Bochum. Die Bochumer Zuschauer quittieren das 1:1 gegen Union Berlin mit Pfiffen, doch VfL-Trainer Verbeek zeigt sich zufrieden mit seiner Mannschaft.

Nach dem einen Pfiff von Schiedsrichter Benjamin Cortus schallten viele weitere durchs Stadion. Die Bochumer Zuschauer artikulierten direkt nach dem Ende der 90 Minuten gegen Union Berlin unmissverständlich ihren Unmut über das 1:1 (1:1)-Unentschieden ihres VfL. In dem unüberhörbaren Pfeifkonzert entluden sich enttäuschte Erwartungen, sollte doch das Heimspiel gegen die in der 2. Fußball-Bundesliga ebenfalls schwächelnden Hauptstädter die Rückkehr zum erfolgreichen Bochumer Sommer-Fußball einleiten.

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Der VfL spielte jedoch wie so häufig in diesem Herbst: wechselhaft und ineffektiv. Nach der starken Anfangsphase mit der verdienten Führung durch Peniel Mlapa (14.) verloren die Gastgeber nach Kreilachs Ausgleich (37.) völlig ihren dominanten Stil. Die zweite Halbzeit verlief dann ausgeglichen und relativ ereignisarm.

VfL zehrt vom Saisonstart

Den Frust auf den Rängen darüber wollten die unmittelbar Beteiligten allerdings nicht teilen. „Wir waren spielbestimmend, haben aber derzeit immer wieder Phasen, in denen wir unruhig werden“, sagte VfL-Torhüter Andreas Luthe und schloss seine sachliche Analyse mit der Feststellung, dass die Mannschaft weniger Zähler auf dem Konto habe, als sie verdient hätte.

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„Wir haben 23 Punkte aus 15 Spielen“ rechnete Bochums Trainer Gertjan Verbeek ruhig vor. „Natürlich hätte ich gerne 45, aber wir sind nicht Bayern München.“ Der VfL zehrt noch von seinem guten Saisonstart, als er die ersten fünf Partien gewann. Aus den folgenden zehn Spielen holte der VfL allerdings nur noch acht Punkte. Von einer Krise wollte Verbeek jedoch nichts wissen: „Ich bin sehr zufrieden, wie es läuft.“

Fans mit Ergebnis unzufrieden

Seine Mannschaft habe gegen Berlin vieles gut gemacht, fand Verbeek. „Wir haben hart gearbeitet, aber nicht lange genug gut Fußball gespielt, um zu gewinnen.“ Der Coach schien schnell seinen Frieden mit dem erneuten Remis gemacht zu haben: „Das ist gerecht, das müssen wir hinnehmen.“ Den Zuschauern fiel dies direkt nach dem Abpfiff ungleich schwerer.