München. . Nach den Winterferien, erklärte Bochums Trainer Gertjan Verbeek, will er seine Entscheidung bekannt geben, ob er seinen Vertrag beim VfL verlängert.
Benno Möhlmann ist lange im Geschäft. Der Trainer des TSV München 1860 hätte sich lauthals beklagen können über das Unterarm-Tor von Tim Hoogland zum 0:2. Er hätte auch den nicht gegebenen Elfmeter nach Wijnaldums Handeinsatz kurz vor Schluss ausgiebig anfechten können, der den Pokalerfolg des VfL Bochum für ein paar Minuten auf wackelige Füße gestellt hätte. Möhlmann, der 61-jährige Dauerbrenner auf den Trainerbänken der Zweitligisten, erwähnte diese Szenen, schloss seine Analyse aber angenehm sachlich und treffend: „Insgesamt hat sich die Qualität des Gegners durchgesetzt. Der VfL hat verdient gewonnen.”
Anfangs dominiert, dann doppelt getroffen und in der zweiten Halbzeit die Partie bei einem engagierten Gegner weitgehend kontrolliert: Bochum ist erkennbar zurück in der Erfolgsspur. „Es war kein leichtes Spiel”, sagte der zufrieden wirkende Trainer Gertjan Verbeek. Das 4:0 gegen Paderborn, so Verbeek, habe frisches Selbstbewusstsein gegeben.
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„An der Einstellung meiner Spieler habe ich nie gezweifelt”, erklärte der Niederländer mit Blick auf die sieglose Zeit zuvor. Doch was in der ersten Halbzeit gegen Heidenheim vor gerade einmal anderthalb Wochen noch gänzlich fehlte, die breite Brust einer spielstarken Mannschaft, machte in München den wohl entscheidenden Unterschied. Der zweite trug den Namen Janik Haberer. „Heute hat es endlich wieder geklappt, das freut mich riesig. Das Gute ist, dass wir uns wieder belohnen”, meinte die Leihgabe aus Hoffenheim nach einem „souveränen Auftritt”.
Haberer erzielte sein erstes VfL-Tor seit dem 23. August
Haberer traf mit Präzision und Übersicht zum wichtigen 1:0, es war sein erster Treffer seit dem 23. August, als er ein Tor zum 2:1-Sieg des VfL gegen Nürnberg beisteuerte. Auch der 21-Jährige, der für das zügige Kreativspiel eine Schlüsselrolle besetzt, hat am Jahresende noch einmal ein paar Körner draufgepackt - und wirkt alles andere als urlaubsreif, wenn er an den kommenden Sonntag denkt, an das letzte Ligaspiel in diesem Jahr: „Jeder von uns hat Bock, jetzt auch in Duisburg nachzulegen.”
30 Punkte hätte der VfL bei einem Sieg und dürfte mit der berechtigten Hoffnung überwintern, auch noch im Aufstiegskampf im Geschäft zu sein.
Tickets für Pokal-Knüller gibt es erst 2016
Die genaue Terminierung des Pokalspiels gegen die Bayern (9./10.2.) erfolgt in den nächsten Tagen. Zeitnah dazu will der VfL auch die Ticketmodalitäten bekanntgeben. Von schriftlichen Bestellungen bittet der Verein abzusehen. Der Kartenvorverkauf beginnt erst im Jahr 2016.
Dazu die Bayern im Pokal vor der Brust, im Viertelfinale Anfang Februar. Es gibt nichtigere Gründe, als Trainer in Bochum bleiben zu wollen. Verbeek erklärte nach bald einem Jahr beim VfL in den Katakomben der Allianz-Arena, sich „nach den Winterferien” entscheiden zu wollen. Sein Vertrag endet im Juni 2016. „Ich habe auch schon gute Gespräche gehabt mit Christian Hochstätter und Wilken Engelbracht”, sagte der Niederländer. „Sie wissen, wie ich denke. Ich will in den Ferien noch einmal mit meiner Freundin sprechen, nach den Ferien muss man dann ja oder nein sagen.”
Sportliche Perspektive hat sich beim VfL nicht verschlechtert
Grundsätzlich, so Verbeek, „gefällt es mir beim VfL, mit den Leuten, mit denen ich hier arbeite. Ich glaube, die Chemie zwischen der Mannschaft und mir stimmt“. Die sportliche Perspektive, die der ambitionierte Verbeek sicherlich einfordert mit Blick nach oben, hat sich durch den Millionen-Gewinn im Pokal ja nicht verschlechtert.