Bochum. Peniel Mlapa hat seine Jugendzeit fast komplett im Trikot des TSV 1860 München verbracht. Nun will der Bochumer den Ex-Klub besiegen.
- Für den 25-jährigen Angreifer ist die Partie gegen seinen Ex-Klub TSV 1860 München nichts Besonderes mehr
- Selim Gündüz ist nach kurzer Pause wieder ins Training zurückgekehrt und steht am Samstag zur Verfügung
- Tim Hoogland bekommt wieder einen neuen Nebenmann, der in diesem Fall Maxim Leitsch heißen könnte
Nein, „einfach ist die Tabellensituation nicht“, sagt Peniel Mlapa, aber jetzt gelte es schlicht drei Punkte einzufahren. Drei Punkte gegen den Verein, in dem der Modellathlet groß geworden ist, zu dem er aber in den letzten Jahren eine gewisse Distanz aufgebaut hat. Der TSV 1860 München kommt am Samstag nach Bochum.
Im zarten Alter von zwei Jahren ist Mlapa mit seinen Eltern aus Togo nach Deutschland gekommen, mit acht schnürte er erstmals die Fußballschuhe für die „Löwen“. Besonders sentimental ist er nicht mit Blick auf seinen Ausbildungsklub, er konzentriert sich lieber auf das Hier und Jetzt, betrachtet auch die derzeitige Lage des VfL Bochum mit einer guten Portion Gelassenheit. „Ich denke, dass unsere Qualität reicht, um da unten rauszukommen“, sagt der baumlange Angreifer, der zur Untermauerung seiner These darauf hinweist, dass man ja gegen die Top-Teams der Liga mit etwas Glück sogar hätte gewinnen können: „Keiner ist unerreichbar.“
Einsätze für den DFB-Nachwuchs
Mlapa hofft auf zwei positive Ergebnisse vor der Winterpause, dann könnte er wohl auch beruhigt seine derzeit noch unfreiwillig ruhende Länderspiel-Karriere in Angriff nehmen. Zweimal stand er bereits kurz vor seinem ersten Einsatz für Togo, zweimal fehlte letztlich dann doch die Spielberechtigung seitens der Fifa. Vermutliche Ursache für die schleppende Entwicklung: Mlapas frühere Einsätze für die Nachwuchsmannschaften des DFB.
Jetzt aber soll die Spielberechtigung endlich vorliegen. Es könnte also sein, dass der VfL-Stürmer einen Teil der Wintervorbereitung und das erste Zweitliga-Punktespiel der Rückrunde in Berlin nicht wird bestreiten können für die Bochumer. Man spricht derzeit darüber.
Der Traum von der WM in Katar
Beobachtet worden von Togos Verantwortlichen sei er schon früher, sagt er, doch damals habe er sich halt für die deutschen Nachwuchsmannschaften entschieden. Nun aber geht es um die A-Nationalmannschaft. „Wenn die Möglichkeit besteht, im A-Team zu spielen, warum sollte ich sie dann nicht wahrnehmen?“, sagt der 25-Jährige, dessen Traum jedoch weit über den Africa-Cup hinausweist. Peniel Mlapa, allerorten „Penny“ gerufen, will nämlich mit Togo zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Aber das liegt in weiter Ferne. Erst einmal soll gewonnen werden gegen den Ex-Verein. Brächten alle 100 Prozent auf den Rasen, so der VfL-Stürmer voller Überzeugung, verfüge man über das bessere Team.
Wer am Samstag dazugehören wird und wer nicht beim VfL, kristallisiert sich auch immer mehr heraus. Für Pawel Dawidowicz, der immer noch nicht mittrainieren kann, scheint der Zug abgefahren zu sein. Also bekommt Tim Hoogland erneut einen neuen Nebenmann. Und das könnte in diesem Fall Maxim Leitsch sein, 18 Jahre junger Innenverteidiger des U19-Bundesligisten. Nach Görkem Saglam und Gökhan Gül wäre der Essener Leitsch der dritte A-Junior, der in dieser Spielzeit im Profiteam zum Einsatz käme.
Die übrigen Personalien bewegen sich in bekanntem Rahmen. Johannes Wurtz wird sicher auf die zentrale Position leicht hinter Peniel Mlapa zurückkehren, dafür Nils Quaschner den linken Flügel besetzen. Weil sich auch Selim Gündüz bereits wieder zurückgemeldet hat im Training, gibt es auf der rechten Seite mit ihm, Tom Weilandt und Arvydas Novikovas drei Kandidaten. Wobei der Litauer Novikovas vermutlich die schlechtesten Karten haben dürfte.
Auf keinen Fall wird es so viele Wechsel geben wie vor der Partie in Bielefeld. Und Rekonvaleszenten wie Timo Perthel und Quaschner sollten in Sachen Fitness und Konzentration zugelegt haben.