen: „Großes Kompliment an den Trainer.“

Ein Sieg und der Abstiegskampf sollte sich erledigt haben

Worum es trotz der angesprochenen Qualität der Sachsen für den VfL geht, fasste Jan Gyamerah in aller Kürze zusammen: „Wir wollen drei Punkte einfahren, dann herrscht wahrscheinlich Ruhe.“ Womit der variable Defensiv-Spieler, anders als sein Chef, einen klitzekleinen Blick in den Tabellenkeller und das dortige Gedränge geworfen haben dürfte. Ein Sieg noch, so ist die allgemeine Erwartung, und das Problem sollte sich erledigt haben. Gyamerah kann in dieser Angelegenheit guter Dinge sein, nicht nur wegen des Hinspiels in Dresden, das auch dank seiner Vorarbeit zum Ausgleichstreffer 2:2 endete und dem VfL damit einen Punkt bescherte.

Erzielte im Hinspiel den Treffer zum 2:2-Ausgleich: Peniel Mlapa. Dabei blieb es auch. Im Rückspiel gehört Mlapa wieder der Startelf an.
Erzielte im Hinspiel den Treffer zum 2:2-Ausgleich: Peniel Mlapa. Dabei blieb es auch. Im Rückspiel gehört Mlapa wieder der Startelf an. © Udo Kreikenbohm

Gyamerah, dem nach seiner ewig langen Verletzungsgeschichte in der ersten Saisonhälfte noch regelmäßig nach einer Stunde der Saft ausging, ist inzwischen voll belastbar und ein wichtiges Glied in der Dreier-Abwehrkette. „Mit Tim Hoogland habe ich einen erfahrenen Spieler an meiner Seite, der hilft und lenkt. Es ist wirklich gut gelaufen für mich“, sagt Gyamerah und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Der 21-Jährige ist bislang sicher einer der Gewinner dieser Spielzeit.

Keine Kritik an den Spielern

Dass Gertjan Verbeek einige personelle Wechsel vornehmen wird, will er keineswegs als Kritik an seinen Spielerrn verstanden wissen. „Ich finde immer noch, dass wir drei gute Stürmer haben, es können aber nur zwei spielen“, sagt der VfL-Trainer und begründet die Hereinnahme von Peniel Mlapa für Nils Quaschner so: „Man guckt sich den Gegner an und entscheidet dann.“ Auch Selim Gündüz, so Verbeek, gehöre erneut dem Bochumer Aufgebot an, wenn er denn wegen seiner Sprunggelenksprobleme „fit genug“ sei. Spielen wird allerdings Tom Weilandt.

Der ehemalige Fürther und seine Mitspieler sind aufgefordert, gegen Dynamo Lösungen zu finden, wenn denn eintritt, was Gertjan Verbeek erwartet: „Die Dresdener werden uns zum langen Ball zwingen wollen.“

Celozzi ist wieder in Behandlung

Nicht zur Verfügung stehen derzeit - neben Timo Perthel, Kevin Stöger, Jannik Bandowski und Vangelis Pavlidis - auch Patrick Fabian (Verbeek: „Unser Ziel sind 100 Prozent, da ist er noch nicht“) und Stefano Celozzi. Erneut hat der Rechtsverteidiger einen Rückschlag erlitten und befindet sich im bayerischen Donaustauf in Behandlung. Die Saison dürfte damit für ihn gelaufen sein.