Bochum. Nach einem 0:1-Rückstand gegen den VfB Stuttgart hat der VfL Bochum Chancen im Minutentakt und kam noch zum 1:1. Die Bochumer Fans honorierten eine mutige, beherzte Schlussoffensive und feierten die Mannschaft fast wie nach einem Sieg.
- Der VfL Bochum zeigte gegen den VfB Stuttgart eine mutige, beherzte Schlussoffensive.
- Am Ende trennten sich die Teams mit einem 1:1-Remis.
- Die Bochumer Fans feierten ihre Mannschaft allerdings wie nach einem Sieg.
Der VfL Bochum hat sich nach einer kämpferisch tadellosen, mutigen Leistung mit einem Punkt belohnt. Nur mit einem Punkt war sogar der Tenor nach einer beherzten Schluss-Offensive gegen den Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart. Nach einem 0:1-Rückstand erzielte Johannes Wurtz das verdiente 1:1, Chancen im Minutentakt blieben ungekrönt, am Ende aber feierten die Fans ihr Team trotzdem wie Sieger. Und Gertjan Verbeek, Bochums Trainer, lobte: „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat eine Reaktion gezeigt.“ Eine Reaktion auf das 0:3-Schlamassel in Düsseldorf nur drei Tage zuvor.
Welch eine Diskrepanz.
Vorab gab Stefano Celozzi grünes Licht, der Rechtsverteidiger stärkte die Viererkette, in der sich mit Pawel Dawidowicz und Linksverteidiger Nico Rieble, dem Startelf-Debütanten, bereits zwei 21-Jährige wehren mussten gegen die Zweitliga-Spitzenkräfte des VfB. Und das taten sie auch. Selbstbewusst, gut organisiert, laufstark präsentierte sich der VfL gegen die Schwaben mit ihrem neuen Trainer Hannes Wolf.
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Anthony Losilla (5.) und der mit Regisseur Marco Stiepermann und Sprint-König Peniel Mlapa überragende Kapitän Felix Bastians (8.) hatten die ersten Möglichkeiten für den VfL.
Und Stuttgart? Zeigte nur in Ansätzen seine Reife und Klasse, war aber zweimal brandgefährlich. Natürlich war es Simon Terodde, der vor der Ostkurve im Mittelpunkt stand. Nach Pass von Gentner scheiterte er an Riemann, bedrängt vom guten Dawidowicz (13.). Und in Minute 29 nahm er einen Flankenball im Fallen volley - drüber.
Bochum ließ sich aber nicht beeindrucken, auch Tom Weilandt versuchte es volley (33.), ehe Mlapa einen Schritt zu spät kam nach scharfer Hereingabe von Celozzi.
Der fasste sich dann an die Leiste. Es ging nicht mehr. Nach der Pause ersetzte ihn Jan Gyamerah. Der VfL verteidigte nun mit drei 21-Jährigen und Turm Bastians, der Terodde keine Luft mehr ließ zum Atmen.
Getreu der Verbeekschen Lehre
Bochum suchte sein Heil getreu der Verbeekschen Lehre nun komplett in der Offensive. Zunächst ohne zählbaren Erfolg, weil Stögers Volleyabnahme neben das Tor zischte und Eisfeld zwar alleine Richtung VfB-Tor lief, ihm der Ball jedoch zu weit wegsprang.
Der VfL am Drücker - und der VfB eiskalt. Einmal passte die linke Abwehrseite nicht auf, Maxim legte quer zu Christian Gentner, der vollstreckte aus gut 14 Metern unhaltbar ins Eck. 0:1, die kalte Dusche (57.).
Doch der VfL war nicht geschockt, die 22000 Fans sowieso nicht. Sie trieben ihre Blau-Weißen lautstark nach vorne - die Spieler lieferten, warfen sich rein. Verbeek probierte es mit Johannes Wurtz für Eisfeld, der Neuzugang hatte ja schon als Joker gegen den anderen Aufstiegsfavoriten, gegen Hannover getroffen beim 1:1. Das erste große Zeichen setzte aber Peniel Mlapa, der sich vehement gegen Sunjic durchsetzte, konsequent abzog, doch von einem Bein Langeraks flog der Ball ganz knapp neben das Tor. Ecke. Bochum drückt und drängelt. Getümmel im Sechzehner. Johannes Wurtz ist da. Er trifft ins linke Eck. 1:1, der verdiente Ausgleich für nie nachlassende Bochumer.
Die wollten mehr: Stiepermann scheiterte an Keeper Langerak, der Schuss von Dawidowicz war ein Treffer wert, auch Saglam nahm den Ball volley im Strafraum. Drei Chancen in drei Minuten. Stuttgart schwamm. Leichter Ballverlust im Aufbau, Weilandt hat den Ball, 2 gegen 1. Doch der Außenstürmer stolpert.
Noch einmal zeigt Mlapa ein wuchtiges Solo, passt aber zurück statt quer. 1:1. Und diesmal doch ein gefühlter Sieg.