Essen. VfL-Trainer Gertjan Verbeek beklagt die fehlende Euphorie in Bochum. Die wird man nicht mit Tiraden auf RB Leipzig herstellen. Ein Kommentar.
Es ist seit längerem in Mode, über RB Leipzig zu schimpfen. Zuletzt, ausgerechnet, bei den neureichen Ingolstädtern, die sich an den Abwerbeversuchen des Trainers Ralph Hasenhüttl gestört haben. Den Leipzigern und ihrem Sponsor Red Bull wird gerne die mangelnde Tradition vorgeworfen. Mag ja sein, dass Klubs wie der VfL Bochum, der 1. FC Nürnberg oder Kaiserslautern ein längeres Kapitel in deutschen Geschichtsbüchern verdient haben. Aber deswegen Leipzig vorwerfen, dass sie einen guten Job machen und in die erste Liga aufsteigen?
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Ja, RB Leipzig hat mit dem Geld von Red Bull bessere Aussichten. Aber was kann der Verein dafür, wenn andere schlechtere haben? Leipzig betreut mit den Millionen ein gelungenes Ausbildungszentrum für den Jugendfußball und genießt in der Gründerstadt des Deutschen Fußball-Bundes breite Zustimmung. 28.000 Zuschauer kamen im Schnitt zu den Heimspielen in der 2. Liga. Was können die Leipziger dafür, dass es in Bochum 10.000 weniger sind? Und das trotz Aufstiegskampf.
Bochum fehlt die große Euphorie
Trainer Verbeek hat schon Recht: Bochum fehlt die große Euphorie. Die wird man nicht mit Tiraden auf RB Leipzig herstellen. Man möchte den Bochumern zurufen: Geht halt zum VfL und feuert die Mannschaft in einem ausverkauften Haus an!