Bochum. Der VfL Bochum hat bisher alle sechs Pflichtspiele gewonnen. Woran liegt das? Wo liegen die Gefahren? Eine zwischenzeitliche Bestandsaufnahme!
Zwei trainingsfreie Tage liegen hinter den Spielern des VfL Bochum, die als Tabellenführer der Zweiten Bundesliga heute den Faden wieder aufnehmen und ihre Erfolgsserie am Freitag in Sandhausen verlängern können und wollen. Aber was hat zu den bislang sechs Siegen in sechs Pflichtspielen geführt, wo hat sich der VfL verbessert und wo liegen mögliche Gefahren. Eine zwischenzeitliche Bestandsaufnahme.
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VfL-Trainer Gertjan Verbeek hat, als er im Winter nach Bochum kam, zunächst das Offensivspiel in den Mittelpunkt gestellt, um die Attraktivität zu steigern. Davon will man auch nicht abrücken, aber nach einer intensiven Sommervorbereitung wirken die Auftritte der Mannschaft disziplinierter, strukturierter und in der Summe souveräner als zuvor. Lediglich zwei Gegentreffer bisher belegen die These, dass die gesamte Mannschaft defensiv besser arbeitet inzwischen. Timo Perthel und Marco Terrazzino lassen links nicht mehr viel zu und werden dabei unterstützt von Tim Hoogland, der sehr gut antizipiert und so manchen Spielzug des Gegners bereits im Ansatz unterbindet. Rechts ist Stafano Celozzi im Zweikampf mittlerweile eine Bank. Ihm und Onur Bulut, dem Verbeek auch eingetrichtert hat, nicht mehr reflexhaft an der gegnerischen Strafraumgrenze Halt zu machen, kann läuferisch kaum jemand das Wasser reichen. Außen wird nun zumeist so gut gearbeitet, dass die Bochumer Innenverteidiger von den Gegnern nicht mehr aus dem Zentrum zu locken sind. Und weil Anthony Losilla klaglos eine etwas defensivere Rolle eingenommen hat, ist auch die Zentrale bestens besetzt.
Beim VfL Bochum hängt alles an der Laufleistung
Alles hängt an der Laufleistung. Beide Außenverteidiger stehen in der Regel hoch und sind in beiden Richtungen extrem gefordert. Wie auch Janik Haberer, der sich zentral zwar an Simon Terodde anbinden, aber dem Torjäger nicht den Raum nehmen soll. Haberer bringt Dynamik und Ausdauer mit, arbeitet hervorragend gegen den Ball und ist neben Hoogland, der auch mit seinen präzisen Diagonalbällen glänzt, der zweite Volltreffer dieses Sommers. Und dass Simon Terodde nahtlos dort angeknüpft hat, wo er zum Ende der vergangenen Saison aufgehört hat, sagt etwas aus über seine tadellose Einstellung und seinen Ehrgeiz.
Fragezeichen hinter den VfL-Alternativen
Er hoffe, dass Thomas Eisfeld, Peniel Mlapa und Tobias Weis nach der Länderspielpause physisch weiter sein werden, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter und fügte hinzu: „Je größer die Konkurrenz, desto höher die Qualität.“ Qualität von der Bank wird man in den kommenden Monaten auch benötigen, denn die ersten Verletzungsausfälle werden im Herbst mit großer Sicherheit kommen. Es ist ja schon eine Seltenheit, dass in allen bisherigen sechs Spielen der Bochumer - mit Ausnahme des Pokalspiels in Salmrohr, als Manuel Riemann Andreas Luthe im Tor ersetzte - dieselbe Startelf auflaufen konnte.
Die Genesung von Selim Gündüz verläuft schleppend, Arvydas Novikovas hat noch Nachholbedarf, und bei Tobias Weis, der gesund und fit sicher zu den ersten 13, 14 Spielern zählen würde beim VfL, geht es mal vor und mal zurück.
Da kann man nur hoffen, dass Mlapa, der einen eher durchwachsenen Start hatte in Bochum, bald auf Touren kommt.