Bochum. . Der VfL Bochum hat das erste Rückrunden-Spiel mit 2:0 gegen den SC Freiburg gewonnen. Nun wird vom Aufstieg gesprochen, vorher kommen aber die Bayern.
- Der VfL Bochum hat das erste Rückrunden-Spiel mit 2:0 gegen den SC Freiburg gewonnen.
- Nun wird in Bochum vom Aufstieg gesprochen.
- Am Mittwochabend kommt allerdings erstmal der FC Bayern München.
Eine bessere Einstimmung auf das Pokal-Highlight gegen die Bayern als einen 2:0-Erfolg gegen die in der Zweiten Liga hoch gehandelten Freiburger kann man sich kaum vorstellen. Gegen die Übermannschaft des deutschen Fußballs benötigt man schließlich viel Selbstvertrauen, um nicht in vorauseilendem Gehorsam die Partie herzuschenken. Und Selbstvertrauen dürften die Spieler des VfL Bochum gesammelt haben am Freitag, als sie lange unter Druck standen, ihre Nerven im Griff hatten und dem Gegner am Ende den Zahn zogen.
„In der Winterpause haben wir weiter an Qualität zugelegt“, sagte anschließend Manuel Riemann, dessen Sicherheit auf seine Vorderleute abstrahlte.
Mit dem Zuwachs an Qualität war sicher auch Thomas Eisfeld gemeint. Eisfeld, der im Vergleich mit Janik Haberer nicht ganz so offensivstark ist, dafür aber in der Defensive so manches Loch zuläuft und damit brenzlige Situationen entschärft, hatte seinen Anteil daran, dass beim VfL hinten die Null stand.
Trainer Verbeek kann variieren
Es gibt momentan einen harten Wettbewerb in Bochum um die Plätze, Trainer Gertjan Verbeek kann variieren und je nach Gegner und Spielverlauf eine offensivere oder defensivere Aufstellung wählen, ohne dabei das System grundsätzlich zu ändern. Weil der Torschütze zum 1:0, Marco Terrazzino, gegen Freiburg Probleme hatte den Ball zu behaupten, musste mit Peniel Mlapa ein physisch stärkerer Spieler auf den Rasen. Mit Mlapa an Simon Teroddes Seite konnte der VfL nun die hoch stehende Freiburger Offensive einfach überspielen. Das Resultat: Die Gäste zogen sich allmählich etwas zurück und verloren dadurch zunehmend Spielanteile. Der Rest ist bekannt. Souverän spielte der VfL nach Tim Hooglands Hackentreffer die Partie zu Ende, hätte sogar noch höher gewinnen können - was aber den Leistungen der Freiburger sicher nicht gerecht geworden wäre.
Weil mit Stefano Celozzi, nach Patrick Fabian, Anthony Losilla und Timo Perthel, der nächste Stammspieler seinen Vertrag in Bochum verlängert hat, gehörte am Freitag nur noch ein Spieler der Startelf an, der nicht über den Sommer hinaus an den VfL gebunden ist. Mit Marco Terrazzino muss weiter verhandelt werden, unter dem Strich hat Sportvorstand Christian Hochstätter aber bereits jetzt etliche Personalien fest gemacht und damit auch Gertjan Verbeek signalisiert, dass man über Kontinuität nicht nur zu sprechen versteht in Bochum. Viele neue Akteure werden folglich nicht geholt werden müssen zur kommenden Spielzeit. Neben einem möglichen Ersatz für Terrazzino und den von Hoffenheim ausgeliehenen Janik Haberer, sollten diese beiden nicht zu halten sein, genießt vor allem die Torwart-Position Priorität - und, im Fall von Nando Rafaels Abschied, ein weiterer Stürmer.
Für den von Leverkusen ausgeliehenen Malcolm Cacutalua könnte VfL-Talent Gökhan Gül die Rolle des vierten Innenverteidigers übernehmen, David Niepsuj wäre als Alternative für Stefano Celozzi auf der rechten Seite und damit vierter Außenverteidiger denkbar. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.
Rang drei in erreichbarer Nähe
Auch wenn nun alle Welt auf das Pokal-Spiel des VfL am Mittwoch gegen die Über-Bayern fokussiert ist, lohnt der Blick auf das Liga-Geschehen. Zwar hat der 1. FC Nürnberg - vom Glück begünstigt - beim TSV 1860 München gewonnen und damit seinen Fünf-Punkte-Vorsprung vor den Bochumern behauptet, dennoch bleibt Rang drei in erreichbarer Nähe, jedenfalls dann, wenn die Bochumer das Montag-spiel in Nürnberg ohne Niederlage überstehen.
Sollten allerdings die Franken das Duell des Dritten gegen den Fünften für sich entscheiden, müsste man beim VfL wohl rasch wieder Abschied nehmen von der Losung, die inzwischen die Runde gemacht hat: Wir wollen aufsteigen. Acht Punkte Rückstand wären wohl kaum noch aufzuholen in den dann verbleibenden 13 Spielen.