Bochum. Bis Ende August kamen noch sieben Verstärkungen hinzu beim VfL Bochum. Wie sich Riemann und Co. schlugen - ein Blick zurück nach vorn.

  • Vor dem Trainingsauftakt zur noch laufenden Saison hatte der VfL Bochum nur einen Zugang.
  • Bis Ende August kamen noch sieben Verstärkungen hinzu beim VfL Bochum.
  • Wie sich Riemann und Co. schlugen - ein Blick zurück nach vorn.

Man wurde nervös im Umfeld des VfL Bochum vor knapp einem Jahr. Einen Tag vor dem Trainingsauftakt hatte nur Manuel Riemann bereits seinen Mann gestanden im Trikot des Zweitligisten, der Torwart aus Sandhausen wurde am 7. Mai als erster externer Neuzugang präsentiert. Riemann löste im Dezember Andreas Luthe als Nummer eins ab - und konnte, genau wie sein Vorgänger, meist überzeugen.

Auch interessant

Bis zum 14. Juni 2015 kam kein Neuzugang hinzu, und das bei damals neun fixen Abgängen. Abgesehen von den zuvor ausgeliehenen Spielern Tobias Weis, der für zwei Jahre unterschrieb, und Michael Gregoritsch, der im August weiterzog zum Hamburger SV - mit sattem Millionengewinn für Bochum.

Anfang Mai 2016 stellt sich die Situation ähnlich dar. Viele Abgänge - noch kein Neuer jenseits der eigenen Nachwuchsabteilung. Noch, sagte Vorstand Christian Hochstätter jüngst, sei bei vielen Clubs vieles im Fluss. Eine Chronologie der Transfers im Sommer 2015:

Mitte Juni 2015: Als Trainer Gertjan Verbeek die Vorbereitung anpfiff, gesellten sich in Linksverteidiger Giliano Wijnaldum (23/Vertrag bis 2017) und dem von Hoffenheim für ein Jahr ausgeliehenen Mittelfeldmann Janik Haberer (22) zwei eher unbekannte Profis dazu. Haberer erwies sich schnell als Volltreffer, auch wenn der „Zehner“ in der Rückrunde etwas nachließ, nicht mehr immer zur Startelf zählte. Hoffenheim holt Haberer aufgrund seiner guten Entwicklung nun zurück.

Auch interessant

Wijnaldum setzt sich nicht durch

Wijnaldum indes konnte sich bisher nicht durchsetzen, weder im Training noch im Spiel. Kleinere Verletzungen warfen ihn ein paar Mal zurück. In den letzten Wochen übernahm Michael Maria seinen Part, obwohl der 21-Jährige von Haus aus ein Offensiver ist.

Ende Juni 2015: Stürmer Nando Rafael (32) und Mittelfeldmann Tim Hoogland (30/bis 2017) stoßen zum VfL. Rafael legte eine gute Vorbereitung hin, kam aber in der Saison nur ganz selten zum Zug (125 Spielminuten/1 Tor). Eine enttäuschende Bilanz für den 32-Jährigen, dessen Vertrag endet. Die Zeichen stehen auf Abschied. Hoogland indes holte sich sofort den Stammplatz im Mittelfeld. Auch wenn er in der Rückrunde dreimal auf der Bank saß: Der Routinier bereicherte den VfL, auch dank seiner Führungsqualität.

Ende Juli: Arvydas Novikovas (25/bis 2017) wird verpflichtet. Der zuvor lange verletzte Flügelstürmer muss viel aufholen, auch konditionell. Ab dem Spätherbst kommt er oft zum Einsatz, fast immer als Einwechselspieler. Überzeugen konnte der schnelle Dribbler aber viel zu selten.

Anfang August: Peniel Mlapa (25/bis 2017) verstärkt den Angriff. Seine beste Phase hatte er vor der Winterpause, als er kurzfristig sogar Simon Terodde aus dem A-Team verdrängte. In der Rückrunde konnte er den Trend nicht bestätigen.

Auch interessant

Eisfeld hat im Winter kräftig zugelegt

Ende August: Zuletzt kam der lange ersehnte Thomas Eisfeld (23/bis 2018) nach Bochum, wo er das halbe Jahr vorher ja auch schon auf Leihbasis gespielt hatte, wohin er unbedingt zurück wollte.

Eisfeld musste körperlich viel aufholen, kam lange nicht recht in Fahrt und nicht an Hoogland/Haberer vorbei - was sich in diesem Jahr änderte. Stammplatz, stramme Schüsse, tolle Tore: Eisfeld (Vertrag bis 2018) ist ein Gewinn, auch wenn ihm etwas Tempo und auch Konstanz fehlen.

TRAINING: SIMUNEK UND WEIS NICHT BEIM ABSCHLUSS-SPIEL

Ohne Jan Simunek und Tobias Weis fand das ein paar Minuten dauernde Abschluss-Spiel im Training am Dienstagnachmittag statt. Bis dahin hatten beide mittrainiert. Simunek hatte Anfang April um eine vorzeitige Vertragsauflösung nach dieser Saison gebeten, der Klub stimmte zu. Der Innenverteidiger zählte in der Rückrunde bis zuletzt meist zum Kader, zum Einsatz kam er aber fast nie.

In einem Interview mit der „Bild“ erklärte Simunek unter anderem, dass „die Chemie zwischen Trainer Gertjan Verbeek und mir einfach nicht stimmte. Das Vertrauen des Trainers habe ich nie gespürt.“ Nach dem Training gestern sagte Simunek zur WAZ: „Ich bin offen und ehrlich, ich habe nur die Wahrheit gesagt.“Gertjan Verbeek erklärte das frühere Trainingsende auf Nachfrage dieser Zeitung so: „Wir haben elf gegen elf gespielt und waren genug.“ Zu den 22 Akteuren zählten einige Jugendspieler.
Auch zwischen Tobias Weis und Trainer Verbeek stimmt die Chemie längst nicht mehr. Weis (Vertrag bis 2017), so begründete Verbeek dessen früheres Trainingsende, sei „am Wochenende krank“ gewesen.

Wegen seiner Patellasehnen-Probleme lediglich nicht mehr beim Spiel dabei, aber ansonsten wieder im Training war Thomas Eisfeld. Laut Prognose könnte er heute wohl wieder das komplette Programm mitmachen.