Bochum. . Neue TV-Gelder für die 2. Liga. Den finanziellen Rückstand kann Bochum dennoch nicht ohne weiteres aufholen. Ein Kommentar.

Natürlich hat sich der VfL Bochum gefreut, dass es drei Millionen Euro im Jahr mehr aus dem TV-Topf gibt. Die Freude war schnell getrübt, als der Blick zu den anderen Klubs ging. Wer als Zweitligist das Glück hatte, eine kurze Zeit in der Bundesliga zu spielen, profitiert vom neuen Verteilungsschlüssel des Bundesliga: Der bekommt ein paar Millionen Euro mehr. Und noch mehr die, die über Jahre oben waren und jetzt zu einer Kunstpause in der 2. Liga gezwungen sind. Den finanziellen Rückstand kann ein durchschnittlicher Zweitligist wie Bochum nicht ohne weiteres aufholen.

Selbst schuld! mag man rufen. Hätten halt mal aufsteigen sollen. An diesem Argument ist etwas dran. Das wissen auch die VfL-Vorstände. Aber heißt das im Umkehrschluss, dass der Rückstand die Wahrscheinlichkeit auf einen Aufstieg quasi Richtung Null sinken lässt? So ganz ohne Perspektive in der 2. Liga mag ja auch niemand spielen.

Aufschrei und Wegruf

Dadurch steigt das Risiko, sich auf ein waghalsiges Spiel einzulassen: Neuzugänge auf Pump, Finanzspritzen vom Persischen Golf, Ausverkauf der Klubseele – beim Zweitligisten 1860 München sieht man, wohin Perspektivlosigkeit verführen kann. Der Klub ist ein Witz.

Dem VfL Bochum wird ein solcher Weg erspart bleiben. Das Management handelt mit Augenmaß. Der Aufschrei war aber richtig und ein Weckruf. Neue Wege wird auch Bochum gehen müssen, wenn der Klub vielleicht doch aufsteigen will.