Um den Lohn ihrer Bemühungen gebracht fühlten sich Manuel Riemann und Co. in Hannover. Jetzt richtet sich der Fokus der Bochumer auf Würzburg.

  • Mit den Schiedsrichterleistungen, meint der VfL-Torwart, kann es nur besser werden in der restlichen Spielzeit
  • Sportvorstand Christian Hochstätter will sich nach der Niederlage in Hannover mit diesem Thema nicht mehr beschäftigen
  • Vielleicht kann Trainer Gertjan Verbeek gegen Würzburg erstmals zum zweiten Mal in Folge das gleiche Team aufbieten

„Wie oft sollen wir uns noch über solche Entscheidungen aufregen, die Punkte bleiben ja doch in Hannover.“ Christian Hochstätter wollte nach einem bitteren Abend für den VfL Bochum nicht auch noch Schiedsrichter Tobias Stieler ins Visier nehmen. „Das kostet nur Nerven und Geld.“

Einen offenen Kampf hatten die Bochumer dem Favoriten und ihrem augenscheinlich verwöhnten und etwas ungeduldigen Anhang geliefert, hatten einen fulminanten Start hingelegt (Gertjan Verbeek: „Die ersten 20, 25 Minuten waren sehr gut“), hätten auch gut und gerne zur Halbzeit mit 2:0 führen und damit den Druck auf die Hausherren erhöhen können. Hätten, denn es ging ja tatsächlich mit einem 1:1 in die Kabinen. Marco Stiepermann hatte eben nur die Latte getroffen, und Martin Harnik die Vorarbeit von Sarenren Bazee zum Ausgleich genutzt - wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff und damit zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.

Höhere Führung wäre möglich gewesen

Dann kam der zweite Durchgang, in dem der Unparteiische zum Hauptdarsteller mutierte. Zwei Elfmeterpfiffe gegen den VfL, einer unberechtigt und der andere zweifelhaft, kein Elfmeterpfiff dagegen für den VfL, obwohl Salif Sané den Ball klar mit dem Arm berührte - das konnte nicht unkommentiert bleiben. Manuel Riemann, die Nummer eins des VfL, hielt sich jedoch zurück, erinnerte sich an eine alte Fußballweisheit und zog Optimismus daraus: „Man sagt ja immer, es gleicht sich im Verlauf einer Saison immer alles aus. Wenn das stimmt, dann haben wir in den restlichen Spielen Glück mit den Schiedsrichtern.“

Das ist zu hoffen, aber wenn der VfL so engagiert zu Werke gehen wird, wie das in Hannover der Fall war, wird man sich das Glück schlichtweg erarbeiten. Denn obwohl wieder rochiert werden musste und Selim Gündüz nach Jan Gyamerahs Auswechselung für genau 13 Minuten nachdrücklich zeigte, dass er kein Verteidiger ist, obwohl der VfL sich also neu sortieren musste und dabei einige Lücken in der Defensive zu besichtigen waren, startete er eine ansehnliche Schlussoffensive.

Hielt diesmal eine gute Stunde durch: Jan Gyamerah, hier mit dem Hannoveraner Felix Klaus.
Hielt diesmal eine gute Stunde durch: Jan Gyamerah, hier mit dem Hannoveraner Felix Klaus. © Peter Steffen/dpa

Die Mannschaft, der manchmal ein Schuss Emotionalität zu fehlen scheint, stemmte sich gegen die Niederlage. Johannes Wurtz bekam noch einmal völlig frei einen Abschluss aus 18 Metern, und Anthony Losilla setzte einen Kopfball an die Latte. „Ich denke, wir hätten hier nicht verlieren müssen“, befand dann auch Christian Hochstätter.

Daran ist nun aber nichts mehr zu ändern. Und so wie es derzeit aussieht, könnte der VfL beim Gastspiel des Aufsteigers Würzburg am Samstag im Ruhrstadion die Elf von Hannover auflaufen lassen - wenn Selim Gündüz im Team bleibt und Gertjan Verbeek die Abwehr unangetastet lässt. Denn Patrick Fabian hat dann eine weitere Trainingswoche hinter sich und ist sicher eine Option für die Startelf. Womit die Variante mit Felix Bastians auf der linken Seite wieder eine Rolle spielen könnte in den Überlegungen des VfL-Trainers.