Bochum. Auch wenn die Zweitliga-Saison am Freitag in Kaiserslautern angepfiffen wird, sind noch nicht alle Personalien abgearbeitet. Die Transferperiode dauert bis zum 31. August.
- Das Spielerkarussell hat sich schon mächtig gedreht, dreht sich aber noch weiter
- Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart hat rund 35 Millionen Euro durch Transfers eingenommen
- Fürth muss kleinere Brötchen backen, die drei Aufsteiger können auch nicht prassen
Wenn am Freitag die Zweitliga-Saison mit der Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen den Bundesliga-Absteiger Hannover 96 angepfiffen wird, dann sollten sich zwar die Spieler physisch und mental auf der Höhe der Zeit befinden, personell jedoch ist noch lange nicht alles erledigt. Beim VfL Bochum zum Beispiel will man noch bis zum Transferschluss am 31. August, möglichst aber früher, nachlegen und einen Innenverteidiger mit Perspektive, aber auch Erfahrung verpflichten sowie einen Mittelfeldmann. Viele Klubs suchen noch nach Verstärkungen, obwohl das Wechsel-Karussell bereits kräftig Runde um Runde gedreht hat.
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Bleiben wir zunächst bei den Hannoveranern, die bislang 21 Transfers (Zu- und Abgänge) gemanagt haben. Das ist für einen Absteiger eine eher normale Zahl und fällt schon in die Größenordnung, mit der auch der VfL in diesem Sommer, nciht ganz freiwillig, zu tun hat. Noch etwas häufiger hin und her schwang die Pendeltür allerdings beim TSV 1860 München und bei der SpVgg Greuther Fürth. Die beiden bayerischen Klubs haben ihr Personal weitgehend ausgetauscht, wovon am Ende ja auch der VfL Bochum profitiert hat - mit seinen drei aus Fürth stammenden Neuzugängen Marco Stiepermann, Tom Weilandt und Johannes Wurtz.
Haben die Fürther ihre Ambitionen erst einmal heruntergefahren, so wird bei 1860 wieder geklotzt. Den „Löwen“ unter die Arme griff einmal mehr Investor Hasan Ismaik, der zuletzt auch Stefan Aigner aus Frankfurt zurück in die bayerische Metropole lockte und dort zum Großverdiener machte. Einen Namen gemacht haben sich auch Ivica Olic (36), Karim Matmour (31) und Sascha Mölders (31), aber ob sie die nötige Frische haben, um die aktuelle tz-Überschrift („Vom Krisenklub und Fast-Absteiger zum Geheimfavoriten“) Realität werden zu lassen, ist derzeit noch fraglich.
Aber was vermag der zweite Bundesliga-Absteiger zu leisten? Vermutlich hat noch kein deutscher Klub jemals so viel Kasse gemacht nach dem Sturz in die 2. Bundesliga wie der VfB Stuttgart. Allerdings haben die Schwaben dabei reichlich Qualität verloren. Der Verlust von Filip Kostic (HSV), Timo Werner (RB Leipzig), Daniel Didavi (VfL Wolfsburg) und Lukas Rupp (TSG Hoffenheim) hat dem VfB jedoch auch rund 35 Millionen Euro in die Kasse gespült. Was sind dagegen schon die acht Millionen, die die Stuttgarter ausgegeben haben sollen bisher, unter anderem eben für Simon Terodde (3 Millionen) vom VfL.
Bochum kann Ablösesummen zahlen
Vielleicht sollte man den VfL Bochum jetzt nicht in einem Atemzug mit den Stuttgartern nennen, aber er gehört in diesem Sommer immerhin wieder zu den Klubs, die Ablösesummen zahlen können - zum Beispiel für das Fürther Duo Stiepermann/Wurtz.
Auch die Aufsteiger aus der 3. Liga sollen investiert haben, in ganz bescheidenem Rahmen allerdings. Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue und die Würzburger Kickers haben in der Summe bislang weniger als eine Million Euro auf dem Transfermarkt ausgegeben. Darüber kann man in Stuttgart sicher nur milde lächeln.