Bochum. So richtig üppig wird das Spielerangebot in dieser Saison wohl nicht mehr für Gertjan Verbeek. Der Trainer des VfL Bochum muss wieder umbauen.

  • Ganz unbeschadet ist der VfL Bochum nicht aus der Begegnung mit Zweitliga-Spitzenreiter VfB Stuttgart gekommen
  • Neben Peniel Mlapa, der gegen Aue gesperrrt ist, muss der VfL am Sonntag vermutlich auch auf Tim Hoogland verzichten
  • Unter Umständen wird Stefano Celozzi, der im Hinspiel verletzt ausscheiden musste, erstmals wieder dem Kader angehören

Der stete Schwund zieht sich beim VfL Bochum wie ein roter Faden durch diese Saison. Möglicherweise muss der VfL nach dem tadellos erkämpften Punkt in Stuttgart wieder auf zwei Akteure verzichten, wenn am kommenden Sonntag das Heimspiel gegen den abstiegsgefährdeten FC Erzgebirge Aue ansteht.

Peniel Mlapa, Bochums Speerspitze im Angriff, wird dann mit Sicherheit nicht dabei sein. Er sah in Stuttgart die fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Im Fall von Tim Hoogland darf man noch hoffen, doch es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Routinier mit von der Partie sein wird. Zwar steht erst am heutigen Montag eine entsprechende Untersuchung an, doch man muss damit rechnen, dass sich Hoogland, der humpelnd mithalf, den Punkt beim VfB zu verteidigen, einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat und mehrere Wochen fehlen wird. Das wäre keine gute Nachricht, denn „Hoogi“ hat in den vergangenen Wochen nicht nur seine Erfahrung ausgespielt, sondern ging auch - wie jetzt in Stuttgart - in Sachen Kampf und Einsatz vorneweg.

Dawidowicz in die Innenverteidigung

Sollte der 31-Jährige tatsächlich ausfallen, wird ihn wohl der um zehn Jahre jüngere Pawel Dawidowicz in der Innenverteidigung vertreten. Der junge Pole hatte auf der rechten Seite in Stuttgart stark begonnen, geriet dann aber gegen Ende der ersten Halbzeit mächtig unter Druck und wurde nach der Pause - mit Gelb vorbelastet - durch Jan Gyamerah ersetzt. Der wiederum dürfte, wenn Dawidowicz nun ins Zentrum rückt, gegen Aue beginnen. Gut möglich, dass zu Gyamerahs Absicherung ein Spieler auf der Bank Platz nehmen wird, der keine guten Erinnerungen an das Erzgebirge hat. Stefano Celozzi musste im Hinspiel verletzt ausscheiden und ist erst jetzt, eine Halbserie später, wieder eine denkbare Alternative.

„Wir haben gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind, weil wir hier einen Punkt geholt haben“, sagte Gertjan Verbeek in Stuttgart. Am kommenden Sonntag aber geht es für den VfL nicht darum, einem favorisierten Team mit viel Engagement die Stirn zu bieten, gegen Aue muss die Qualität möglichst viele spielerische Mittel enthalten.

Pavlidis hat sich gut geschlagen

Dass Peniel Mlapa der Bochumer Offensive dabei nicht wird helfen können, ist bedauerlich, denn allzu viele Alternativen bieten sich ja nicht an. Nahe liegt, dass Nils Quaschner mal wieder von der linken Seite nach vorne ins Zentrum rückt und dort seine Chance sucht. Dass Selim Gündüz auch auf den linken Flügel spielen kann, hat er bereits gezeigt. Sollte das auch beim Anpfiff am Sonntag seine Position sein, könnte rechts Tom Weilandt. Und Marco Stiepermann, der in Stuttgart eine gute erste Halbzeit hinlegte, dürfte mit großer Sicherheit in der Startelf bleiben.

Vermutlich wird auch Alexander Merkel, den es gewurmt haben dürfte, für die Reise zu seinem Stammverein nicht berücksichtigt worden zu sein, ins Aufgebot zurückkehren. Und Evangelos Pavlidis, der sich als Mlapa-Vertreter eine halbe Stunde lang prima geschlagen hat in der schwäbischen Metropole, könnt erneut als offensive Alternative auf der Reservebank sitzen.

Hat erst einmal Pause: Peniel Mlapa, hier mit Stuttgarts Christian Gentner, ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt.
Hat erst einmal Pause: Peniel Mlapa, hier mit Stuttgarts Christian Gentner, ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt. © Deniz Calagan/dpa

Die Bochumer werden sich aber auch darauf einstellen müssen, dass der gegnerische Trainer am Sonntag nicht die Worte wählen wird, die VfB-Coach Hannes Wolf nach dem 1:1 gefunden hatte: „Wir haben zu Beginn die Zweikämpfe nicht verloren, wir haben sie erst gar nicht geführt.“