Sandhausen. . Der VfL Bochum kassierte in Sandhausen zum dritten Mal in dieser Saison kein Tor. Vitaly Janelt debütierte mit Erfolg. Das waren die Lichtblicke.
- Beim 0:0 des VfL Bochum beim SV Sandhausen bekamen die Zuschauer fast nur Magerkost geboten
- Ein Lichtblick war das gelungene Zweitliga-Debüt des 18-jährigen Vitaly Janelt
- Am Mittwoch geht es schon gegen den 1. FC Kaiserslautern weiter
Auf dem Weg in die Kabine kamen die Spieler des SV Sandhausen und des VfL Bochum an einer Uhr vorbei, die noch auf Winterzeit gestellt war. Zum Glück aber schlug es in Wahrheit schon 15 und nicht erst 14 Uhr: Auch die zweite Halbzeit des 0:0-Gepöhles war also beendet. Zuschauer und Profis durften nach Hause oder ins Grüne, um die Sonne zu genießen.
Das Gegenteil von Genuss
Denn das Spiel war genau das Gegenteil von Genuss. Mangelhaften Einsatz konnte man den jeweils seit Wochen sieglosen Hauptdarstellern auf dem holprigen Rasen zwar nicht vorwerfen; eine Folge war einer der beiden positiven Aspekte für Bochum. Der VfL hat kein Gegentor kassiert, erst zum dritten Mal in dieser Saison. Einmal musste Torwart Manuel Riemann ernsthaft parieren in Minute 83 gegen Stieflers Schuss, zu Beginn schoss Sandhausens Pledl drüber.
Die Offensive ist außer Form
Mehr ließen Dreierkette und Mittelfeldzentrum nicht zu, wobei der Gastgeber ohne seinen besten Stürmer Andrew Wooten auch maximal die Gefahr eines Abstiegskandidaten ausstrahlte. Mit der Defensivarbeit war VfL-Trainer Gertjan Verbeek folglich zufrieden - mit dem Offensiv-Angebot nicht. „Das hat auch mit der Form zu tun, das sieht man. Es gibt zu viel Unruhe am Ball“, sagte der Coach.
Diese Unruhe äußerte sich in vielen Fehlpässen und Stockfehlern. Es fehlte an Harmonie zwischen den Mannschaftsteilen, an abgestimmten Laufwegen. Lange Bälle auf Peniel Mlapa, der damit schwerlich etwas anfangen konnte, sind kein Rezept, das mehr rechtfertigt als Platz elf in Liga zwei. Wenn überhaupt.
Es mangelt an fast allem
Es mangelte an fast allem, auch an einer Idee, den Ball spielerisch nach vorne zu tragen - unmöglich schien das gegen diesen Gegner nicht. Marco Stiepermann wäre ein Typ, der diese Kunst beherrschen könnte. Doch von dem guten Eindruck, den er nach seiner Einwechslung gegen Aue hinterlassen hatte, war in Sandhausen nichts zu sehen. Stiepermann kam auf links überhaupt nicht zurecht, leistete sich Flanken ins Nichts und Fehler sogar beim Stoppen der Bälle, die der gar nicht mal so schlechte Dominik Wydra ihm servierte.
Nur ganz wenige Torchancen
Bezeichnend: Der Ex-Fürther vergab die einzige herausgespielte Chance des VfL kläglich (75.). Zudem scheiterte Jan Gyamerah in Halbzeit eins aus kurzer Distanz an Torwart Marco Knaller, und in der Nachspielzeit hatte der ansonsten schwache Johannes Wurtz mit zwei Möglichkeiten nach Ecken seine besten Szenen.
Wydra blieb angeschlagen in der Kabine
Wydra musste nach einem Schlag auf den Fuß und geschwollener Ferse in der Pause in der Kabine bleiben. Vermutlich nur deshalb konnte man der Partie am Ende aus Bochumer Sicht einen zweiten positiven Aspekt abgewinnen. Vitaly Janelt, noch 18 Jahre jung, feierte sein Zweitliga-Debüt auf der anspruchsvollen Position im Zentrum.
Janelt kam im Winter, er ist von RB Leipzig ausgeliehen bis 2018, hat bisher nur in der U19 gespielt und zeigte eine couragierte, technisch saubere Leistung. „Dann so zu spielen, die Ruhe am Ball zu haben, das hat mir sehr gefallen“, lobte Trainer Verbeek. Der Rest ist nackte Hoffnung; nämlich die, so Verbeek, „dass wir offensiv in den nächsten Spielen wieder besser spielen“.