Bochum. Auftakt nach Maß für den VfL Bochum: Beim verdienten 2:0-Sieg gegen den Tabellenzweiten SC Freiburg treffen Marco Terrazzino und Tim Hoogland.
Der SC Freiburg hatte eine zweistellige Zahl an aussichtsreichen Standardsituationen erfolglos hinter sich, als auch der VfL Bochum mal zu einem seiner bis dahin seltenen Eckstöße schritt in Minute 67. Havard Nielsen, der sonst stürmende Neuzugang der Gäste, köpfte den Ball zu kurz aus der Gefahrenzone. Timo Perthels Direkt-Schuss lenkte Tim Hoogland mit dem Rücken zum Tor und seiner Hacke ins Netz. Klasse gemacht. 2:0. Coach Gertjan Verbeek lächelte genüsslich vor seinem Trainerstühlchen.
Bochum präsentierte sich defensiv stabil und enorm effektiv gegen nur eine Halbzeit lang überlegene Freiburger. Nachdem der VfL in der bisherigen Saison noch zu wenig Kapital aus seinen Torchancen geschlagen hatte, drehte das Verbeek-Team dies nun praktisch um. Ein verdientes 2:0 gegen den Tabellenzweiten vor gut 18 000 Zuschauern, das ist ein Auftakt nach Maß ins Jahr 2016. Und das geizt ja gerade zu Beginn nicht mit Höhepunkten.
Fans singen sich für bayerische-Woche warm
Am Mittwoch kommen die Bayern aus München zum Pokal-Viertelfinale, am Montag darauf steigt das nächste Schlüsselspiel beim Unternehmen „Aufstieg doch noch 2016“, beim Tabellendritten Nürnberg, der vor dem Spiel heute gegen München 1860 nur noch zwei Punkte Vorsprung hat. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen die Fans sich warm.
Von einem Erfolg aber schien Bochum in den ersten zehn Minuten ungefähr so weit entfernt zu sein wie der Rasen von einem Preis für einen Vorzeigeteppich: Der Ball hoppelte auf dem zerfurchten Geläuf wie ein aufgeregter Hase beim Ostereierverstecken. Nicht nur deshalb aber bekam der VfL kaum Luft zum Atmen.
Offensive Freiburger - effektive Gastgeber
Freiburg setzte auf vier Offensive mit Niederlechner, Guede sowie knapp dahinter Nielsen und Grifo. Ein erstklassiger Angriff, der den VfL früh attackierte. Bochum ging kaum Risiko, spielte lange Bälle statt kurze Pässe, auf diesem Boden wohl die sicherere Variante. Der starke Niederlechner und Torrejon vergaben die ersten Möglichkeiten für den drückenden SCF.
Doch wie aus dem Nichts zeigte Bochum, dass es auch Fußball spielen kann. Losilla schaltete schnell um, bediente Bulut, der mit dem schwächeren linken Fuß eine genaue Flanke auf Marco Terrazzino schlug. Der Flügelstürmer, ansonsten völlig unauffällig, köpfte aus vier Metern freistehend ein. Erster Angriff - erster Treffer (13.).
Bochum in der zweiten Halbzeit besser im Spiel
In der Folge bekam der VfL die Partie etwas besser in den Griff, nach einer starken Kombination über Eisfeld, der im Zentrum eine gute Partie zeigte, Celozzi und Terodde wurden die Schüsse von Eisfeld und Bulut abgeblockt. Doch spätestens nach einer halben Stunde hatte Freiburg wieder das Heft in der Hand, Niederlechner und Höhn vergaben den Ausgleich - im Abschluss fehlte es an Konsequenz.
Auch interessant
Verbeek reagierte, brachte nach der Pause Peniel Mlapa für Terrazzino - und Bochum stand jetzt nicht nur defensiv stabil, sondern spielte auch selbst mehr mit. Freiburg kam zu keinen großen Möglichkeiten mehr, der VfL hatte seine Ordnung gefunden, wurde präsenter, aktiver. Mlapa, freigespielt von Bulut, scheiterte an Torwart Schwolow, ehe Hoogland das 2:0 besorgte. Freiburg fiel nichts mehr ein, der fleißige Terodde, der eingewechselte Simunek und erneut Hoogland hätten sogar noch erhöhen können.