Bochum. Nur ein Sieg aus den vergangenen zehn Spielen: Die Bilanz drückt aufs Bochumer Gemüt. In Braunschweig benötigt der VfL am Freitag endlich Erfolg.

Wenn die Erfolge ausbleiben, häufen sich die kritischen Anmerkungen. Auf den VfL Bochum bezogen gerieten in den letzten Tagen die interne und externe Kommunikation sowie die Trainingssteuerung in den Fokus einiger Medien. Und die Reaktion darauf? Im Vergleich zu einigen Vor- und Ausfällen in der jüngeren Vergangenheit wohltuend zurückhaltend, geradezu sanft. "Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass das nicht die Gründe sind, warum die Ergebnisse nicht stimmen", sagte Sportvorstand Christian Hochstätter und fügte an: "Ich bin davon überzeugt, dass das Mentalitätsgerüst in den nächsten Wochen wieder intakt sein wird."

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Und zwar mit und durch Trainer Gertjan Verbeek, der vor allem Zielscheibe der Kritik war, sich diesmal aber bedeckt hielt und in seiner Antwort allein auf die kommende sportliche Herausforderung konzentrierte. In Braunschweig am Freitag geht es schließlich auch darum, den Bock umzustoßen. Nur ein Sieg - in Fürth - gelang dem VfL in den letzten zehn Punktespielen, und auch dieser Erfolg liegt schon wieder fast acht Wochen zurück. Ein weiterer Misserfolg, und die Verantwortlichen können die Besucher beim nächsten Heimspiel gegen Heidenheim persönlich begrüßen.

Die Konkurrenzsituation im VfL-Kader stimmt

In Braunschweig ist also nicht nur ein gutes Spiel, sondern auch ein Erfolg nötig, um Druck aus dem Kessel zu nehmen und selbstbewusst die letzten Aufgaben dieses Jahres angehen zu können. "Zu wenige Erfolgserlebnisse" in der letzten Zeit, so Verbeek, hätten zu einer Verunsicherung geführt: "Wenn man einen Fehler macht, dann dauert es jetzt zehn oder fünfzehn Minuten, um sich wieder zu finden", sagte der VfL-Trainer, der weder am Willen noch am Engagement seiner Spieler oder an deren Physis etwas auszusetzen hat ("Das ist nicht das Problem").

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Eigentlich hat Verbeek jetzt erst die Konkurrenzsituation, die Trainer gemeinhin für ideal halten, sieht man einmal davon ab, dass Tobias Weis und Jan Simunek momentan nicht zur Verfügung stehen. Aber Thomas Eisfeld, Peniel Mlapa und Arvydas Novikovas, die ja relativ spät verpflichtet wurden, befinden sich inzwischen mit den anderen Spielern auf Augenhöhe. Verbeek: "Jetzt sind alle so weit, dass sie miteinander konkurrieren können."

VfL sieht sich häufig Fünferabwehrketten gegenüber

Das soll auch eine Erklärung dafür sein, dass zum Beispiel Marco Terrazzino zuletzt außen vor geblieben ist. Was jedoch keinesfalls in Stein gemeißelt ist. Obwohl der VfL-Trainer ja nicht gerne über die Gegner spricht, wies er darauf hin, dass immer mehr Mannschaften mit fünf Abwehrspielern gegen die Bochumer antreten würden. Braunschweig zum Beispiel favorisiere ein 5-4-1-System (defensiv), das offensiv zu einem 3-2-5 mutiere. Da gelte es halt, die richtigen Spieler zu finden, die in die Lücken stoßen, aber auch die schnelle Umschaltbewegung in die Defensive vollziehen können.

"Terrazzino hat andere Qualitäten als Mlapa", sagte Gertjan Verbeek, der aber versicherte: "Viele Veränderungen wird es nicht geben."