Bochum. Der VfL Bochum muss aufpassen, nicht noch weiter abzurutschen. Gewinnt am Samstag der TSV 1860 München, dann überholt der Verein die Bochumer.
- Weil Pawel Dawidowicz immer noch verletzt fehlt, muss Trainer Gertjan Verbeek die Abwehr erneut verändern
- In der Offensive gibt es eine Option mehr: Johannes Wurtz kehrt nach seiner Gelb-Sperre ins Team zurück
- Alexander Riemann, Bruder des Bochumer Torhüters Manuel Riemann, hält sich als Gastspieler beim VfL fit
„Ein Unentschieden ist okay, aber es ist nur ein Punkt.“ Das hatte Gertjan Verbeek nach dem 2:2 in Dresden und vor der Partie in Bielefeld gesagt und optimistisch hinzugefügt: „Wir sind vorbereitet.“ Dann kam die zwar nicht im nackten Ergebnis, aber in ihrer ganzen Tragweite und in ihrer Entstehungsgeschichte deprimierende 0:1-Niederlage in Ostwestfalen vor mehr als 2000 mitgereisten Bochumer Fans. So etwas kann zu einer Hypothek werden.
Wenn nämlich ein Klub kommt, der die Verhältnisse mit einem Streich umzudrehen in der Lage ist, könnte es zum Jahresende hin noch richtig ungemütlich werden in Bochum. Am Samstag kommen die Münchener „Löwen“ zur Castroper Straße - ein Sieg und der bayerische Skandalklub würde sogar am vorletzten Hinrunden-Spieltag in der Tabelle am VfL vorbei ziehen. Angesichts der Geschehnisse in München eigentlich ein Unding.
Seit Hasan Ismaik 2011 als Investor bei den Sechzigern eingestiegen ist, gaben sich die Trainer - elf an der Zahl - die Klinke in die Hand. Einige nahmen dabei den Sportdirektor - fünf waren es in diesem Zeitraum - gleich mit. Dass Ismaik kürzlich seinem inzwischen wieder aufgehobenem Medienboykott erst die Degradierung und dann den kompletten Rauswurf von Sportdirektor Thomas Eichin, Trainer Kosta Runjaic war schon vorher gefeuert worden, folgen ließ, bescherte dem Klub zwar jede Menge Aufmerksamkeit, ließ ihn aber auch zu einer Art Lachnummer verkommen.
In Bochum kreuzen die Münchener mit Ex-Profi Daniel Bierofka als verantwortlichem Trainer auf. Bierofka fehlt allerdings die nötige Lizenz, im neuen Jahr soll der Portugiese Vitor Pereira als Trainer Nummer zwölf in der Ismaik-Ära die Dinge richten.
Beim VfL geht es dagegen - bei aller Enttäuschung über den bisherigen Saisonverlauf - ausgesprochen ruhig zu. Die Pyro-Ausfälle einiger Unbelehrbarer in Bielefeld werden den Klub wieder eine Stange Geld kosten, ansonsten freut man sich über die Rückkehr des zuletzt gesperrt fehlenden Johannes Wurtz, der zur Belebung des etwas lahmenden Offensiv-Spiels beitragen könnte.
Selim Gündüz muss ebenfalls pausieren
Pawel Dawidowicz kann derzeit nicht trainieren und wird wohl deshalb eher nicht gegen die Münchener spielen können. Folglich hat Gertjan Verbeek in der Innenverteidigung die Wahl zwischen Dominik Wydra sowie den Talenten Gökhan Gül und Maxim Leitsch. Ebenfalls pausieren muss Selim Gündüz wegen einer Bänderdehnung im Fußgelenk.
Mit Manuel Riemanns Bruder Alexander (24) haben die Bochumer aktuell einen Trainingsgast. Der Flügelspieler vom österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck, dort bis 2017 unter Vertrag, will sich beim VfL fit halten.