Bochum. Trotz des jüngsten Ausrutschers des 1. FC Nürnberg gegen den MSV Duisburg denkt beim VfL Bochum niemand an den Tabellenrang des Clubs.
- Beim VfL Bochum denkt niemand an den Tabellenrang drei.
- Obwohl Nürnberg zuletzt gepatzt hat.
- Der dritte Platz ist der Relegationsplatz der zweiten Liga.
Abgekämpft kommt Thomas Eisfeld vom Training, schleppt mit Arvydas Novikovas noch eine Kiste Wasser zur Kabine. Aber zufrieden sieht er aus, trotz der hohen Trainingsintensität an diesem Mittwochvormittag mit vielen Spielen fünf gegen fünf auf kleinem Feld.
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„Ich fühle mich wieder richtig gut, habe Vertrauen“, sagt Eisfeld, angesprochen auf sein bisher starkes Jahr 2016. Wobei der Mittelfeldspieler, der mal auf der Zehn (statt des im Sommer zunächst nach Hoffenheim zurückkehrenden Janik Haberer) und mal auf der Acht (statt Tim Hoogland) agierte in den letzten Monaten, selbstkritisch genug ist, Steigerungspotenzial zu sehen. Zum Beispiel im Abschluss: „Ich hätte noch das eine oder andere Tor mehr machen können“, sagt er.
Drei immerhin waren es, zuletzt traf er beim 4:1 gegen den FSV Frankfurt zum vorentscheidenden 3:1. „Nach diesem Frankfurt-Spiel“, sagt Eisfeld, „fahren wir selbstbewusst nach St. Pauli. Wir wollen auch dort gewinnen.“ Denn es ginge ja noch „um Platz vier“, so Eisfeld. Der dritte Rang - Nürnberg hat neun Punkte Vorsprung - sei in der Kabine trotz des jüngsten Ausrutschers des FCN „kein Thema“.
Wohl mit Michael Maria von Beginn an
Platz vier könnte der VfL mit einem Sieg festigen, aktuell hat er einen Zähler Vorsprung auf die Hanseaten. Denn der FC St. Pauli im Jahr 2016, das ist ein bisschen wie die berühmte Wundertüte. Mal gewinnt das Team von Ewald Lienen 1:0 gegen Leipzig, dann verliert es gegen den FSV Frankfurt 1:3. Auch an zwei der spektakulärsten Spiele dieser Saison war der Kiez-Klub beteiligt: Jeweils mit 3:4 verlor St. Pauli daheim gegen den SC Paderborn und zuletzt auswärts beim SC Freiburg. Vieles spricht also dafür, dass den Zuschauer eine schwungvolle, von Offensive geprägte Partie erwartet am Samstag (13 Uhr). Und keine so einseitige Partie wie vor knapp einem Jahr: Am vorletzten Spieltag, als es für St. Pauli noch gegen den Abstieg ging und Bochum bereits gerettet war, ließ sich der VfL in Halbzeit zwei vorführen. 1:5 (1:2) nach 1:0-Führung.
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Timo Perthel wird wohl noch nicht mithelfen können, diese Pleite auszumerzen. Genau wie der zuletzt ebenfalls fehlende Tobias Weis trainierte er zwar gestern erneut meist individuell, ist aber noch nicht im regulären Mannschaftstraining - und hat Rückstand. Vor einem Monat, beim 2:0 gegen Kaiserslautern, stand Perthel ja zuletzt in der 2. Liga auf dem Platz. Wie gegen Fürth, Leipzig und Frankfurt dürfte Michael Maria wieder hinten links verteidigen.